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Meister der Effizienz

Von Max Marbeiter
Klay Thompsons (l.) 37-Punkte-Viertel war eine Feiertag für alle Warriors
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Steph Curry

Most Valuable Player. Der wertvollste Spieler. Fans rufen es ihren Lieblingen gerne entgegen, wenn diese in eigener Halle Richtung Freiwurf marschieren. Spieler nehmen die Trophäe, die gemeinhin den besten der Saison krönen soll, liebend gern in Empfang. Und selbstverständlich sind im Saisonverlauf die verschiedensten Namen in der Verlosung. Immer abhängig davon, wer individuell, aber auch mit dem Team gerade den besten Lauf hat.

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Derzeit legen sich viele auf James Harden fest. Erstens spiele der "Bearded One" eine herausragende Saison und zweitens müsste Houston ohne ihn wohl ernsthaft um die Playoffs zittern. Also ist Harden extrem wertvoll. Very valuable. Vielleicht sogar most valuable.

Andererseits gibt es nicht wenige, die auch Steph Curry am Saisonende gern eine rührselige Rede auf Familie, Fans und Mitspieler halten sehen würden. Und die Curry-Fraktion hat durchaus Argumente auf ihrer Seite. Denn obwohl die Warriors ein hervorragendes Team stellen, ist ihr Playmaker derjenige, mit dem alles beginnt und endet.

Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Golden States Defense ist auf Curry angewiesen. Richtig, Wardell Stephen Curry nimmt in Sachen Verteidigungsarbeit eine essentielle Rolle ein. Jener Wardell Stephen Curry, der gemeinhin als nicht allzu fähiger Verteidiger gilt.

Nun möchte sicherlich niemand Curry direkt zum Elite-Defender machen, dennoch hat er im System der Warriors eine fixe Aufgabe. Der Playmaker ist derjenige, der den gegnerischen Aufbau früh aufnimmt, um Druck aufzubauen und so einen schnellen Angriff zu verhindern. So nehmen die Warriors Zeit von der Uhr, um gegen Ende der Shot Clock wieder genüsslich switchen zu können.

Und Curry füllt seine Aufgabe aus. So liegt Golden States Defensive Rating mit dem Point Guard unterhalb jenem ohne ihn (96,5 Punkte pro 100 Possessions gegenüber 100 Punkten). Dazu verteidigt Curry den Dreier durchaus effektiv, erlaubt seinem Gegenpart im direkten Duell von Downtown lediglich Quoten von 31,3 Prozent. Des Gegners Quoten aus dem Feld drückt Steph im Vergleich zum Saisonschnitt insgesamt um 4,4 Prozent. Zum Vergleich: Chris Pauls Gegner treffen mit 36,4 prozentiger Sicherheit und verlieren "nur" 2,8 Prozent ihrer Effizienz.

Alles in allem ist Curry also sicherlich immer noch kein herausragender Verteidiger, aber im System der Warriors immerhin sehr brauchbar. Ein wenig überrascht es schon. Jedenfalls deutlich mehr als die Tatsache, dass Golden States Offense wesentlich besser funktioniert, sobald der Playmaker auf dem Court steht. Um 13,3 Punkte besser, um ganz genau zu sein. So sehr sackt das Offensive Rating ab, wenn Coach Kerr seinem Point Guard eine Pause gönnt.

100,4 Punkte bringen die Warriors in 100 Angriffen ohne Curry zustande - und damit weniger als die Nets auf Rang 25. Natürlich sind derartige Zahlen immer in Relation zu sehen, schließlich erhalten die Starter oft gemeinsam eine Pause, dennoch unterstreichen sie Currys Wert. Zumal auch das Spacing ohne einen der besten Schützen der Liga leidet, was wiederum keinerlei Erklärung bedarf.

Ob nun True Shooting (59,1 Prozent vs. 53,1 Prozent), Pace (102,79 vs. 97,38) oder Effective Field Goal Percentage (59 Prozent vs. 49 Prozent) - im Endeffekt kommt Golden States Offense ohne ihren Playmaker in vielen Kategorien wesentlich durchschnittlicher daher als mit Curry. Das Net Rating, also die Differenz aus Offensive- und Defensive Rating, liegt sogar nur noch bei 0,4 Punkten. Klingt nach ziemlich valuable. Vielleicht sogar most valuable.

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