These: Die Heat verlieren in den Playoffs bis zu den Finals kein Spiel
Philipp Dornhegge: Ich habe es schon oft gesagt: Indiana hat alles, um Miami richtig Probleme zu machen, vielleicht sogar mehr als das. Wir haben immer noch nicht Derrick Rose gesehen; wer weiß, was er aus den Bulls machen wird. Und ein möglicher erster Gegner für die Heat sind die Bucks, die aus irgendeinem Grund - der sich mir offen gesagt auch nicht ganz erschließt - gerne und gut gegen LeBron und Co. spielen. Und Boston hab ich noch gar nicht erwähnt. Also da sehr ich schon einige Mannschaften, die sich nicht kampflos ergeben werden. Auch wenn Miami im Osten natürlich Favorit ist. Aber der Hype, der jetzt durch die Siegesserie entstanden ist, ist aus meiner Sicht verfrüht. Erinnern wir uns an die Rockets vor fünf Jahren, als sie 22 Spiele in Folge gewannen: Da waren sie auch plötzlich Everybody's Darling - und haben in den Playoffs überhaupt keine Rolle gespielt. Das wird den Heat in dem Maße nicht passieren, klar. Aber so ein Streak kann auch trügerisch sein. Wenn Miami den Titel holt, wird der Streak im Nachhinein sicher eine große Sache bleiben. Aber wenn Miami nicht den Titel holt, dann wird auch der Streak - so wie Houstons - nur eine nette Randnotiz sein.
Haruka Gruber: Die beiden Streaks miteinander zu vergleichen, macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Was damals mit den Rockets passiert ist, war und bleibt unfassbar und unerklärlich. Bei Miami hingegen kommt die Serie nicht von ungefähr. Sie sind nun mal das talentierteste Team der NBA, Punkt. Das heißt nicht, dass die Heat gleich 24 Spiele hintereinander gewinnen müssen - aber kommt das so absurd wie damals bei Houston? Im Gegenteil: Ray Allen sagt, dass Miami eine Zeit gebraucht hätte, sich aber jetzt als Kollektiv gefunden hat. Und das sieht man. Entsprechend finde ich die These nicht zu weit hergeholt. Vielleicht schenken die Heat in den Playoffs hier oder dort ein Spiel ab, jedoch sollte die Tendenz klar sein: Kein Ost-Team kann es mit Miami nur im Ansatz aufnehmen.
Markus Krawinkel: Das beeindruckende an der Heat Serie - neben dem Fact, das es inzwischen 24 Spiele sind - finde ich die Art ihrer Siege. Egal welchen Stil der Gegner bevorzugt, sie waren besser. Sie haben High Scoring Games für sich entschieden, genauso wie Ringkämpfe gegen defensiv starke Gegner. Das macht ihre Serie noch beeindruckender. Und schüchtert natürlich vor allem zukünftige Gegner ein. Aber in den Playoffs wird ein anderer Basketball gespielt. Das Spiel wird langsamer. Der Gegner noch intensiver gescoutet. "Durchmärsche" selbst in der schwachen Eastern Conference sind nicht zu erwarten. Miami wird in die NBA Finals einziehen - keine Frage. Aber sie werden auch ein paar Spiele liegen lassen. Den einzigen Sweep werden sie aus meiner Sicht in der ersten Runde schaffen. Ab dann wird es härter. Ein mögliches Duell mit den Nets in Runde 2 kann es schon in sich haben, vorausgesetzt die Nets laufen in Topform auf. Doch die einzige Mannschaft, die eine interessante Serie gegen den Meister spielen kann, sind aus meiner Sicht die Celtics. Ihr großer Vorteil: Sie haben keine Angst. Boston ist wirklich davon überzeugt, dass sie die Heat schlagen können. Das glaube ich aber nicht. Miami wird in die Finals einziehen, aber vier Spiele in den Playoffs verlieren.
Florian Regelmann: Ich muss ja sagen: Wie eine Mannschaft 24 Spiele in Folge gewinnen kann, die die absolut schlechteste Rebounding-Mannschaft der gesamten Liga ist, ist mir ein Rätsel. Aber Miami ist so unfassbar effizient in der Offense, dass sie ganz natürlich weniger Rebounding-Gelegenheiten haben und es dann am Ende immer wieder reicht. Ob die Schwäche sie in den Playoffs aber nicht doch mal einholt, wird man sehen. Dass sie 12-0 in die Finals durchmarschieren, halte ich jedenfalls auch für ausgeschlossen. Dass sie ein Team aus dem Osten rauswerfen kann, ist nahezu unmöglich, aber ein bisschen in die Bredouille bringen, das können schon ein paar Mannschaften. Die Pacers können sie potenziell erneut extrem fordern, wie Phil zurecht immer wieder betont, die Celtics oder Bulls können definitiv auch ein oder zwei Spiele gegen Miami gewinnen. Auch Brooklyn traue ich das zu. Es wird darauf ankommen, Wade gut zu verteidigen und ihn mehr zu einem Jump-Shooter zu machen. Dazu muss ein Team von außen heiß laufen. In einem Spiel ist das immer drin. Aber LeBron spielt viel zu stark, als dass ein Ost-Team die Heat viermal schlagen könnte. Ich habe erst jetzt wieder eine Statistik gelesen: Seit James in Miami ist, hat er nicht nur das höchste Player Efficiency Rating aller Spieler, das ist ja praktisch normal, es ist fast 12 Prozent höher als das Rating des nächstbesten (Durant). Stats sagen sicher nicht alles, aber das ist schon Wahnsinn.
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