Pick 53: Anthony Mason (1988)
Weitere Kandidaten: Rasual Butler
Die Karriere: 1x All-Star, 1x All-NBA Third Team, 1x All-Defensive Second Team, 1x Sixth Man of the Year, 2x Minutes Played Leader
Die Draft-Situation: Trotz herausragender Statistiken von 28 Punkten und 10 Rebounds pro Spiel in seinem letzten College-Jahr wurde Mason von Anfang an erst am Ende der zweiten Runde gelistet. Der Power Forward galt aufgrund der miserablen 11-17-Bilanz seiner Tennessee State Tigers als Spieler, der zwar gute Statistiken auflegen, aber nicht in einem erfolgreichen System existieren könne. Aus diesem Grund nahmen ihn auch die Blazers, die ihn an 53. Stelle des Drafts auswählten, nie unter Vertrag. Nach Stopps in Europa und der CBA scheiterte Mason auch bei den Nets und Nuggets, ehe er bei den Knicks unterkam.
Die anderen Picks: Mit seinem Umweg über Efes Pilsen passte Mason ganz gut in die Riege der Spieler, die in der damals noch existenten dritten Draft-Runde ausgewählt wurden. Mehr als die Hälfte der Spieler von Position 51 bis 75 kamen nie in der NBA unter. Neben Mason fand allerdings ein weiterer Spieler des Jahrgangs sein Glück bei den New York Knicks. John Starks wurde 1988 von keinem Team ausgewählt und landete erst nach Umwegen über die CBA und WBL bei den Knicks, wo er es 1994 sogar ins All-Star-Team schaffte.
Pick 52: Fred Hoiberg (1995)
Weitere Kandidaten: Jarron Collins
Die Karriere: 2x 9+ Punkte-Saisons, 565 Spiele
Die Draft-Situation: Dem Superstar der Cyclones wurde im Draft ein einziger Faktor zum Verhängnis: Sein viertes College-Jahr. Hoiberg stach zwar weiterhin eindeutig als bester Spieler von Iowa State heraus, seine Statistiken gingen gegenüber seinem herausragenden Vorjahr allerdings zurück. Ob Punkte, Rebounds, Assists, Steals oder auch seine Wurfquoten, der Shooting Guard konnte seine Vorjahresergebnisse nicht wiederholen. Neben der Frage, ob Hoiberg sein Potenzial womöglich bereits ausgeschöpft habe, beschäftigte die NBA-Scouts daher vor allem eins: Das Verhältnis von Hoiberg zu seinem ehemaligen Coach Johnny Orr. Orr hatte die Cyclones vor Hoibergs Senior-Jahr verlassen, unter Nachfolger Tim Floyd blühte der Highschool-Quarterback nicht mehr so stark auf.
Die anderen Picks: Durch Hoiberg konnten die Bulls nachträglich doch noch auf einen Spieler aus dem NBA Draft 1995 bauen. Während Jason Caffey und Dragan Tarlac, Pick 20 und 31, größtenteils enttäuschten, lief Hoiberg nach seinem Wechsel von Indiana nach Chicago erst zur Höchstform auf. Der Steal des Jahres gelang allerdings Milwaukee: An Position 43 wählten die Bucks Eric Snow aus, der es in der NBA auf 551 Spiele als Starting Point Guard brachte.
Pick 51: Kyle Korver (2003)
Weitere Kandidaten: -
Die Karriere: 5x 10+ Punkte-Saisons, 2x Three-Point-Percentage Leader, 1x Three Point Shots Made Leader
Die Draft-Situation: Der Shooter wie er im Buche steht - aber leider zu eindimensional. So oder so ähnlich dürften die meisten Scouting-Berichte zu Kyle Korver 2003 angefangen haben. Trotz seiner guten Statistiken von 18 Punkten und 6 Rebounds pro Spiel in einem starken Creighton-Team war die Tauglichkeit des Swingman auf NBA-Level zumindest fraglich. Vor allem Korvers Defense ließ viele Teams vor einer Verpflichtung des Seniors zurückschrecken.
Die anderen Picks: Die zweite Runde des Drafts 2003 müsste eigentlich als Shooter's Round in die Geschichtsbücher eingehen. Neben Korver wurden mit James Jones, Matt Bonner, Keith Bogans, Willie Green, Steve Blake und Jason Kapono zahlreiche Spieler ausgewählt, die sich in der NBA über einen langen Zeitraum einen Namen als Scharfschütze machen konnten. Umso bitterer für die Washington Wizards, dass der zehnte Pick Jarvis Hayes selbst nie über eine ähnliche Rolle hinaus kam.
Pick 50: Larry Kenon (1973)
Weitere Kandidaten: Steve Kerr
Die Karriere: 2x All-Star, 3x 20+ Punkte-Saisons, 3x 9+ Rebounds-Saisons
Die Draft-Situation: Larry Kenon beendete die NCAA Saison 1973 nicht nur mit 20 Punkten und 17 Rebounds pro Spiel, sondern führte die Tigers auch noch bis ins Turnierfinale, wo Memphis State sich nur den UCLA Bruins und Bill Walton geschlagen geben mussten. So ist der späte Pick Kenons nicht mit fehlender spielerischer Qualität zu erklären. Das ABA-Team der Memphis Tams machte von seinem Recht Gebrauch, einen Spieler aus der eigenen Region auszuwählen und stieß bei Kenon damit auf offene Ohren. Die Sorgen der NBA-Teams waren berechtigt, Kenon entschied sich für ABA und kam erst mit der Eingliederung San Antonios in die NBA. Die Pistons, die ihn 1973 im Draft auswählten, gingen komplett leer aus.
Die anderen Picks: Mit George McGinnis brachte es ein weiterer Spieler dieser Draft-Klasse auf All-Star-Nominierungen in der ABA und NBA. Die 76ers, die sich McGinnis Rechte an 22. Stelle sicherten, gingen allerdings anders vor als die Pistons bei Kenon. McGinnis hatte zum Zeitpunkt des Drafts bereits zwei Jahre in der ABA gespielt und stieß 1975 zusammen mit Julius Erving zu Philadelphia. Detroit hingegen wurde für sein Risiko nicht belohnt. Sechs Positionen vor Kenon entschieden sich die Pistons für Bo Lamar, der Guard entschied sich jedoch ebenfalls gegen die Motor City und für die ABA.
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