Mehr "echtes" Pick-and-Roll
Sollte sich Lue dafür entscheiden, Thompson trotz aller Schwierigkeiten als Starter zu bringen, muss er ihn mehr einbinden. Was bislang im Spiel der Cavs völlig fehlt ist das High Pick-and-Roll mit Eins und Fünf, also Point Guard und Center.
Stattdessen laufen die Cavs den Spielzug fast ausschließlich, um Switches und damit Mismatches für LeBron oder Kyrie zu kreieren. Daran anschließend folgt dann oft eine Iso-Aktion in Richtung Zone, während die anderen vier Spieler die Helpside-Defender mit Off-Ball-Screens beschäftigen. Das Ziel ganz klar: Layup oder Kickout-Pass zum Dreier.
Dieser Fokus ist verständlich, doch die Warriors haben sich darauf eingestellt. Und die Quote der Cavs von Downtown lässt mehr als zu wünschen übrig. Über die Serie treffen sie lediglich 29,8 Prozent. Das sind knapp drei Prozentpunkte weniger als das schlechteste Team in der Regular Season, die Oklahoma City Thunder.
Die Warriors haben sich defensiv dazu entschieden, LeBron und Kyrie gewähren zu lassen, damit die sich mit ihren Einzelaktionen müde spielen. Dementsprechend eng verteidigen sie den Perimeter. Den Dubs geht außer mit Kevin Durant auf der Fünf jegliche Rim Protection ab.
Das könnte eine Chance sein, um das klassische High-Pick-and-Roll mit einem der beiden Stars als Ballhandler und Thompson als Finisher aus der Mottenkiste zu kramen.
Ein paar gelungene Abschlüsse am Ring oder Durchstecker von Thompson zu den durch die Hilfe freiwerdenden Mitspielern und sofort müssten die Warriors auch den abrollenden Big Man respektieren. Das würde ohne den großen physischen Aufwand von Isolations Räume öffnen - und Kerr müsste seine Verteidigungsstrategie anpassen.