SPOX: Was haben Sie sich persönlich für Ihre zweite NFL-Saison vorgenommen?
Werner: Den Super Bowl zu gewinnen, ganz einfach. (lacht) Persönlich will ich allen zeigen, dass ich kein Rookie mehr bin und dass ich in die NFL gehöre. Ich will meinem Team zeigen, dass sie auf mich setzen können. Wenn ich auf dem Feld stehe, sollen sie ein gutes Gefühl haben. Ich bin sehr hungrig und habe deshalb auch fast die ganze Offseason in Indianapolis verbracht, um mich frühzeitig optimal auf die nächste Saison vorzubereiten.
SPOX: Da Superstar-Linebacker Robert Mathis von der NFL für die ersten vier Spiele gesperrt wurde, weil er unerlaubt fruchtbarkeitssteigernde Mittel für die Nachwuchsplanung einnahm, müssen Sie für ihn die Bresche springen.
Werner: Es ist natürlich bitter für uns, dass Robert vier Spiele fehlt. Er hat seinen Fehler eingesehen, dass er es nicht genug abgeklärt hat, was er da nimmt. Es ist unglücklich gelaufen. Robert ist ein Mensch, für den seine Familie an erster Stelle steht, für sie hat er es gemacht, aber es war ein Fehler und ist leider nicht mehr rückgängig zu machen. Jetzt müssen wir jungen Pass-Rusher zeigen, dass wir auch gut spielen und diese vier Spiele auch ohne ihn gewinnen können.
SPOX: Wie ist Ihre Beziehung zu so einem Star wie Mathis?
Werner: Wir haben ein super Verhältnis, er ist eine Art Lehrmeister für mich. Er hat mich vom ersten Tag an unter seine Fittiche genommen und hilft mir unglaublich viel. Es gibt auch Stars, die jungen Spielern keine Geheimnisse verraten wollen, weil wir am Ende im Team auch Konkurrenten sind, aber Robert gibt mir alles weiter, was er weiß. Er ist ein überragender Typ. Es ist sensationell für mich, gemeinsam mit einem zukünftigen Hall of Famer auf dem Feld zu stehen. Ich will so viel wie möglich von ihm lernen.
SPOX: Mathis ist der Leader der Defense, die Offense steht und fällt natürlich mit Franchise-Quarterback Luck. Was macht ihn aus?
Werner: Ohne guten Quarterback kannst du in der NFL nichts gewinnen, das weiß jeder. Wir haben einen der Besten. Wir müssen nur um ihn herum ein Team zusammenstellen, das im nächsten Jahr wieder den nächsten Schritt in Richtung Super Bowl machen kann. Ich habe ein gutes Gefühl, nächstes Jahr ist es soweit. (lacht) Besonders beeindruckend an Andrew ist, dass er in den USA so einen Superstar-Status hat, aber so unglaublich auf dem Boden geblieben ist. Der ganze Hype um seine Person interessiert ihn überhaupt nicht, er will wirklich nur Football spielen, Spiele gewinnen und am Ende den Super Bowl holen.
SPOX: Luck hat bekanntlich eine deutsche Vorgeschichte, er ist in Frankfurt aufgewachsen. Es heißt, Sie hätten ihm jetzt wieder deutsche Schimpfwörter beigebracht...
Werner: (lacht) Nein, nein. Die brauche ich ihm nicht beizubringen, die kennt er alle noch von früher. Aber wir quatschen wirklich nur auf Deutsch zusammen, Andrew ist klasse, wir haben viel Spaß zusammen.
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