Shooting Guards: Das Hauen und Stechen auf der Zwei kann beginnen! Seit nunmehr 15 Jahren ist Kobe Bryant ein Fixpunkt in der Starting Five der Lakers, doch um die lebende Legende ranken sich allerlei Spekulationen. Ist Bryant nach seinem Achillessehnenriss schon zur Preseason fit oder erst zur Regular Season?
Wie viele Minuten kann er anfangs spielen? Nimmt er sich vielleicht bewusst zurück, um eine bessere Heilung zu gewährleisten? Hakt Bryant gar einen Teil der Saison ab, weil die Lakers sowieso keine großen Ambitionen haben?
In L.A. herrscht große Ungewissheit, für die zweite Garde ist das aber eine große Chance. Die Neuzugänge Nick Young und Wesley Johnson werden mit Jodie Meeks und vielleicht sogar Farmar oder Blake (die als Spot-Up-Shooter durchaus in Frage kommen) um die Minuten kämpfen.
Dabei hat jeder Kandidat seine Vorzüge, aber auch klare Schwachstellen. Zunächst einmal sind Farmar und Blake zu klein, als dass sie dauerhaft als Shooting Guards überleben könnten, vor allem in der Defense.
Eher klein ist auch Meeks, der zudem mit seiner taktischen Planlosigkeit D'Antoni immer wieder zur Weißglut trieb. Meeks Defense ist mäßig, seine Wurf zu streaky. Gegen Ende der Saison trug sich der 25-Jährige mit leichten Knöchelprobleme herum.
Dass die Lakers die Option auf ein weiteres Jahr mit Meeks wahrnahmen zeigt aber, dass sie ihm durchaus etwas zutrauen. Denn man darf nicht vergessen: Meeks kann jederzeit Feuer fangen. Technisch ist sein Wurf exzellent und er hat von allen vorhandenen Spielern wahrscheinlich die größte Reichweite.
Feuer fangen kann auch Young, der jedoch ist taktisch häufig so indisponiert, dass D'Antoni mit ihm noch viel Spaß bekommen wird. Bis Mitte der Saison 2011/2012 erzielte der 28-Jährige rund 17 Punkte für Washington, wurde dann aber zu den Clippers getradet und lief zuletzt für Philadelphia auf.
Bei beiden Stationen wurde er nicht glücklich und der jeweilige Verein nicht mit ihm. Dass ein Scorer wie Young zwei Mal in Folge nur Einjahresverträge bekam und nicht überzeugte, spricht eigentlich Bände.
Johnson ist dagegen ein Musterprofi, spielt gute Defense und ist ein Teamplayer. Aber er verfällt dafür zu häufig ins andere Extrem: Bei allem Talent ist Johnson zu passiv, zeigt zu wenig Ehrgeiz und ist damit eigentlich kaum weniger frustrierend. Angesichts der Dürre auf der Drei werden Young und Johnson sicher auch als Small Forwards eingesetzt werden.