Cincinnati Bengals (3-0) - Tennessee Titans (1-2) 33:7 (10:0, 9:0, 7:0, 7:7) BOXSCORE
Sind die Bengals das stärkste Team bisher? Den Gegnern von Andy "Red Rifle" Dalton könnten so langsam die Argumente ausgehen - vor allem, weil der nun sogar als Receiver auftritt: Kurz vor Ende des ersten Viertels gab er das Leder an Mohamed Sanou ab, sprintete nach links - und bekam den Ball gleich wieder zurück. Der Pass von Sanou hätte genauso gut als Interception enden können, doch weil sich der Verteidiger völlig verschätzte, rettete sich Dalton aus 18 Yards in die Endzone.
Daltons Meisterstück konnte an diesem Nachmittag jedoch nicht die einmal mehr grandiose Defense der Bengals überstrahlen. Die hatte zugegebenermaßen zu Beginn Glück, dass Titans-Kicker Ryan Succop in den ersten 20 Minuten gleich zweimal danebenzielte. Dann hatte man Jake Locker (185 YDS, 2 Sacks) allerdings im Griff und baute die Führung kontinuierlich auf 33:0 aus.
Tennessee konzentrierte sich im Gegenzug auf das Running Game - mit Erfolg (5,3 Yards pro Rush). Zu mehr als einem Garbage-Time-TD durch Shonn Greene reichte es allerdings nicht. Ebenfalls positiv für Cincinnati: Receiver A.J. Green meldete sich nach überstandenen Zeh-Problemen zurück und war ganz der Alte (102 Yards). Als nächstes geht es nach New England.
Cleveland Browns (1-2) - Baltimore Ravens (2-1) 21:23 (7:3, 0:7, 14:7, 0:6) BOXSCORE
Ohne Drama geht es für Cleveland dieses Jahr offenbar nicht: Gegen die Ravens wurde auch das dritte Bengals-Spiel innerhalb der letzten sechs Sekunden entschieden, dieses Mal zugunsten des Gegners: Justin Tucker gewann das AFC-North-Duell mit seinem Field Goal für die Ravens - vorbereitet durch einen unglaublichen Catch von Steve Smith. "Für solche Momente haben wir Steve geholt", strahlte Coach John Harbaugh anschließend.
Doch dass Baltimore, das ohne Bernard Pierce auskommen musste, überhaupt in die Situation kam war Fehlern der Browns geschuldet. Gleich zwei FG-Versuche gingen schief, zudem schafften sie es trotz ihres ansonsten erneut guten Running Games nicht, die Uhr drei Minuten vor Schluss auslaufen zu lassen. Ansonsten schenkten sich beide Teams aber nichts und spielten hart, beide Teams kamen auf über 30 Rushing-Versuche. Die Browns schienen zudem für lange Zeit näher am Sieg, Terrance West und Isaiah Crowell fanden die Endzone.
Doch Baltimore blieb durch Kyle Juszczyk und Lorenzo Taliaferro im Spiel und profitierte von Clevelands teilweise schlampigem Spiel nach der Halbzeit. Allerdings könnten die Ravens den Sieg teuer bezahlt haben: Tight End Dennis Pitta musste verletzt raus, ersten Berichten zufolge hat er sich erneut an der Hüfte verletzt, die schon seine vergangene Saison beendet hatte.
Detroit Lions (2-1) - Green Bay Packers (1-2) 19:7 (7:7, 5:0, 0:0, 7:0) BOXSCORE
Matthew Stafford dürfte sich noch immer fragen, wie seine Lions das Spiel gewinnen konnten. Detroits Quarterback bot ein teilweise desolates Spiel inklusive zwei Picks und einem Fumble und traf mehrfach schlicht falsche Entscheidungen. Dazu verfehlte Lions-Kicker Nate Freese erneut zwei Field-Goal-Versuche, er steht jetzt bei vier Fehlschüssen für diese Saison, und Linebacker Stephen Tulloch verletzte sich, als er einen Sack feierte.
Doch die Defense trug Detroit gegen den Division-Rivalen. Packers-RB Eddie Lacy erwischte einen rabenschwarzen Tag (11 CAR, 36 YDS, FUM) und leistete sich gleich beim ersten Drive einen Fumble - die Lions trugen den Ball zurück in die Endzone. Zudem stoppten sie Lacy wenig später in der Endzone zum Safety und Reggie Bush sorgte im Schlussviertel schließlich für eine 2-Possession-Führung.
Darüber hinaus stoppte Detroit Green Bay Minuten vor dem Ende bei Fourth Down in der Red Zone und konnte anschließend die Uhr runter laufen lassen. Für Packers-Quarterback Aaron Rodgers ist es somit im elften Duell mit den Lions erst die zweite Niederlage.
Jacksonville Jaguars (0-3) - Indianapolis Colts (1-2) 17:44 (0:10, 0:20, 3:0, 14:14) BOXSCORE
Was soll man noch sagen zu den Jacksonville Jaguars? Nach 30 starken Minuten im ersten Spiel gegen die Eagles kann man 150 Minuten später schon wieder für einen Top-Draft-Pick planen. In der ersten Hälfte schaffte man es nicht ein einziges Mal in die gegnerische Hälfte, leistete sich ein Fumble und null Gegenwehr. 30:0 führte Indy nach 30 Minuten, für Andrew Luck (370 YDS, 4 TDS) hätte es nicht viel einfach sein können.
Die Jags und Quarterback Chad Henne (33 YDS, 3 Sacks) waren so desaströs, dass man vom eigentlichen Game Plan abwich und Rookie Blake Bortles aufs Feld schickte. Der sollte eigentlich im ersten Jahr nur lernen - aber bei diesem Team muss man fragen: von wem? Bortles' Debüt geriet den Umständen entsprechend sogar ganz ordentlich, vor allem der 63-Yard-TD auf Allen Hurns. Sein 47-Yard-Pick-Six zum 10:44 dagegen...naja.
Wie auch immer: Die Colts wollten nicht zurückstehen und schenkten Ersatzmann Matt Hasselbeck in der Schlussphase ebenfalls ein paar Einsatzminuten. Der Pass Rush in Blau überzeugte diesmal ebenfalls mit vier Sacks, Björn Werner ging allerdings leer aus. Im Running Game hat Ahmad Bradshaw gegenüber der etatmäßigen Nummer eins Trent Richardson weiter Boden gut gemacht: In neun Rushes sorgte er für mehr Raumgewinn als sein Konkurrent in 14 (65:57).
New England Patriots (2-1) - Oakland Raiders (0-3) 16:9 (0:3, 10:0, 0:6, 6:0) BOXSCORE
Mit dem zweiten Sieg in Serie sind die Patriots eigentlich im Plan - aber die Performance auf dem Feld warf eine Menge Fragen auf: Gegen die Raiders war daheim eigentlich ein komfortabler Sieg eingeplant, doch man musste bis zur letzten Minute zittern.
Weil beide Offenses massive Probleme im Running Game hatten (3,0 Yards pro Rush für Oakland, unterirdische 2,4 Yards für die Pats), entwickelte sich ein Duell der "kowski-Kicker". Sebastian Janikowski traf dreimal für die Gäste, Stephen Gostkowski war für New England ebenfalls dreimal erfolgreich.
Den Unterschied machte also der eine Touchdown-Pass von Tom Brady (24/37, 234 YDS) auf Rob Gronkowski. Weil der in der Schlussphase einen weiteren Score fallen ließ, stand Oakland 62 Sekunden vor dem Ende an der 6-Yard-Linie und hatten die Chance auf den Ausgleich. Derek Carrs Pass auf Denarius Moore wurde allerdings abgefälscht und landete in den Armen von Vince Wilfork. Das Spiel wurde also gewonnen - Selbstvertrauen jedoch nicht.
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