NBA

Ab in den Post, LeBron!

LeBron James hatte 2016 mit seinem Post-Spiel zeitweise Erfolg
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Tempo drosseln, LeBron in den Post

"Wir spielen keinen langsamen Basketball, das ist nicht unser Spiel. Wir spielen unsere Pace, unser Spiel. Wir sind auf diesem Weg bis zu diesem Punkt gekommen. Wir haben auf diese Art viele Spiele gewonnen, deswegen werden wir das nicht ändern."

Die Aussage von LeBron James nach Spiel 2 war eindeutig. Und auch Lue erklärte, dass er unbedingt am schnellen Tempo festhalten wolle: "Wir nehmen gute Würfe, wenn wir mit Pace spielen und den Ball nicht verlieren. Ich bin zuversichtlich, dass wir so spielen können, wir haben es auch letztes Jahr getan. Viele Leute dachten damals, dass wir es nicht können. Aber so ist unser Spiel, so sind wir. Das ändern wir nicht, nur weil wir gegen Golden State spielen."

Grundsätzlich ist gegen Kontinuität nichts zu sagen, doch diese Finals sind einfach anders. Der Gegner ist nicht ein dahergelaufenes Team der Eastern Conference, das dürfte sich nach drei Niederlagen in Serie auch schon in Ohio rumgesprochen haben.

Und schaut man auf die Pace, dann haben beide Teams sogar noch einen Zahn zugelegt. Cleveland hatte in den ersten drei Runden der Postseason 99 Possessions pro Spiel, die Warriors standen bei 103. In den Finals beträgt das Tempo nach drei Spielen 104,75.

Im Vergleich zu den beiden Finals zuvor, in denen sich auch die Cavs und Warriors gegenüberstanden ist das eine ultimative Beschleunigung. 2015 betrug die Pace der Serie noch 94,8. 2016 waren es immer noch entspannte 95,4.

Hauptgrund dafür waren nicht die Dubs, die schon damals schnell spielten. Es war das Tempo der Cavs, das Lue bewusst verschleppen ließ. Ein langsamer und durchdachter Spielaufbau im Halfcourt war das Mittel der Wahl - und augenscheinlich fuhr Cleveland damit deutlich besser.

Also: Ab in den Post, LeBron! Das war in den Finals im vergangenen Jahr ein probates Mittel, um die Warriors unter Druck zu setzen. Aufgrund ihrer starken D öffnen sich durch Drives nur selten Räume. Daher wäre es nur logisch, den besten Spieler der Welt im Post anzuspielen. Von dort aus hat James zudem gute Passwinkel für Cutter. Ein Doppel-Team könnte dann mit Dreiern durch den freien Mann bestraft werden.

Zwar ist auch Bully-Ball auf Dauer körperlich aufreibend, doch die fehlende Gegenwehr der Warriors im Post könnte James zugutekommen. Darüber hinaus dürfte Irving ein wenig mehr Aufbauarbeit übernehmen und LeBron erst füttern, wenn er in Position ist. So könnte der King entscheidende Körner für die Crunchtime sparen.