Vor allem Eli Manning (27/31, 337 YDS, 4 TDs) und Odell Beckham Jr. (6 REC, 161 YDS, 2 TDs) konnten daraus Kapital schlagen - Miami hatte schlicht überhaupt keine Antworten auf die beiden besten Spieler der Giants. Manning stellte mit einer Passquote von 87 Prozent sogar einen neuen Giants-Rekord (mindestens 25 Passversuche) auf.
Daher reichte auch ein solider Auftritt von Ryan Tannehill (25/41, 236 YDS, TD) nicht aus. Lamar Miller (12 ATT, 89 YDS, 2 TDs) bestimmte das Spiel früh, bekam dann den Ball aber immer seltener.
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Die Dolphins sind damit auch rechnerisch aus dem Playoff-Rennen eliminiert und die Pleite sichert zudem den New England Patriots den Division-Titel in der AFC East. New York auf der anderen Seite schließt wieder zu Washington und Philadelphia auf, die NFC East könnte bis zum letzten Spieltag komplett offen bleiben.
Die Stimmen:
Tom Coughlin (Head Coach Giants): "Es ist schön zu gewinnen, es macht Spaß zu gewinnen. Und vor allem war es gut, dass wir das Spiel selbst mit dem Ball in der Hand beendet haben. Es war ein gutes Spiel auf beiden Seiten des Balls. Die Dolphins haben gut gespielt. Ein wirklich solider Auftritt von unseren Jungs. So bleiben wir im Rennen."
...über Eli Manning: "Er war heute herausragend, ich hatte da schon vorher ein gutes Gefühl. Eli hat gut trainiert und hat das Spiel kontrolliert."
Eli Manning (Giants-QB): "Wir wussten, dass wir heute unbedingt gewinnen müssen. Wir hatten so viele knappe Spiele, heute haben wir die Plays im vierten Viertel gemacht. Wir hatten auch ein gute Running Game heute, das hat die langen Pässe ermöglicht."
Dan Campbell (Head Coach Dolphins): "Die Strafen haben uns brutal weh getan. Wir werden in den verbleibenden Spielen herausfinden, wer das Spiel wirklich liebt. Ryan hatte ein gutes Spiel im Passing Game, aber einige kritische Drops haben uns das Genick gebrochen. Für die Strafen gibt es zudem keine Entschuldigung."
Der Spielfilm:
Vor dem Kick-Off: Das Playoff-Rennen ist auch für die Giants offiziell eröffnet! Durch die Siege der Redskins und der Eagles am Sonntag steht New York in der NFC East unter Zugzwang, umso mehr, da in Week 15 die ungeschlagenen Carolina Panthers auf Eli Manning und Co. warten. Die spannende Frage: Wie kommt die angeschlagene O-Line mit Ndamukong Suh klar? Immerhin: Tackle Ereck Flowers ist rechtzeitig fit geworden. Darauf aufbauend: Können die G-Men ein Running Game aufziehen?
Miami auf der anderen Seite geht zwar mit der gleichen 5-7-Bilanz in das Monday Night Game, die Playoffs sind aber kein Thema mehr - umso weniger, da vier der letzten sechs Spiele verloren wurden. Auch die Dolphins wollen unbedingt wieder mehr auf ihr Running Game bauen, bereits in der Vorwoche wurde dafür der Offensive Coordinator ausgetauscht. Verliert Miami, wäre die siebte Saison in Folge ohne positive Bilanz am Ende perfekt. Nicht mit dabei: Tackle Ja'Wuan James und Receiver Rishard Matthews.
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10.: Der erste Turnover der Partie lässt keine eineinhalb Minuten auf sich warten! Safety Landon Collins erwischt Tight End Dion Sims perfekt und erzwingt den Fumble, die Giants übernehmen in Person von Jason Pierre-Paul den Ballbesitz tief in Miamis Hälfte. Doch dank eines wichtigen Tackles for Loss durch Suh reicht es nur zum Field Goal und Miami macht es im zweiten Versuch besser: Die Dolphins liefern einen aggressiven Drive, spielen ein Fourth Down aus und in der Red Zone zeigt New York seine Tackling-Probleme. Lamar Miller läuft aus 14 Yards in die Endzone, 7:3 Miami.
20.: Bahnt sich hier ein Shootout an? Jetzt führt auch Manning sein Team das Feld runter, unterstützt durch einige (seltene) gute Runs. Dann verwerten die Giants, offensiv eines der schwächsten Red-Zone-Teams der Liga, auch noch eine Red-Zone-Chance - Manning findet Rueben Randle aus sechs Yards in der Endzone. Umgekehrt ist kurz darauf aber Miller wieder zur Stelle: Aus 38 Yards marschiert er mit tollen Cuts in die Endzone! 14:10 Miami!
29.: Und der nächste Bock aus Sicht der G-Men: New York versucht krampfhaft, ein Running Game aufzuziehen, doch der Handoff zwischen Manning und Andre Williams geht komplett schief. Der Ball landet auf dem Boden - und in den Händen der Dolphins. Miami erhöht per Field Goal, aber New Yorks Offense zeigt, was sie kann: Ein 45-Yard-Pass auf Odell Beckham wird per Strafe um 15 Yards erhöht und kurz darauf fängt Will Tye den 5-Yard-TD-Pass. Das waren 80 Yards in schlanken vier Plays. 17:17 zur Halbzeit.
40.: Miami kommt besser aus der Pause: Nach einem zerfahrenen Start ins dritte Viertel auf beiden Seiten liest Tannehill den Blitz richtig, ändert den Spielzug - und kann Kenny Stills den 47-Yard-Touchdown auf dem Silbertablett servieren! Jetzt sind aber auch die Giants wieder wach: Miamis Defense wirkt zunehmend müde und Beckham fängt, wieder einmal, einen spektakulären Touchdown-Pass! Unfassbare Konzentration und Körperbeherrschung in der Endzone, 24:24!
49.: Und Beckham setzt noch einen drauf: Die Dolphins verpennen eine Coverage in Person von Safety Reshad Jones und Backup-Cornerback Jamar Taylor komplett und so ist OBJ per Slant-Route ganz alleine hinter der Defense. Manning lässt sich nicht zwei Mal bitten, 84-Yard-Touchdown! 31:24 Giants.
Der Star des Spiels: Odell Beckham Jr. und Eli Manning. Es war eine weitere Show des Receivers, der nicht nur mit seinen Highlight-Catches zur Stelle ist. Beckham fing auch mehrere kritische Pässe und bewegte die Offense so, es ist schwer vorstellbar, dass die G-Men ohne ihren Superstar selbst in der NFC East noch im Rennen wären. Beckham war im Eins-gegen-Eins überhaupt nicht zu halten und schlug auch Double Coverage mehr als nur ein Mal. Manning darf aber nicht unerwähnt bleiben: Der Quarterback spielte eine fehlerfreie Partie und nutzte Fehler in der Dolphins-Defense eiskalt aus. Ein rundum starker Auftritt des Duos.
Der Flop des Spiels: Miamis Play-Calling. Der 38-Yard-Touchdown-Run von Lamar Miller zu Beginn des zweiten Viertels war sein siebter Rushing-Versuch, 69 Rushing-Yards hatte er auf dem Konto, als er in die Endzone marschierte. Die Dolphins wollten unbedingt wieder ausbalancierter agieren - und doch gingen sie wieder weg vom Running Game. Millers Bilanz nach seinem zweiten Touchdown: Fünf Rushes für 20 Yards. Angesichts der durchaus schlagbaren Run-Defense der Giants hätte dieses Spiel auch anders ausgehen können, hätte Miami seine eigene Ankündigung umgesetzt. Erst in der Schlussphase nahm eine Knöchelverletzung Miller dann aus dem Spiel.
Das fiel auf:
- Miami wollte Tannehill wieder mehr ins Running Game einbauen, was per Read Option auch gelang (4 ATT, 24 YDS). Zudem halfen die Dolphins ihrem Quarterback mit sicheren Spielzügen: Kurze Pässe outside, Wheel-Routes zu den Running Backs, wenn sie gegen langsamere Linebacker aufgestellt waren.
- Ein interessanter Aspekt bleibt Tannehills Blitz-Pickup: Zu Beginn des Spiels hatte er wieder Probleme, New Yorks Blitze vor dem Snap zu erkennen und darauf entsprechend zu reagieren. Dabei steigerte er sich aber, deutlich zu erkennen beim Touchdown-Pass zu Kenny Stills.
- Ndamukong Suh hatte keinen leichten Abend: Miamis Star-DT begann extrem dominant und riss das Spiel früh an sich. Doch musste er fast pausenlos auf dem Platz stehen, schlicht weil den Dolphins die Alternativen in der Interior D-Line fehlen. Das machte sich im Lauf der zweiten Halbzeit bemerkbar, als Suh, zusätzlich bedingt durch New Yorks Up-Tempo-Offense, zunehmend müder wirkte. Die Aufgabe für die Giants-O-Line wurde so merklich einfacher.
- Die Giants versuchten alles, um endlich mehr (Yard-)Konstanz im Running Game zu haben - ironischerweise, indem sie ihre Backs anfangs munter durch wechselten. Letztlich aber war es Rashad Jennings Show (22 ATT, 81 YDS). Gute Runs wechselten sich insgesamt aber mit erfolglosen, kurzen Versuchen ab. Nach wie vor hatte New York so Probleme bei Short-Yardage-Situationen (insgesamt 2,9 Yards pro Run).
- Defensiv bleibt das große Thema für die G-Men das Tackling: Miami hatte auch deshalb immer wieder Erfolg im Running Game, weil New York (vermeintlich) klare Tackles verpasste und statt kurzer Runs so lange, kostspielige Läufe zuließ.
- Für Beckham war der zweite TD-Catch die siebte Touchdown-Reception von mindestens 50 Yards. Kein Spieler hat über die vergangenen beiden Jahre mehr. Zudem war es sein sechstes Spiel in Folge mit mindestens 100 Receiving-Yards.