Gute-Laune-Bär der Woche
Gute Laune und Tom Thibodeau? Das passte bisher so wenig zusammen wie die Persönlichkeiten im Team der Rockets. Auch als Thibs 2008 mit Boston Meister wurde, ging er nicht etwa feiern, sondern analysierte danach erst einige Stunden lang die verfehlten Rotationen von Glen Davis in Spiel 1 der Preseason. Danach schrie er zur Entspannung noch 30 Minuten lang seinen Staubsauger an.
Doch am Mittwoch präsentierte sich ein anderer Thibodeau. Und das kann kaum verwundern: Zum einen hat er in Minnesota einen Vertrag unterschrieben, der ihm Berichten zufolge 50 Millionen Dollar über fünf Jahre einbringt - damit hätte er selbst dann ausgesorgt, wenn er seine Schlabberpullis und Jogginghosen von jetzt an mit hochkarätigem Gold ausstatten würde.
Und zum anderen hat er IN MINNESOTA UNTERSCHRIEBEN. Beim wohl vielversprechendsten jungen Kader der Liga. Thibs hat ab jetzt Andrew Wiggins zur Verfügung, den er womöglich zu einer athletischeren Version von Jimmy Butler formen kann - die 40+ Minuten kennt der Kanadier ohnehin schon.
Außerdem hat er Zach LaVine, Ricky Rubio, Shabazz Muhammad und wie sie alle heißen, einen Lottery-Pick im kommenden Draft mit geringer Chance auf den No.1-Pick - oh, und mit Karl-Anthony Towns bereits den Prototyp eines Franchise Players in seinen Reihen. Wer erinnert sich noch daran, wie wertvoll Joakim Noah zu seinen besten Zeiten unter Thibs war? Und nun stelle man sich vor, Noah wäre größer, athletischer, jünger und - jetzt kommt's - acht- bis 200-mal talentierter in der Offensive gewesen!
Karl-Anthony Towns: Auf den Spuren der Größten
Jep, es sieht gut aus für die Wolves und ihren neuen starken Mann. Es scheint nicht einmal unwahrscheinlich, dass man nächste Saison zum ersten Mal seit dem Jahr der Ratte wieder in die Playoffs einziehen könnte. Zudem dürfte Thibs auch die wenige Freizeit in Minneapolis genießen.
Sobald er mit dem Video-Studium, der Schleiferei und dem Granteln für den Tag durch ist, kann er sich ja einfach mit dem ebenfalls präsenten Kevin Garnett treffen und sich gegenseitig anschreien. Entspannung ist ja auch wichtig.
Zitat der Woche
Matt Barnes ist vieles: Ein eisenharter Verteidiger, ein Veteran, ein wertvoller Rollenspieler, ein (meistens) positiv Verrückter, der sich eine Giftschlange als Haustier hält. Ein Kumpel von Derek Fisher. Doch diese Vielseitigkeit reicht noch nicht: Barnes zeigte in der abgelaufenen Woche, dass er auch als Philosoph durchaus talentiert ist.
"Wir kommen mit Löffeln zu einer Schießerei", sagte Barnes über die Serie zwischen seinen Grizzlies und San Antonio. Mit Löffeln zur Schießerei. Das muss man so erstmal sacken lassen.
Zumal Barnes die Serie damit - leider - perfekt zusammengefasst hat. Dass die Grizzlies mit ihrer Rumpftruppe gegen die Spurs keine Chance haben würden, war absehbar, aber nacheinander 74 und 68 Punkte? Das ist schon einfach erbärmlich. "Mir ist egal was passiert, solange wir alles in die Waagschale werfen", sagte Barnes weiter. "Aber das haben wir bisher nicht getan."
Will da jemand Spannung für Spiel 3 aufbauen und Hoffnung schüren, dass es nochmal knapp werden könnte? "Wir hatten gute Trainingseinheiten", sagte Coach Dave Joerger. Oh, na dann. Wie besorgt sind die Spurs? "Die Grizzlies sind immer noch ein NBA-Team", sagte Kawhi Leonard. Ganz ehrlich: Darüber lässt sich derzeit streiten. A propos Kawhi...
Telefonat der Woche
...rrrrrinnggggg...
Leonard: Yes?
Duncan: It's Tim.
Leonard: Okay.
Duncan: You are Defensive Player of the Year again.
Leonard: Yes.
Duncan: Okay.
Leonard: Goodbye.
...legt auf.