NBA

"Krankheit beeinflusst mich nicht"

Von Interview: Tobias Rochau
JaVale McGee konnte in seinen Kurzeinsätzen durchaus überzeugen
© getty

Nach einer längeren Auszeit bekam JaVale McGee im Sommer eine zweite Chance. Die Dallas Mavericks holten den 27-Jährigen in die NBA zurück. Im Interview bei SPOX spricht der athletische Center über seinen Beitrag im Team, seine Krankheit, die Zeit in Philadelphia und seine Auftritte bei Shaqtin' a fool.

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SPOX: Herr McGee, was haben Ihnen Rick Carlisle und die Mavericks in der Offseason angeboten, damit Sie sich für Dallas entscheiden?

JaVale McGee: Es hat einfach am besten gepasst. Der Coach hat mir aufgezeigt, was er mit mir vorhatte und das hat mir sehr gefallen. Zudem haben die Mavs eine der besten - wenn nicht sogar die beste - medizinische Abteilung in der NBA. Mit meinen vielen Verletzungen war das für mich auch ein wichtiger Punkt. Dallas ist eine großartige Organisation und ich bin sehr glücklich, hier zu sein.

SPOX: Warum hat es so lange gedauert, bis Sie in die NBA zurückgekehrt sind?

McGee: Ich habe mir einfach etwas mehr Zeit genommen, um auch sicher zu gehen, dass ich die richtige Entscheidung treffe. Ich wollte keinen Schnellschuss abgeben, den ich später bereue. Aber wenn ich jetzt zurück schaue, würde ich es wieder genauso machen.

SPOX: Wie fühlen Sie sich nach den ersten Einsätzen auf dem Court? Was können Sie für das Team tun?

McGee: Ich fühle mich wirklich gut. Ich versuche einfach, dem Team etwas zurückzugeben und meine Einstellung und mein Spiel wieder auf das Level von früher zu bekommen. Und was die Fitness angeht: Körperlich geht es mir so gut wie lange nicht mehr. (lacht) Ich kann dem Team vor allem defensiv und unter dem Korb helfen und freue mich sehr auf die nächsten Aufgaben.

SPOX: Wie gut sind die Mavs? Was können Sie in dieser Saison erreichen?

McGee: Ich glaube, wir können im Westen sehr weit kommen, wenn wir zusammen halten und als Team spielen. Wir haben eine Mannschaft voller Veteranen und sehr viel Talent. Damit kann man viel erreichen. Bisher läuft es ja ganz gut und wir sind besser, als viele gedacht haben. Wenn wir so weitermachen wie bisher, sind wir auf einem sehr guten Weg.

SPOX: Hatten Sie eine Vorstellung, wie es ist, mit Dirk Nowitzki zusammenzuspielen? Was ist er für ein Typ? Und haben sich Ihre Erwartungen bestätigt?

McGee: Dirk ist ein großartiger Spieler. Das wusste ich schon vor meiner Zeit in Dallas, das weiß jeder in der Liga. Er arbeitet sehr hart und ist ein sehr positiver Mensch. Nichts anderes hat er mir in der gemeinsamen Zeit bei den Mavericks gezeigt. Ich bin sehr dankbar, dass ich in meiner Karriere täglich mit solch einem Spieler zusammen arbeiten kann. Mann kann von ihm so viel lernen und er ist definitiv einer der besten Spieler, die jemals in der NBA gespielt haben.

SPOX: Sie wurden im Februar 2015 überraschend von den Denver Nuggets zu den Philadelphia 76ers getradet, die Sie später entließen. Gab es dafür Hinweise, oder kam der Trade für Sie unerwartet?

McGee: Es war keine Überraschung, dass ich getradet wurde - es war mehr eine Überraschung, wohin es ging. Ich habe es aber sofort als Chance gesehen, um mich weiter zu entwickeln. Als Spieler und als Mensch.

SPOX: Wie würden Sie Ihre Zeit in Philadelphia beschreiben? War es schwer, für ein Team zu spielen, das keine wirkliche Erfolgsperspektive hatte und ständig verlor?

McGee: Ganz im Gegenteil. Es war eine großartige Zeit! Die Leute in Philly arbeiten alle sehr hart - von den Spielern über Coaches bis hin zum gesamten Front Office der Organisation. Es ist nur momentan nicht ihre Zeit, aber die wird kommen. Da bin ich mir sicher. In Philly ist jeder mit Herzblut dabei und alle wollen wieder oben im Osten mitspielen. Dieser Hunger wird sie auch bald wieder in die Playoffs bringen. Ich hoffe es sehr für sie, dass die aktuell schweren Zeiten bald wieder vorbei sind.

JaVale McGee: Die gefallene Wundertüte

SPOX: Wer hat denn derzeit die besten Chancen in der Eastern Conference? Und wem trauen Sie im Westen den Titel zu?

McGee: Im Osten sehe ich kein Team, das Cleveland ernsthaft gefährden kann. Die sind einfach zu stark - und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Im Westen spielt Golden State in einer eigenen Liga, Ich glaube aber, dass San Antonio und Oklahoma City den zweiten Rang unter sich ausmachen werden. Und in den Playoffs werden die Karten wie immer neu gemischt. Hoffentlich können wir dann auch ein Wörtchen mitreden. Das würde ich mir wünschen.

SPOX: Sie leben seit langer Zeit mit ADHS. Wie beeinflusst Sie das auf dem Platz?

McGee: Auf dem Court beinflusst mich meine Krankheit überhaupt nicht. Abseits des Feldes bin ich sehr aktiv und hyper, aber ich sage immer, dass es mit mir dafür niemals langweilig wird. (lacht) Ich bin so wie ich bin und probiere immer, auf dem Court alles zu geben.

SPOX: Was denken Sie über die Sendung "Shaqtin' a fool" und die Tatsache, dass sich dort oft über Sie lustig gemacht wird?

McGee: Darüber denke ich nicht wirklich nach. Shaq und Co. wollen einfach ihre Popularität steigern und das Format ist dafür ja wirklich gut geeignet. Viele Szene sind wirklich komisch und dass ich öfters dabei war, ist kein Problem für mich. Ich kann auch selbst gut über mich lachen. Aber natürlich ärgere ich mich in der Situation im Spiel sehr, wenn ich einen einfachen Korb vergebe oder eine andere dämliche Aktion bringe. Es geht dabei schließlich nicht um meinen Ruf, sondern ums Team.

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