San Diego Chargers (6-4) - Oakland Raiders (0-10) 13:6 (7:3, 3:0, 3:0, 0:3) BOXSCORE
Wer ein erholtes und neu motiviertes Chargers-Team erwartet hatte, wurde gegen das aktuell schwächste Team der Liga schwer enttäuscht. San Diego tat sich dank der Rückkehr von Starting-RB Ryan Mathews im Run Game deutlich leichter als noch in den vergangenen Wochen (32 ATT, 120 YDS), das Passspiel dagegen funktionierte über weite Teile des Spiels kaum - größtenteils lag das an den enormen Problemen in der O-Line.
Center Rich Ohrnberger (Knöchel) musste zwischendurch für längere Zeit raus, die Chargers hatten ernsthafte Probleme mit Oaklands Front und QB Philip Rivers (22/34, 193 YDS, TD) musste zwei Sacks sowie mehrere harte Hits einstecken. Defensiv dagegen machte sich aus San Diegos Sicht die Rückkehr der Linebacker Melvin Ingram, Manti Te'o und Jeremiah Attaochu bemerkbar: Oakland erlief nur 71 Yards und auch QB Derek Carr (16/34, 172 YDS) konnte die Schwächen der Chargers-Offense nicht ausnutzen.
So machte letztlich ein Fehler gleich zu Beginn des Spiels den Unterschied aus: Beim ersten Drive verlor Carr den Ball nach einem schlechten Snap, im Gegenzug fand Rivers Malcolm Floyd zum spektakulären 22-Yard-TD. Als es am Ende nochmals drauf ankam, war der Routinier zur Stelle: Mit einem sensationellen Catch gab Antonio Gates San Diego bei 3rd&15 ein First Down und so konnten die Chargers die Uhr fast komplett runter laufen lassen. "Letztlich haben wir einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen. Es war eine tolle Team-Leistung und es war schön, die Defense wieder beieinander zu haben", erklärte Chargers-Coach Mike McCoy anschließend.
Arizona Cardinals (9-1) - Detroit Lions (7-3) 14:6 (14:3, 0:3, 0:0, 0:0) BOXSCORE
Am Ende wurde es doch die erwartete Defensivschlacht: Nachdem Arizona mit Backup-QB Drew Stanton (21/32, 306 YDS, 2 TDs, 2 INTs) die Anfangsphase des Spiels mit zwei TD-Pässen auf Michael Floyd dominiert und Larry Fitzgerald die 12.000-Receiving-Yard-Schallmauer durchbrochen hatte, war die ligaweite Top-Defense der Lions zunächst überrumpelt - anschließend aber übernahmen beide Defenses das Spiel. Stanton warf in der Folge zwei unnötige Picks und von Arizonas Run Game (26 ATT, 46 YDS) kam gegen die starke Run-D der Lions erneut viel zu wenig.
Nach den beiden Interceptions wurde Stanton sichtlich vorsichtiger, was zwar in keinen weiteren Turnovern, dafür aber in mehreren Punts resultierte. Die Defense dagegen spielte groß auf: Lions-QB Matthew Stafford (18/30, 183 YDS, INT) fand überhaupt nicht in die Partie und musste gleich vier Sacks einstecken - Detroit dagegen gelang kein einziger. In den letzten Minuten konnte Arizona die Lions, die ohne den verletzten Reggie Bush auskommen mussten, zudem gleich zwei Mal in kritischen Situationen stoppen.
Dennoch hatten die Cards in einer Situation auch das Glück auf ihrer Seite: Coach Bruce Arians warf bei einem vermeintlichen Punt-Return der Lions bis an die 50-Yard-Line die Challenge Flag - und gewann. Den Offiziellen zufolge hatte Arizona den Ball an Detroits 1-Yard-Line kontrolliert und somit durch die Challenge verhindert, dass das Spiel hätte kippen können. "Wir haben noch nichts gewonnen und noch nichts verloren. In den nächsten vier, fünf Wochen könnten wir noch alles verspiele", stellte Arians klar. Allerdings hat Arizona damit zum ersten Mal seit 1977 sechs Spiele hintereinander gewonnen.
Green Bay Packers (7-3) - Philadelphia Eagles (7-3) 53:20 (17:0, 13:6, 9:7, 14:7) BOXSCORE
Analyse Packers überrollen hilflose Eagles
Indianapolis Colts (6-4) - New England Patriots (8-2) 20:42 (3:7, 7:7, 3:14, 7:14) BOXSCORE
Der Abschluss des Sonntags hatte es mit dem Gastspiel der New England Patriots bei den Indianapolis Colts ordentlich in sich. Das heiß erwartete Duell der Quarterbacks Tom Brady (19/30, 257 YDS, 2 TD, 2 INT) und Andrew Luck (23/39, 303 YDS, 2 TD, 1 INT) stand dabei jedoch im Schatten eines Mannes: Jonas Gray. Der Running Back, den wohl die wenigstens auf dem Zettel hatten, erwischte beim 42:20-Sieg der Gäste einen absoluten Sahnetag und stellte mit 199 Yards nicht nur eine Karrierebestleistung, sondern mit seinen vier Touchdowns auch einen neuen Franchise-Rekord auf.
"Es ist irgendwie lustig. Als ich am Samstag in das Team-Gebäude kam, nahm mich Mr. Kraft zur Seite und sagte: 'Du wirst ein großes Spiel diese Woche abliefern, sei bereit'", sagte Gray im Anschluss an seine beeindruckende Leistung: "Ich werde heute nach Hause gehen, mich ins Bett legen und die Decke anschauen. Ich bin einfach nur erstaunt über diesen Tag." Der 24-Jährige ist erst der fünfte Back, der seit der Super-Bowl-Ära auswärts mehr als 150 Yards und vier Scores erzielte. In seinen ersten drei Saisonspielen kam er auf 32 Carries für 131 Yards - ohne dabei jedoch punktetechnisch in Erscheinung zu treten.
Die Zuschauer im Lucas Oil Stadium sahen dabei zunächst eine ausgeglichene Partie. Zur Halbzeit führten die Gäste durch zwei Touchdowns von Gray zwar mit 14:10, allerdings blieben die Colts durch ein Field Goal von Kicker Adam Vinatieri sowie einen Touchdown durch Wide Receiver Hakeem Nicks, der einen Pass von Luck mustergültig aufnahm, in Schlagdistanz. Als Gray, der zunächst ins Practice Squad versetzt wurde, allerdings auch in der zweiten Hälfte seine dominante Vorstellung fortsetzte und zudem Brady immer besser in die Partie fand, ließen die Patriots keinen Zweifel daran, wer das Spiel als Sieger beenden würde.
Auf der Gegenseite hingegen herrschte nach der Niederlage gedrückte Stimmung, immerhin verlor Indianapolis nach dem Head-to-Head-Vergleich gegen die Denver Broncos nun auch den gegen die Patriots. Da half es wenig, dass Luck den Franchise-Rekord für die meisten Spiele am Stück mit über 300 Yards auf acht erhöhte und damit nun lediglich ein Spiel hinter Drew Brees' NFL-Rekord liegt. "Wir sind sehr enttäuscht", sagte Colts Head Coach Chuck Pagano nach der Partie: "Ich denke wir können besser spielen."
Teams in der Bye Week: Jets, Ravens, Jaguars, Cowboys
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