Buffalo Bills (1-1) - New England Patriots (2-0) 32:40 (7:14, 6:10, 0:13, 19:3) BOXSCORE
Große Ankündigungen aus Buffalo dominierten im Vorfeld des Division-Krachers. Die Bills wollten Gronk in Dreifachbewachung stellen und versprühten vor allem defensiv Selbstvertrauen aus jeder Pore - doch auf dem Platz war davon schnell nur noch sehr wenig zu sehen. Nachdem die Bills die Partie mit einem beeindruckenden Drive, abgeschlossen durch einen 2-Yard-TD-Run von Karlos Williams, eröffnet hatten, spielte nur noch der Titelverteidiger.
New England schaffte es, Bills-QB Tyrod Taylor (23/30, 242 YDS, 3 TDs, 3 INT) in der Pocket zu halten, wo er sich sichtlich unwohl fühlte und ein für lange Zeit desolates Spiel ablieferte. Die sonst so starke Bills-Defense hatte umgekehrt keine Antworten parat: Die Patriots dominierten das Spiel mit ihrem schnellen, kurzen Passing Game und Buffalo bekam Gronkowski (7 REC, 113 YDS, TD) nicht in den Griff. Gegen die gute Bills-Front brauchte New England so lange wenig vom eigenen Running Game, zumal sich Buffalo mit unerklärlichen Strafen das Leben immer wieder selbst schwer machte.
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Die Strafen wurden in der zweiten Hälfte schnell das bestimmende Thema des Spiels. Beide Teams sammelten Foul auf Foul, zu einem Zeitpunkt wurde das komplette Bills-Team an der Seitenlinie (!) für Unsportsmanlike Conduct bestraft. New England nahm zwar in der Schlussphase etwas den Fuß vom Gas und Buffalo kam so wie aus dem Nichts kurzzeitig zurück, doch die Pats ließen sich die Führung nicht mehr aus der Hand nehmen.
Den Schocker der Partie gab es in jener Schlussphase: Buffalos Safety Aaron Williams musste nach einem Zusammenprall minutenlang behandelt und vom Platz gefahren werden, das Team ließ verlauten, dass er sich eine Nackenverletzung zugezogen hat. Einige Stunden nach Spielende wurde bekannt, dass die Tests Entwarnung gegeben hatten und Williams das Krankenhaus wieder verlassen durfte.
Cincinnati Bengals (2-0) - San Diego Chargers (1-1) 24:19 (7:3, 7:3, 3:7, 7:6) BOXSCORE
Über weite Strecken ware es auf beiden Seiten ein Turnover-Festival, die Ballverluste prägten das Duell: So eröffnete Chargers-WR Keenan Allen die Partie mit einem Fumble beim Punt-Return, Bengals-RB Jeremy Hill verlor das Ei gleich zwei Mal - und fand sich dafür in der zweiten Hälfte plötzlich auf der Bank wieder. Giovani Bernard (20 ATT, 123 YDS) nutzte seine Chance in Hills Abwesenheit, die weitere Dynamik dürfte in diesem internen Duell um Snaps spannend werden.
Auch San Diegos Quarterback Philip Rivers (21/27, 241 YDS, 2 TDs, INT), der die Chargers in der Vorwoche noch so herausragend zum Comeback-Sieg über Detroit geführt hatte, blieb von den Turnovern nicht verschont - neben dem späten Pick beim letzten Drive, der die Niederlage endgültig besiegelte, unterlief Rivers auch früh im Spiel ein Fumble. Gleichzeitig durchbrach er auch eine Schallmauer: Mit seinem ersten TD-Pass der Partie wurde er der All-Time-Leader der Team-Geschichte was Passing-TDs angeht.
Eine weitere positive Erkenntnis aus Sicht der Gäste: Rookie-RB Melvin Gordon (16 ATT, 88 YDS) präsentierte sich deutlich verbessert und hatte einige längere Runs drin. Doch in einem von Fehlern geprägten Spiel bewahrte vor allem Bengals-QB Andy Dalton einen kühlen Kopf: Bei drei TD-Pässen blieb er ohne Turnover und verhalf seinen Bengals zu einem 2-0-Start.
Washington Redskins (1-1) - St. Louis Rams (1-1) 24:10 (10:0, 7:0, 0:10, 7:0) BOXSCORE
Kaum jemand hatte den Redskins im Vorfeld auch nur den Hauch einer Chance gegeben: St. Louis kam mit dem Sieg über Seattle im Gepäck und Washington hatte eine Auftaktpleite gegen Miami kassiert und wirkte vor allem offensiv zu harmlos. Fans der Skins hatten daher schon keine Lust mehr auf das Spiel, so dass die Tickets teilweise zu Schleuderpreisen verkauft werden - doch die Redskins taten einiges, um die Fans für die nächsten Heimspiele wieder zurück zu gewinnen.
Dabei war es vor allem beeindruckend, dass Washington gegen die herausragende Rams-Front ein überraschend starkes Running Game aufziehen konnte. Vor allem Rookie-RB Matt Jones (19 ATT, 123 YDS, 2 TDs) bekam St. Louis zu keinem Zeitpunkt wirklich in den Griff, Jones trug die Offense. Kirk Cousins leistete sich zudem nur vier Incompletions und leistete sich kaum Fehler, sein Gegenüber Nick Foles und die ganze Rams-Offense konnten nicht an die gute Leistung aus dem Seahawks-Spiel anknüpfen.
Cleveland Browns (1-1) - Tennessee Titans (1-1) 28:14 (14:0, 7:0, 0:7, 7:7) BOXSCORE
Cleveland hat eine Offense! Johnny Manziel durfte für den verletzten Josh McCown beginnen - und wer weiß, ob er seinen Startplatz wieder hergibt: Manziel (8/15, 172 YDS, 2 TDs) fand Travis Benjamin einmal aus 60 und einmal aus 51 Yards zum Touchdown, improvisierte sinnvoll in der Pocket und leistete sich keine schwerwiegenden Fehler. Das Resultat: Clevelands erste 21:0-Halbzeitführung seit 1994.
Doch neben Manziels starker Vorstellung war es vor allem die Travis-Benjamin-Show. Der Receiver fing nicht nur die beiden TD-Bomben, er legte noch einen 78-Yard-TD per Punt-Return drauf und hat sich in der frühen Phase der Saison als klarer Nummer-1-Receiver der Browns etabliert. Manziel und Benjamin schafften es so letztlich auch, das mögliche Titans-Comeback abzuwehren.
Selbiges schien zwischenzeitlich in der Mache. Marcus Mariota (21/37, 257 YDS, 2 TDs) hatte nach seinem historischen Debüt einen durchwachsenen Start in die Partie und kassierte insgesamt sieben Sacks. Zwei Fumbles waren die Folge. Doch der Rookie bewies viel Herz und brachte sein Team mit Touchdown-Pässen zu Anthony Fasano und Dorial Green-Beckham zurück. Damit wurde Mariota zwar der erste Quarterback aller Zeiten, der in seinen ersten beiden NFL-Spielen sechs TD-Pässe verzeichnete - das reichte gegen unerwartet starke Browns allerdings nicht.
Carolina Panthers (2-0) - Houston Texans (0-2) 24:17 (0:3, 10:0, 7:7, 7:7) BOXSCORE
Das hatte sich Texans-Coach Bill O'Brien sicher anders vorgestellt: Der nach nur einem Spiel vollzogene Quarterback-Wechsel brachte überhaupt nicht die erhoffte Wirkung, gegen eine Panthers-Defense, der mit LB Luke Kuechly der absolute Leader fehlte, lieferte die Offense über weite Strecken einen desolaten Auftritt ab. Ohne den nach wie vor verletzten Arian Foster war es über weite Teile ein Debakel.
Der für Brian Hoyer startende Ryan Mallett (27/58, 244 YDS, TD, INT) offenbarte viele Probleme, bekam von einem noch schwächeren Running Game aber auch überhaupt keine Unterstützung. Allerdings war es keineswegs so, als wäre der Sieg für die Panthers damit geebnet gewesen: Auch Carolina strauchelte offensiv lange massiv. Der Unterschied war aber letztlich der Quarterback: Cam Newton (18/37, 195 YDS, 2 TDs, INT; 10 CAR, 76 YDS, TD) schaffte es, sein Team zu tragen und nahm es phasenweise fast im Alleingang mit der Texans-Defense auf.
Symbolisch dafür war Newtons TD-Run spät im Spiel, als er per Salto in die Endzone sprang. "Ich wollte nicht morgen im Charlotte Observer lesen, dass ich beim Laufen cleverer sein muss", grinste Newton anschließend, als er gefragt wurde, warum er abhob anstatt zu sliden. Die designten Runs halfen den Panthers generell, Malletts Pick kurz nach Newtons Salto-TD bestrafte Carolina mit dem Game-Winner zu Philly Brown.
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