NBA

Ein Baseballer im NBA-Draft

Von Jan Dafeld
Wurden beide erst in der zweiten Runde gedraftet: Danny Ainge und Maurice Cheeks
© getty
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Pick 42: Stephen Jackson (1997)

Weitere Kandidaten: -

Karriere: 1x Champion, 6x 18+ Punkte-Saisons, 734 Spiele als Starter

Die Draft-Situation: In der High School galt Jackson als eines der größten Talente der USA, im McDonald's All-American Game überzeugte der Shooting Guard als Topscorer und übertrumpfte damit sogar Spieler wie Kobe Bryant oder Jermaine O'Neal. Der Plan des Texaners in Arizona aufs College zu gehen scheiterte allerdings. Jackson erhielt kein Stipendium und musste ein ganzes Semester mit dem Basketball aussetzen, bevor er sich für den NBA Draft anmelden konnte.

Die anderen Picks: Für San Antonio war Jacksons Teilnahme praktisch die Kirsche auf dem Eisbecher, der sich Draft 1997 nennt. Mit Tim Duncan zogen die Spurs an Position eins ihren zukünftigen Superstar und den besten Power Forward aller Zeiten. Jackson kam dagegen lange nicht in der NBA unter, ehe ihn ein Team vier Jahre später unter Vertrag nahm, in dem er 2003 einer der Leistungsträger beim Gewinn der Meisterschaft war: Die San Antonio Spurs.

Pick 41: Cuttino Mobley (1998)

Weitere Kandidaten: -

Karriere: 4x 17+ Punkte-Saisons, 607 Spiele als Starter

Die Draft-Situation: Nachdem Cuttino Mobley 1993 die High School beendete, setzte der Shooting Guard in seinem ersten Jahr auf dem College mit dem Basketball aus und spielte erst ab 1994 vier Jahre für die Mannschaft der Rhode Island Rams. Somit war Mobley im Draft 1998 einer der ältesten Spieler. Darüber hinaus hatte the Cat zwar eine starke Senior-Saison in Rhode Island spielen können, seine Rolle in der NBA schien jedoch noch fraglich. Als reiner Scorer war Mobley als Point Guard keine Option, seine Größe und sein Körper galten hingegen nicht als optimal für einen Shooting Guard.

Die anderen Picks: Houston sicherte sich 1998 gleich drei First Round Picks. An den Positionen 14, 16 und 18 entschieden sich die Rockets für Michael Dickerson, Bryce Drew und Mirsad Türkcan. Im Gegensatz zu Mobley rechtfertigte allerdings allenfalls Dickerson seine Draft-Position, musste seine Karriere verletzungsbedingt aber früh beenden. Ähnlich erging es auch den SuperSonics: Während mit Vladimir Stepania und Jelani McCoy zwei Picks enttäuschten, entschädigte der 32. Pick Rashard Lewis Seattle nochmal.

Pick 40: George Gervin (1974)

Weitere Kandidaten: Monta Ellis, Lance Stephenson, Robert Reid

Die Karriere: 9x All-Star, 5x All-NBA First Team, 4x Scoring Champion

Die Draft-Situation: George Gervin war bereits ein Superstar, als er 1974 im NBA Draft ausgewählt wurde - allerdings in der ABA. Die Qualitäten des Shooting Guards waren nach vier Saisons mit über 20 Punkten pro Spiel unbestritten, jedoch schien es unwahrscheinlich, dass der damals 22-Jährige überhaupt zu dem Team stoßen würde, dass sich nun seine Rechte sichern würde. Die Suns wagten das Risiko - und wurden nicht belohnt. Bei ihrem Wechsel von der ABA in die NBA nahmen die Spurs ihren Superstar einfach mit.

Die anderen Picks: Die Suns gingen nicht nur mit ihrem 40. Pick leer aus, auch mit dem 4. fuhr die Franchise aus Arizona nicht viel besser. Phoenix zog John Shumate zehn späteren All-Stars vor und musste den Forward nur ein halbes Jahr später auch schon wieder ziehen lassen. Noch schlimmer erging es nur den Hawks. Atlanta hatte gleich zwei Picks in den Top 10, entschied sich mit Tom Henderson und Mike Sojourner aber für zwei enttäuschende Spieler. Bitter: Sechs der weiteren zehn Spieler in den Top 12 wurden im Laufe ihrer Karriere zu All-Stars.

Pick 39: Kevin Porter (1972)

Weitere Kandidaten: Al Attles, Rafer Alston, Earl Watson

Die Karriere: 4x NBA Assists Leader, 5x 8+ Assists-Saisons

Die Draft-Situation: Am kleinen College von Saint Francis flog Porter unter dem Radar der meisten NBA-Scouts. Mit den Red Flash nahm der Point Guard in keinem seiner vier Jahre am NCAA Tournament teil und zog kaum mehr als regionale Aufmerksamkeit auf sich. So kam es nicht wirklich überraschend, dass erst ein Team aus einem Nachbarstaat zuschlug. Die Baltimore Bullets sicherten sich die Dienste des Point Guards an Position 39.

Die anderen Picks: Aufgrund des Hardship Drafts im Jahr 1971 konnten die Bullets 1972 keinen Spieler in der ersten Runde des Drafts ziehen. Nachdem Zweitrundenpick Tom Patterson in der NBA nicht wirklich Fuß fassen konnte, rettete Porter der Franchise somit noch den Draft.

Seite 1: Die Picks 45-43: Von Dragic bis Redd

Seite 2: Die Picks 42-39: Von Jackson bis Porter

Seite 3: Die Picks 38-35: Von West bis Boozer

Seite 4: Die Picks 34-31: Von Buse bis Ainge

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