Was bedeutet der Trade für die Celtics?
Der riesige Haufen Draft-Picks ist noch ein bisschen riesiger geworden. Einer Übersicht von ESPN-Reporter Chris Forsberg zufolge könnten die Celtics in den kommenden drei Drafts sieben(!) Erstrundenpicks haben, darunter mehrere potenzielle Lottery-Picks (aus Brooklyn, L.A. und Sacramento). Dazu sei aber gesagt: Für so viele Picks hat Boston überhaupt keinen Platz im Kader.
Nicht nur deshalb wird in Liga-Kreisen laut Sporting News längst darüber spekuliert, dass Boston noch vor dem Draft weitere Trades einfädeln wird. Und zwar für Stars: Die Gespräche um Jimmy Butler und Paul George dürften schnell wieder aufkommen. Auch für die Free Agency hat der niedrigere Pick direkte Auswirkungen.
Behält Boston den No.3-Pick und holt (wahrscheinlich) Josh Jackson, verdient dieser rund 1,4 Millionen Dollar weniger als Fultz. Das mag für NBA-Verhältnisse wie Peanuts wirken, bei Boston kann es aber den Unterschied zwischen Platz oder kein Platz für einen weiteren Max-Contract ausmachen. Bekanntlich steht Gordon Hayward dabei ganz oben auf der Celtics-Wunschliste, aber auch Blake Griffin gilt als potenzielles Ziel.
Ohne Zweifel: Ainge ist ein Risiko eingegangen. Gute Assets hatten sie in den letzten Jahren auch schon, bisher konnten die Celtics damit aber keinen Deal für einen Star einfädeln. Gut möglich ist zudem, dass Fultz ein solcher wird und man sich in ein paar Jähren ärgert, diesen Spieler verpasst zu haben.
Zumal er ja auch eine Absicherung gewesen wäre, falls Isaiah Thomas nächsten Sommer wider Erwarten gehen sollte. Jetzt "müssen" die Celtics ihren kleinen All-Star wahrscheinlich halten, selbst wenn es über 200 Millionen Dollar kosten könnte. Auch eine Vertragsverlängerung von Avery Bradley ist wohl wieder wahrscheinlicher geworden.
Ob sich das Risiko gelohnt hat oder ein Fehler war, wird man allerdings jetzt noch nicht beantworten können. Ainge wird versuchen, diesen Trade als Beginn einer Kette zu betrachten, an deren Ende womöglich ein Team steht, das die Cavs im Osten ernsthaft gefährden kann. Man darf wirklich gespannt sein, wie der Celtics-Kader in einigen Wochen tatsächlich aussieht.