Korver für Thompson in die Starting Five
Tristan Thompson war bisher kaum ein Faktor in der Serie. Über drei Spiele kommt er auf 2,9 Punkte sowie 3,7 Rebounds. Zum Vergleich: In den Finals 2016 trug TT 10,3 Punkte und 10,1 Rebounds zum Titel bei.
Das hängt natürlich auch mit Thompsons Spielminuten zusammen, die deutlich gefallen sind. Waren es in den Vorjahres-Finals noch rund 32, sind es nun gerade mal 22. Aber auch in den ersten drei Postseason-Runden dieses Jahr sah Thompson im Schnitt 33 Minuten, erst mit Beginn der Finals wurde seine Rolle kleiner.
Die Small-Ball-Lineups von Golden State zwingen Coach Lue oftmals dazu, seinen besten Rebounder auf der Bank zu lassen. Denn eigentlich kann er Thompson nur bringen, wenn Zaza Pachulia oder JaVale McGee auf dem Feld stehen.
Dass Thompson bisher unterirdisch spielt, trägt natürlich auch seinen Teil zu den wenigen Spielminuten bei. Würde er den Cavs wie letztes Jahr mit 3,8 Offensiv-Rebounds pro Spiel mehrere zusätzliche Possessions bescheren, könnte er Steve Kerr damit zwingen, durchgängig mit echtem Center zu spielen. Mit seiner Energie hatte Thompson großen Anteil am Comeback nach 1-3. Doch davon ist in diesem Jahr nicht zu sehen.
Nach einem schwächeren ersten Spiel zeigte Kyle Korver dagegen in den beiden folgenden Partien seinen Wert. Der liegt nicht etwa nur darin, Dreier zu treffen. Auch, wenn er sie nicht versenkt, hilft er Cleveland. Das deutlich bessere Spacing und damit zusätzlicher Platz für LeBron James und Kyrie Irving sollte das beste Argument pro Korver sein.
Mit dem Scharfschützen auf dem Court hatten die Cavs im dritten und Anfang des vierten Viertels ihre beste Phase. Clevelands Small Ball sorgte sogar dafür, dass Steve Kerr seine Aufstellung anpassen und seine geplante Rotation verändern musste.
Im Gegensatz zu den Playoffs in der Eastern Conference haben die Schützen der Cavs aufgrund der starken Defense der Warriors deutlich weniger Zeit, wenn sie ein Pass von James oder Irving für einen Moment unbewacht an der Dreierlinie findet.
In Spiel 3 zeigte Korver par excellence, dass ihm auch ein paar Hundertstelsekunden genügen, um einen Longball reinzuschweißen. Seine drei Treffer trugen wesentlich dazu bei, dass Cleveland das beste dritte Viertel der Serie spielte und den wichtigen Abschnitt mit 11 Punkten gewann.
Würde Lue Korver von Anfang an spielen lassen, hätte James mehr Platz für seine gefährlichen Drives - eine von zwei tödlichen Waffen, die die Cavs besitzen. Zudem ist Korver trotz seiner 36 Jahre ein guter Defender. Und davon kann man gegen Golden State nie genug auf dem Feld haben.
Die Gefahr, die offensiv von Pachulia ausgeht, ist minimal. Dementsprechend könnte auch Kevin Love den Center geben, sogar James auf der Fünf ist in dieser Aufstellung zeitweise denkbar.