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NBA Top 75 - Das große SPOX-Ranking, Teil 2: Taxifahrer, Zauberer - und der meistgehasste Star seiner Zeit

Im zweiten Teil des großen SPOX-Rankings der besten Spieler aller Zeiten dreht es sich um Taxifahrer, Zauberer und Revoluzzer.
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Platz 34: JAMES HARDEN

  • Alter: 32 | Saisons in der NBA: 12 (von 2009 bis heute) | Teams: Thunder, Rockets, Nets
  • Karrierestatistiken: 25,1 Punkte, 6,5 Assists und 5,5 Rebounds bei 44,4 Prozent aus dem Feld und 36,3 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: 9x All-Star, 7x All-NBA, 1x MVP, 1x Sixth Man, 3x Scoring-Champion, 1x Assist-Champion
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: ja

Harden darf gut und gerne als die ultimative Waffe der Analytics-Ära bezeichnet werden. Beginnend als Sixth Man an der Seite von Kevin Durant und Westbrook, entwickelte er sich in seinem eigenen Team in Houston zu einem der gefährlichsten Scorer seiner Ära. Sein Stepback-Dreier ist genauso legendär wie sein Bart, mit 36,1 Punkten pro Spiel legte er 2018/19 den höchsten Schnitt hinter Wilt Chamberlain und MJ auf. Nur in wichtigen Playoff-Momenten hat der Guard bisher zu selten abgeliefert.

Platz 33: JOHN STOCKTON

  • Alter: 59 | Saisons in der NBA: 19 (von 1984 bis 2003) | Teams: Jazz
  • Karrierestatistiken: 13,1 Punkte und 10,5 Assists bei 51,5 Prozent aus dem Feld und 38,4 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 10x All-Star, 11x All-NBA, 5x All-Defensive, 9x Assist-Champion, 2x Steals-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

3.715. So viele Assists hat Stockton in seiner Karriere mehr verteilt als jeder andere Spieler in der NBA. Der elitäre Pass-First Point Guard und Pick'n'Roll-Maestro bildete mit Jazz-Big Karl Malone ein brandgefährliches Duo. Zudem war Stockton ein guter Schütze und seine Langlebigkeit sticht hervor: In 17 seiner 19 Spielzeiten hat er jedes einzelne Spiel absolviert. Was gegen ihn spricht? Stockton war zweifelsfrei ein sehr guter Spieler, aber eben kein großartiger. Im MVP-Voting landete er nie in der Top 5, da er nie der beste Spieler seines eigenen Teams war.

Platz 32: RICK BARRY

  • Alter: 77 | Saisons in der NBA und ABA: 14 (von 1965 bis 1980) | Teams: Warriors, Oaks, Capitols, Nets, Rockets
  • Karrierestatistiken: 24,8 Punkte, 6,7 Rebounds und 4,9 Assists bei 45,6 Prozent aus dem Feld und 29,7 Prozent Dreierquote (inklusive ABA)
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 12x All-Star, 6x All-NBA, 4x All-ABA, 1x Finals-MVP, 1x Scoring-Champion, 1x Steals-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion, 1x ABA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Einer der potentesten und effizientesten Scorer der 60er und 70er, ausgestattet mit einem butterweichen Jumper. Ein 35-Punkte-Scorer in seiner Sophomore-Saison, ein Champion, dekoriert mit (fast) allen wichtigen Trophäen im Basketball - und der meistgehasste Superstar seiner Zeit? Barry setzte eine Saison seiner Prime aus, da die Warriors ihm seiner Meinung nach zu wenig Geld boten und er in die ABA wollte. Er verscherzte es sich mit Gegnern und Teamkollegen gleichermaßen und bekam wohl auch deshalb nie den MVP, weil damals noch die Spieler abstimmen durften. So fehlt ihm die größte individuelle Auszeichnung, die er rein sportlich, nicht nur als Scorer, sondern auch als hervorragender Passer, sicherlich verdient gehabt hätte.

Platz 31: CHRIS PAUL

  • Alter: 36 | Saisons in der NBA: 16 (von 2005 bis heute) | Teams: Hornets, Clippers, Rockets, Thunder, Suns
  • Karrierestatistiken: 18,3 Punkte, 9,4 Assists und 4,5 Rebounds bei 47,2 Prozent aus dem Feld und 37,1 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: 11x All-Star, 10x All-NBA, 9x All-Defensive, 4x Assist-Champion, 6x Steals-Champion, 1x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: ja

Der Point God symbolisiert die klassische Definition eines Floor Generals. Er orchestriert die Offense, hat immer alles unter Kontrolle, scort, wenn nötig, hat vor allem aber den Blick für den Mitspieler, egal, ob der an der Dreierlinie wartet oder zum Alley-Oop ansetzt. Zahlreiche Mitspieler profitierten von der Genialität Pauls, null MVP-Awards und null Titel dürfen nicht über seine Qualitäten hinwegtäuschen. Es fehlt auch deshalb der Teamerfolg, weil ihm in den Playoffs oftmals Verletzungen einen Strich durch die Rechnung machten.

Platz 30: ISIAH THOMAS

  • Alter: 60 | Saisons in der NBA: 13 (von 1981 bis 1994) | Teams: Pistons
  • Karrierestatistiken: 19,2 Punkte, 9,3 Assists und 3,6 Rebounds bei 45,2 Prozent aus dem Feld und 29,0 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 12x All-Star, 5x All-NBA, 1x Finals-MVP, 1x Assist-Champion, 2x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Viele Freunde machten sich Thomas und die "Bad Boy Pistons" in den 80er- und 90er-Jahren nicht - also außerhalb von Detroit. Er verscherzte es sich so sehr mit Michael Jordan und Konsorten, dass er für das Dream Team 1992 nicht berücksichtigt wurde. Dabei hätte er es sportlich allemal verdient gehabt. Ein starker Scorer, der in wichtigen Momenten sein Team auf den Rücken nahm, ein hervorragender Verteidiger, Ballhandler und Passer sowie in erster Linie der perfekte Anführer für die beiden Championship-Teams der Pistons.

Platz 29: DAVID ROBINSON

  • Alter: 56 | Saisons in der NBA: 14 (von 1989 bis 2003) | Teams: Spurs
  • Karrierestatistiken: 21,1 Punkte, 10,6 Rebounds und 3,0 Blocks bei 51,8 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 10x All-Star, 10x All-NBA, 8x All-Defensive, 1x MVP, 1x DPOY, Rookie of the Year, 1x Scoring-Champion, 1x Rebounding-Champion, 1x Block-Champion
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Manche sahen in ihm das Versprechen in einen "Bill Russell 2.0", die Anlagen dafür hatte Robinson. Einerseits dank eines athletischen, durchtrainierten Körpers, andererseits dank überragender defensiver Instinkte und einer Vielseitigkeit, die sich ganz gut durch folgende Tatsache ausdrücken lässt: Der "Admiral" ist bis heute nur einer von vier Spielern mit einem Quadruple-Double in einer Partie, nach seinem DPOY 1992 gewann er zwei Jahre später die Scoring-Krone. Doch komplett dominieren konnte er die Liga nie, manche bezeichneten ihn als zu nett, um ein Team zur Meisterschaft zu führen. Titel sammelte er erst, als er mit Tim Duncan die kongenialen Twin Towers bildete.

Platz 28: BOB PETTIT

  • Alter: 88 | Saisons in der NBA: 11 (von 1954 bis 1965) | Teams: Hawks
  • Karrierestatistiken: 26,4 Punkte, 16,2 Rebounds und 3,0 Assists bei 43,6 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 11x All-Star, 11x All-NBA, 2x MVP, 2x Scoring-Champion, 1x Rebounding-Champion, 4x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Dem 2,06-Meter-Power-Forward wird nachgesagt, der erste NBA-Spieler zu sein, der im Kraftraum tatsächlich an seinem Körper feilte, anstatt Zigaretten und Alkohol zu konsumieren. Für sein Spiel war das sicherlich hilfreich, Pettit galt als extrem harter Arbeiter, seine Punkte machte er nach Offensiv-Rebounds, an der Freiwurflinie und durch vereinzelte Jumper. So avancierte er zu einem der dominantesten Spieler der 50er und 60er, in keiner seiner elf Spielzeiten legte er weniger als 20 Punkte und 12 Abpraller auf, er war der erste Spieler mit 20.000 Karrierezählern - und er besiegte die Celtics in den Finals mit 50 Punkten im entscheidenden Spiel 6 1958. Auch wenn Russell verletzt fehlte, machte man das nicht einfach so gegen Boston.

Platz 27: SCOTTIE PIPPEN

  • Alter: 56 | Saisons in der NBA: 17 (von 1987 bis 2004) | Teams: Bulls, Rockets, Trail Blazers
  • Karrierestatistiken: 16,1 Punkte, 6,4 Rebounds und 5,2 Assists bei 47,3 Prozent aus dem Feld und 32,6 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 7x All-Star, 7x All-NBA, 10x All-Defensive, 1x Steals-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 6x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Die beste zweite Geige aller Zeiten. Im Schatten von Michael Jordan rückte leicht mal in den Hintergrund, dass auch Pippen mit seiner Vielseitigkeit ein überragender Akteur mit dem orangefarbenen Leder war. Er nahm alles, was ihm gegenüberstand, ob Guard, Forward oder Big Man, regemäßig an die Kette (8x All-Defensive First Team), nahm offensiv Last von MJs Schultern und führte Chicago während dessen Baseball-Auszeit als Nr.1 zu 55 Siegen. Nur sein Schmollen in den Playoffs 1994, als der letzte Spielzug für Toni Kukoc und nicht für ihn angesagt wurde, sowie unrühmliche Jahre in Houston und Portland hängen ihm bis heute negativ nach.

Platz 26: DWYANE WADE

  • Alter: 39 | Saisons in der NBA: 16 (von 2003 bis 2019) | Teams: Heat, Bulls, Cavaliers
  • Karrierestatistiken: 22,0 Punkte, 5,4 Assists und 4,7 Rebounds bei 48,0 Prozent aus dem Feld und 29,3 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: 13x All-Star, 8x All-NBA, 3x All-Defensive, 1x Finals-MVP, 1x Scoring-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 3x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Die Finals 2006 rufen bei vielen Fans vor allem Gedanken an Freiwürfe und zumindest fragwürdige Referee-Entscheidungen hervor, dabei sollte man nie vergessen, welch brillante Playoffs D-Wade ablieferte. In seiner erst dritten Saison in der NBA legte er 28,4 Zähler in der Postseason auf, in den folgenden Jahren etablierte er sich als hervorragender Scorer und der beste Guard-Blocker aller Zeiten. Zugunsten der Big Three nahm er bereitwillig einen Schritt in die zweite Reihe in Kauf - und wurde mit zwei weiteren Titeln belohnt.