NBA

Spielwiese der Top-Favoriten

Von Max Marbeiter
LeBron James (r.) kehrt zur neuen Saison zu den Cleveland Cavaliers zurück
© getty

Die Central Division beheimatet ab der kommenden Saison die vielleicht aufregendste Rivalität der Liga. Auf dem Papier sind die Chicago Bulls und Cleveland Cavaliers die besten Teams im Osten und bereiten sich bereits auf ein Duell in den Conference Finals vor. Die Pistons und Bucks blicken in eine positive Zukunft. Einzig Indiana stürzt nach einem grausamen Sommer ab.

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Chicago Bulls

Darum wird die Saison ein Erfolg: Ganz einfach: Die Bulls haben über den Sommer sehr viel richtig gemacht. Nach den teils grausamen Offensivleistungen während der ersten Playoff-Runde gegen Washington sollte zusätzliche Scoringpower nach Chicago gelockt werden. Als sich Carmelo Anthony trotz intensiven Werbens gegen die Bulls entschieden hatte, orientierten die sich schnell um, verpflichteten wenig später Pau Gasol.

Der Spanier zählt zu den offensiv versierteren Big Men der Liga und dürfte dank seines herausragenden Passings gemeinsam mit Joakim Noah ein interessantes Frontcourt-Duo bilden. Eine Steigerung zu Carlos Boozer ist Gasol in jedem Fall. Dazu holte eines der schwächsten Dreier-Teams der vergangenen Jahre endlich Nikola Mirotic nach Chicago und ertradete sich beim Draft Doug McDermott. Mit einem Mal besitzen die Bulls also zwei starke Schützen, die der Offense endlich das nötige Spacing verleihen dürften.

Chicago Bulls: Endlich wieder glücklich

Zu guter Letzt wäre da natürlich noch Derrick Rose. Nach zwei schweren Knieverletzung und nahezu zwei Jahren Pause ist der MVP von 2011 endlich zurück und nähert sich langsam aber sicher seiner Form an. Noch wichtiger: Rose' Körper hielt den immensen Belastungen der WM stand und rebellierte auch während der Preseason nicht. Gemeinsam mit den Neuen schafft ein fitter Rose das so lange vermisste offensive Gegenstück zur herausragenden Defense der Bulls.

All das macht Chicago zum stärksten Team im Osten. Zwar müssen sich die Bulls, wie die Cavs, erst finden, dafür besitzen sie, anders als Cleveland, bereits eine feste Identität, deren schwächen im Sommer erfolgreich angegangen und gelindert wurden.

Darum wird die Saison ein Misserfolg: Wie so häufig steht das Gerüst in Chicago auf wackligen Beinen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Kaum ein Team hatte in den vergangenen Jahren derart konstantes Verletzungspech wie die Bulls. Niemand weiß, ob Derrick Rose tatsächlich dauerhaft wird spielen können. Auch Jimmy Butler plagten vergangene Saison immer wieder kleinere bis mittelschwere Verletzungen. Derzeit fällt der Swingman aufgrund einer Daumenverletzung aus. Pau Gasol ist ebenfalls nicht gerade dafür bekannt, eine Saison sorgenfrei durchzuspielen.

Zum größten Problem könnte sich allerdings Joakim Noahs Knie entwickeln. War zu Beginn noch von einem kleineren Eingriff, von wenigen Wochen Reha die Rede, gab der der Center zuletzt zu, dass er gesundheitlich "noch einen weiten Weg" vor sich habe. Mittlerweile reagiert Noah auf Fragen nach seinem Knie sogar ein wenig genervt, gibt sich gleichzeitig aber optimistisch. "Es ist Ok", sagte der Defensive Player of the Year kürzlich. "Der Prozess dauert an, aber es wird besser. Ich bin glücklich, wo ich derzeit stehe."

Dazu absolvierte Noah ein Back-to-Back vergangene Woche problemlos, sollte er irgendwann längerfristig ausfallen, ist er, gerade defensiv, trotz aller Tiefe im Froncourt schwer zu ersetzen. Auch der dünn besetzte Flügel könnte auf Dauer zum Problem werden. Welche Rolle die Rookies Mirotic und McDermottt werden spielen können, muss sich zeigen. Derzeit sieht Mike Dunleavy wie der sichere Starter auf der Drei aus. Sicherlich eine solide, aber keinesfalls optimale Lösung. Auch die Back-up-Rolle auf der Zwei macht ein wenig Sorgen.

Prognose: 1. Platz in der Central Division

Die Chicago Bulls in der Preview

Die Cleveland Cavaliers in der Preview

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