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"Champion? Mein Gefühl sagt Boston!"

SID
Tennis-Star Andy Murray diskutierte mit den SPOX-Redakteuren über die NBA-Playoffs
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These: Mike Bibby entscheidet über den (Miss)-Erfolg der Heat.

Florian Regelmann: Ich gebe es zu, ich bin seit seinen Kings-Tagen ein Fan von Mike Bibby. Ich kann mich noch gut erinnern, wie er 2002 in den Playoffs einen Game-Winner gegen die Lakers getroffen hat. Legendär. Es weiß jeder, dass er leider nicht mehr der Spieler ist, der er damals war und dem Sacramento damals einen 80-Millionen-Dollar-Deal gegeben hat. Dennoch finde ich, dass es ein sehr guter Schachzug der Heat war, Bibby zu holen. Seine Schwäche in der Defense kann Miami gut maskieren. Er ist, ein bisschen wie Jason Kidd in Dallas, zu einem reinen Dreierspezialisten mutiert, aber in dieser Rolle wird er ohne Frage extrem wichtig sein für Miami. Wenn ich LeBron James oder Dwyane Wade wäre und in der Crunchtime Bibby offen an der Dreierlinie stehen sähe, würde ich auf jeden Fall nicht einen Moment zögern, den Pass zu spielen. Bibby ist immer noch ein Money-Shooter. Entscheidend für den Erfolg werden aber schon die drei großen Jungs sein. Alles andere wäre ja albern.

Andy Murray: Für mich als Miami-Anhänger ist das natürlich eine sehr interessante These. Ich denke, dass wir über LeBron, D-Wade und Chris Bosh nicht groß sprechen müssen. Jeder der Big Three wird seine Leistung bringen, da habe ich keine Bedenken. Und dann ist eben die Frage, wer der X-Factor sein wird. Ich denke nicht, dass das unbedingt Bibby sein muss. Es wird generell darauf ankommen, dass Produktivität von den Rollenspielern kommt. Ich denke da auch vor allem an James Jones. Was ich abgesehen von irgendwelchen Namen noch ganz wichtig finde, ist, wie die Heat verteidigen werden. Denn in der Defense hatten sie in dieser Saison immer mal wieder so ihre Probleme. Die ersten beiden Spiele gegen Philly waren da schon mal ermutigend.

Haruka Gruber: Es widerspricht der Logik des Basketballs, dass ein Team auch ohne einen klassischen Spielmacher Erfolg haben kann. Aber genau die Heat machten es 2006 doch schon vor, wie es geht: Dwyane Wade lieferte die Punkte und lenkte die Mannschaft, der überreife Point Guard Gary Payton erledigte vermeintliche Nichtigkeiten und stand zur Stelle, wenn ein Dreier vonnöten war. Diese Rolle übernimmt eben Bibby, der Miami-Version von Lakers' Derek Fisher. Die Defense ist eine mittlere Katastrophe, der Drive zum Korb sieht bereits in der Realzeit aus wie in Superslomo, dafür verfügt er über dieses Etwas am Ende des Spiels. Der Erfolg der Heat hängt nicht maßgeblich von Bibby ab, aber er entscheidet mit, wie die Saison zu Ende geht.

Philipp Dornhegge: Es wäre traurig für die Heat, wenn es so wäre. Denn dann wäre das Unternehmen Titelgewinn schon jetzt zum Scheitern verurteilt. Bibby ist einer der miesesten Verteidiger, die es gibt. Er ist inzwischen zu langsam, um in die Zone zu ziehen und spielt zudem kaum Assists. Seine einzige Funktion ist also die eines Spot-Up-Shooters. Ich würde vielmehr sagen, dass Miami sich absolut im Klaren darüber ist, dass die Point-Guard-Position die größte Schwachstelle ist, und Mittel und Wege sucht, um sie zu kompensieren. Offensiv ist das ja kein Problem, aber in der Defense? Da sehe ich eben doch schwarz gegen einen Rondo oder Rose. Trotzdem heißt das noch nicht, dass LeBron James und Co. ihren Titeltraum begraben müssen. Solange Chris Bosh am Limit spielt. Für mich ist er der X-Factor, auch wenn er nun wahrlich keine unbekannte Größe ist. Aber man hat in diesem Jahr verschiedene Gesichter von ihm gesehen. Bosh muss in den Playoffs zeigen, dass er ein harter Hund sein kann, und zwar nicht nur ab und zu, sondern in jedem Spiel.

These 1: Chicago hat ein Freilos ins Conference-Finale.

These 2: Weder die Lakers noch die Celtics kommen in die Finals.

These 3: Der Sieger aus OKC/DEN haut San Antonio raus.

These 5: Dallas muss bei einem frühen Aus den Neubeginn einleiten.

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