Was bedeutet der Trade für Markelle Fultz?
Man könnte es einerseits als bitter betrachten: Statt in der kommenden Saison um die Conference Finals mitzuspielen, landet Fultz bei einem Lottery-Dauergast, dessen bester Spieler eine dickere Krankenakte hat als Samuel L. Jackson in "Unbreakable". Das wäre die Glas-halbleer-Sichtweise. Aber es gibt auf der anderen Seite auch jede Menge Vorteile.
In Boston hätte er sich seine Minuten hart erarbeiten müssen - die Celtics haben mit Thomas, Bradley, Marcus Smart und Terry Rozier bereits einen guten Backcourt und eher wenig Zeit für Rookie-Probleme, sie wollen schließlich LeBron James herausfordern. Jaylen Brown, der letztjährige No.3-Pick, brauchte beispielsweise eine ganze Weile, um sich fest in der Rotation zu etablieren, und das vor allem wegen seiner Defensivstärke.
Um seinen Platz in der Rotation wird sich Fultz in Philly keine Gedanken machen müssen. Er dürfte von Anfang an starten und seine Möglichkeiten bekommen, Sixers-Coach Brett Brown ist zudem ein guter (und mittlerweile erfahrener) Talententwickler.
Simmons und Embiid sind 20 beziehungsweise 23 Jahre alt und damit besteht die Möglichkeit, dass die drei sich gemeinsam zum Star-Trio entwickeln, Simmons und Fultz könnten nächste Saison sogar den Rookie of the Year-Award unter sich ausmachen.
Spielerisch scheint es auch zu passen: Fultz als dynamischer Scorer und Playmaker im Pick'n'Roll, Simmons als erster oder zweiter Ballhandler mit Länge, Athletik und Passing und Embiid als vielseitiger Scorer und Rim-Protector. Dazu noch die ebenfalls jungen Dario Saric und Robert Covington - da könnte etwas heranwachsen.
Vieles davon ist natürlich Zukunftsvision, aber Fultz sollte in Philadelphia individuell deutlich mehr Möglichkeiten erhalten, seine Skills von Anfang an zu präsentieren. Ob es auch in Philly eines Tages die Möglichkeit gibt, um die Finals mitzuspielen, wissen wir aber frühestens in ein paar Jahren.