Was bedeutet der Trade für die Sixers?
Philly bekommt den einen Spieler in einem tiefen Draft, der kaum Fragezeichen mitbringt und der vom Spielertyp her besser als jeder andere zu ihrem jungen Kern passt. Seit Jahren hat bei ihnen kein kompetenter Point Guard mehr das Zepter geschwungen, zuletzt war ihr bester Playmaker T.J. McConnell, der wohl selbst zugeben würde, dass er eher ein Backup denn eine Langzeitlösung als Starter ist.
Ben Simmons wird wahrscheinlich Point Forward spielen, aber das ist das Gute an Fultz: Er kann auch abseits des Balles funktionieren, ist ein guter Shooter (41 Prozent 3FG) und ein dynamischer Spieler, der vorbereiten, aber auch auf alle möglichen Arten selbst scoren kann. Dank seiner Athletik und Länge ist er darüber hinaus in der Lage, sowohl Point Guards als auch Shooting Guards effektiv zu verteidigen.
Kurzum: Erfüllt er sein Potenzial, ist Fultz gewissermaßen der perfekte Point Guard für die moderne NBA. Gemeinsam mit Simmons, Joel Embiid, Dario Saric und Robert Covington könnte er die Formation bilden, die den "Process" in Philadelphia endlich beendet und das Team wieder zu einem seriösen Playoff-Anwärter macht, in ein paar Jahren vielleicht sogar mehr als das.
Bevor man allerdings von einer neuen Big Three in Philly spricht, sei noch erwähnt, dass Embiid, Simmons und Fultz bisher zusammen 31 NBA-Spiele auf dem Buckel haben. Fultz hatte während seiner einzigen College-Saison kurzzeitig mit Knieproblemen zu kämpfen, er gilt aber nicht als besonders verletzungsanfällig.
Wie gut die Sixers in den kommenden Jahren aber tatsächlich sein werden, hängt natürlich weiterhin sehr davon ab, wie fit Embiid und Simmons bleiben. Fultz dürfte sie aber auf jeden Fall voranbringen - und auch wenn sie jetzt mal welche abgeben mussten, haben sie in den nächsten Jahren immer noch jede Menge Draft-Picks übrig.
Wenn Bryan Colangelo ein Ehrenmann ist, dürfte er seinen Vorgänger Sam Hinkie anrufen und ihm danken, sobald der Deal durch ist. Ohne die einseitigen Trades des Process-Architekten hätte Philly weder die Assets für diesen Deal noch das Potenzial gehabt, mit ihrem jungen Kern schon bald zum Hipster-Team der NBA zu werden.