Die Carolina Panthers bleiben der Perfektion auf der Spur: Angeführt von Cam Newton verpasste man den Falcons eine derbe Abreibung. Seattle siegt ebenfalls weiter, die Colts kassieren eine Rekordpleite. Die Bengals verlieren gegen Pittsburgh - und Quarterback Andy Dalton. Green Bay lässt Dallas keine Chance, Denver verspielt eine Führung gegen Oakland.
Arizona Cardinals - Minnesota Vikings 23:20 (10:7, 0:3, 7:0, 6:10) BOXSCORE
Analyse + VideoDrama! Cardinals machen Playoffs klar
Cincinnati Bengals (10-3) - Pittsburgh Steelers (8-5) 20:33 (0:7, 7:9, 3:7, 10:10) BOXSCORE
Schlimmer hätte es für die Bengals nun wirklich nicht kommen können: Im hitzigen AFC-North-Derby, in dem es bereits vor dem Kick-Off und auch während der Partie immer wieder zu Rangeleien und Rudelbildungen kam, schien man auf dem besten Weg, die frühe Führung von DeAngelo Williams (76 YDS, 2 TDs) auszugleichen - doch kurz vor der Endzone versuchte Andy Dalton, einen Shovel Pass an den Mann zu bringen. Der wurde allerdings abgefangen, und zu allem Übel verletzte sich Dalton bei seinem Tackle-Versuch am rechten Daumen.
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Der Quarterback musste sofort raus, tauchte wenig später mit einem dicken Verband über seiner Wurfhand wieder auf - und bestätigte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, dass er sich einen Bruch im Daumen zugezogen hat. Genauen Aufschluss über die Zeit seines Ausfalls soll ein Besuch bei einem Spezialisten bringen. Für Dalton kam also Backup AJ McCarron zum Zug. Der hatte bislang nur vier Passversuche in der NFL auf dem Konto, und musste auch noch auf Super-Tight End Tyler Eifert (42 YDS) verzichten, weil der mit Gehirnerschütterung raus musste.
13:0 lagen die Steelers bereits in Front, als McCarron seine Sternstunde erlebte: Er brachte einen wunderbaren Deep Ball in die Arme von A.J. Green, der zwei Tackler alt aussehen ließ und einen 66-Yard-Touchdown auflegte. Besser wurde es aber nicht: Das dritte Viertel läutete McCarron (280 YDS, 2 TDs, 2 INTs) mit einem Pick-Six ein - plötzlich stand es 23:7, die Entscheidung. So kämpfen die Steelers weiter mit um die Playoffs, und wenn Dalton in dieser Saison nicht mehr eingreifen kann, ist sogar die Division-Krone noch in Reichweite. Da musste Ben Roethlisberger (30/39, 282 YDS) gar nicht viel machen.
New York Jets (8-5) - Tennessee Titans (3-10) 30:8 (10:0, 17:0, 0:8, 3:0) BOXSCORE
Eine waschechte Abreibung, die die Titans im Big Apple kassierten. Die Jets, die wieder auf Cornerback Darrelle Revis zurückgreifen konnten, ließen den Titans vor allem in Halbzeit überhaupt keine Luft zum Atmen. Marcus Mariota kassierte fünf Sacks, darunter gleich drei von Muhammad Wilkerson, warf einen Pick und musste die meiste Zeit von der Seitenlinie zuschauen, wie Ryan Fitzpatrick (263 YDS, 3 TDs) mit Hilfe seiner Receiver Brandon Marshall (125 YDS, TD) und Eric Decker (74 YDS, TD) die Defense auseinander nahm. Dazu hatte er eben auch noch ein Running Game: Schon zur Halbzeit führten die Jets in dieser Bilanz mit 127:15, am Ende waren es 183 Yards am Boden, ganze 24 für die Titans.
Die Tennessee-Fans durften sich eigentlich nur über eine einzige Aktion freuen. Da spielten die Titans nämlich eine Wildcat-Formation, Mariota schlich sich an die Seitenlinie. Und weil sein Verteidiger wegrutschte, ging der Pass von Antonio Andrews in seine Richtung - 41-Yard-Touchdown! Damit hat er als erster Spieler seit Legende Walter Payton einen 40-Yard-TD-Run, -Pass und -Catch in einer Saison abgeliefert.
St. Louis Rams (5-8) - Detroit Lions (4-9) 21:14 (0:0, 7:0, 7:7, 7:7) BOXSCORE
Es könnte das finale Heimspiel der Rams in St. Louis gewesen sein - ein Umzug nach Los Angeles liegt bekanntlich in der Luft. Aber auch so war das Stadion vielleicht gerade einmal zur Hälfte gefüllt, und die Zuschauer bekamen in Halbzeit auch nicht viel Offensive zu sehen. Genauer gesagt: Fast überhaupt keine. Beide Teams lösten sich mit den Punts ab, die einzigen Punkte gingen an die Rams, weil sich Matt Stafford (30/46, 245 YDS, 2 TDs, INT) einen Pick-Six leistete. Gegenüber Case Keenum ging mit gerade einmal 53 Yards in die Pause.
Es wurden danach nicht viel mehr - aber dafür waren plötzlich Lücken für Running Back Todd Gurley da! Der hatte vor der Pause nur 13 Yards, packte dann aber noch 127 Yards und zwei Touchdowns obendrauf. So waren es insgesamt 203 Rushing Yards für die Rams, die Stafford in Person von Aaron Donald gleich dreimal sackten und Calvin "Megatron" Johnson fast zur Nullnummer degradierten (1 Catch, 16 Yards). Die zwei Scores gingen so an Golden Tate (60 YDS).
Dan Marino: Der König ohne Krone
Über einen Rekord darf sich Matt Stafford allerdings freuen: In seinem 90. Spiel in der NFL knackte er die 25.000-Yard-Marke - das hatte zuvor noch niemand geschafft. Stafford war zwei Spiele schneller als Dan Marino dereinst für die Dolphins.
Cleveland Browns (3-10) - San Francisco 49ers (4-9) 24:10 (7:0, 3:3, 7:0, 7:7) BOXSCORE
Angesichts der bereits verlorenen Saison setzten die Browns in dieser Partie wieder auf Johnny Manziel als Quarterback. "Johnny Football" zeigte ein weitgehend solides Spiel (270 YDS, TD, INT) mit einem blöden Fehler: Als er aus der Pocket gespült wurde, warf er von links quer über das Feld in die Mitte - und in die Arme eines Gegenspielers. Der völlig gefrustete Quarterback schlug sich auf der Bank anschließend gleich mehrmals mit dem Tablet an die Stirn. "So musste ich es nicht tun", scherzte Coach Mike Pettine.
Der hatte gut lachen, schließlich boten die 49ers einen erbärmlichen Auftritt, vor allem in der Offensive Line: Blaine Gabbert (194 YDS, TD), der in den letzten Wochen hin und wieder für Magie gesorgt hatte, wurde unfassbare neunmal gesackt. Dazu kam schlechtes Tackling, nur 71 Yards am Boden... sie waren chancenlos. Dabei hatten sie zu Beginn sogar einen 42-Yard-Field-Goal-Versuch von Travis Coons geblockt. Dann übernahm aber das Running Game der Browns (230 Yards), und natürlich der Pass Rush. Auch Tight End Gary Barnidge, frisch mit einem neuen Dreijahresvertrag ausgestattet, legte mal wieder einen Touchdown auf - und Isaiah Crowell (145 YDS) sorgte für die Rushing-Touchdowns drei und vier der laufenden Saison.
Bleibt nur die Frage, ob man sich angesichts des kommenden Drafts mit einem Sieg überhaupt einen Gefallen getan hat...
Baltimore Ravens (4-9) - Seattle Seahawks (8-5) 6:35 (0:7, 6:7, 0:7, 0:14) BOXSCORE
Die Seahawks sind neben den Panthers wohl das heißeste Team der Liga. Der Sieg gegen die Ravens war niemals in Gefahr - und trotzdem herrschte nach der Partie gedrückte Stimmung. Thomas Rawls, Ersatzmann von Marshawn Lynch, hatte in den letzten Wochen für richtig Betrieb gesorgt und nahm die Ravens ebenfalls mit 44 Yards in nur sechs Carries auseinander. Doch dann musste er im ersten Viertel raus. Diagnose: gebrochener Knöchel. Die Saison ist für ihn beendet. Wer springt nun in die Bresche? DuJuan Harris (18 CAR, 42 YDS, FUM) konnte seinen Ausfall nicht wettmachen.
Das Gute ist: Mit einem Russell Wilson in dieser Form geht es vielleicht auch ohne. 23/32, 292 YDS, dazu fünf Touchdown-Pässe vom Quarterback der Seahawks. Zweimal fand der Tyler Lockett (104 YDS), gleich dreimal legte er Doug Baldwin einen Score auf. Damit hat Baldwin in den letzten drei Spielen unfassbare acht Touchdowns gefangen.
Die von Verletzungen geplagten Ravens hätten sich vielleicht sogar über Harris gefreut. Zur Pause hatten sie elf Laufspielzüge - und dafür vier Yards Raumgewinn vorzuweisen. Quarterback war diesmal Jimmy Clausen (274 YDS), so blieb Baltimore immerhin der Matt-Schaub-Pick-Six erspart. Eine Interception warf er allerdings in Richtung Richard Sherman.
Die Seahawks empfangen nun die Cleveland Browns. Wer spielt Running Back? "Schlimmer geht es nicht mehr", trauerte Wilson über Rawls' Saisonaus. "Wir werden ihn vermissen." Außerdem bangt man um Safety Kam Chancellor, der sich im ersten Viertel am Steißbein verletzte. Sein Abend war ebenfalls beendet.
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Philadelphia Eagles (6-7) - Buffalo Bills (6-7) 23:20 (7:7, 10:3, 3:10, 3:0) BOXSCORE
Die Rückkehr von Shady McCoy nach Philadelphia war von vielen mit Spannung erwartet worden: Die Eagles hatten ihn überraschend getradet, McCoy sich im Gegenzug lautstark über Chip Kelly beschwert. Und wie war es nun? Shady küsste vor Spielbeginn das Eagles-Logo auf dem Feld - und flüchtete nach den 60 Minuten wortlos in die Katakomben - seine Bills hatten ganz knapp verloren und müssen sich nun wohl endgültig von den Playoffs verabschieden.
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McCoy (109 Yards from Scrimmage) und die Bills hatten sogar mehr Offensiv-Yards zu verzeichnen als die Bills (412:348), aber dafür einen kostspieligen Turnover mehr zu verzeichnen. Die so starken Special Teams der Eagles sicherten sich einen Punt im zweiten Viertel, wenig später fand Sam Bradford (247 YDS, TD, INT) Rookie Nelson Agholor mit einem perfekten 53-Yard-Touchdown. Zu diesem Zeitpunkt hatte Tyrod Taylor bereits mal wieder mit Sammy Watkins (81 YDS) Magie produziert - nämlich einen 47-Yard-Score.
Mit drei Punkten Rückstand musste Taylor dann in den Schlussminuten für den Ausgleich sorgen - mindestens. Doch 1:16 vor Schluss segelte sein langer Pass zu weit, Ed Reynolds hatte ihn und sicherte so den Eagles-Sieg. Es war Taylors erster Pick in 222 Passversuchen. Und so ist die NFC East wieder weit offen... Fortsetzung folgt.
Kansas City Chiefs (8-5) - San Diego Chargers (3-10) 10:3 (0:0, 10:0, 0:3, 0:0) BOXSCORE
Strömender Regen, eklige Bedingungen, ein glitschiger Ball, ein noch glitschigerer Rasen in Arrowhead - es war kein Spiel für Offensiv-Freunde. So musste es die Defense der Chiefs richten - und die machte fast alles richtig. Der Lohn: Sieg Nummer sieben in Folge! "Wenn man ein gutes Football-Team sein will, muss man solche Spiele gewinnen", betonte Coach Andy Reid. "Solche Spiele haben wir auch schon verloren."
Das Running Game der Chargers etwa hatte man derart abgemeldet, dass der eigene Quarterback Alex Smith zur Pause mehr Rushing Yards (24) auf dem Konto hatte als die Bolts zusammen (22). Am Ende lag man 150:44 vorn. Trotzdem machten es sich die Chiefs selbst schwer, fumbelten gleich zweimal - und dann warf der sonst so sichere Alex Smith (191 YDS, TD) nach 312 Pässen mal wieder einen Pick. Immerhin fand er aber auch Albert Wilson für einen 44-Yard-Touchdown. Das reichte.
Auf der Gegenseite musste es Philip Rivers irgendwie richten - und in der Schlussminute legte er im Tollhaus von Kansas City beinahe eine ikonische Heldennummer hin. Gleich zweimal verwandelte er im letzten Drive einen vierten Versuch, und als man schließlich vor der Endzone stand, warfen ihn zwei Penalties auch noch zurück. Trotzdem hätte es fast zur Overtime gereicht, doch sein letzter Pass rutschte durch die Handy von Danny Woodhead. "Meine Frau hat mir gerade geschrieben: Mein Sohn hat gesagt, dass es das größte Spiel aller Zeiten gewesen wäre, hätten wir gewonnen", so ein bitterer Rivers (263 YDS, INT) nach der Partie. "So geht es uns schon die gesamte Saison, wir verlieren einfach die engen Spiele."
Jacksonville Jaguars (5-8) - Indianapolis Colts (6-7) 51:16 (3:3, 6:10, 21:3, 21:0) BOXSCORE
Wie um alles in der Welt können zwei Halbzeiten nur so unterschiedlich ausfallen? Sechs Spiele hatten die Jaguars zuvor in Serie gegen die Colts verloren - und diesmal machte man 51 Punkte. So viele wie noch nie in einem regulären Saisonspiel.
Und dabei war das Spiel 28 Minuten richtig eng - wenn auch nicht gerade langweilig. Die Colts, die wieder mit Matt Hasselbeck under Center spielten, waren im zweiten Viertel mit 6:3 in Front, die Defense um Björn Werner (3 Tackles) hatte Blake Bortles und Co. im Griff. Und dann segelte Jacksonville ein Snap über Bortles hinweg in die Endzone. Robert Mathis war da und sicherte ihn, es stand 13:3 für Indy. Und direkt danach fumbelte Bortles erneut - es schien ein gebrauchter Abend für ihn zu sein.
Wie dieser Eindruck täuschte! Nur einen Snap später wurde Hasselbeck (18/35, 252 YDS) gesackt, verlor den Ball, Andre Branch verkürzte per Fumble-Return zum 9:13, der PAT ging daneben. Keine zwei Minuten, in denen die Zuschauer zwei Defensiv-TDs, drei Fumbles und einen vergeigten Extrapunkt sahen.
Und dann ging es in die Pause - und Indy brach völlig ein. Bortles fand Allen Hurns zum 80-Yard-Touchdown, eineinhalb Minuten später brachte Rashad Greene einen Punkt 73 Yards zum Score zurück. 23:13 Jacksonville. Der nicht alternde Adam Vinatieri verkürzte noch einmal, bevor noch 28 Punkte dazukamen. "Wir wollen 50!", skandierten die Zuschauer wenige Minuten vor dem Ende, und die Jags taten ihnen den Gefallen. Die Colts bangen derweil um Matt Hasselbeck. Der musste schon im dritten Viertel kurz raus, und wurde dann an der Seitenlinie auf den Beton gestoßen, verletzte sich am Arm und musste aufgeben. Für ihn beendete Charlie Whitehurst (2/8, INT) das Spiel. Wenn Andrew Luck gegen die Texans in der kommenden Woche nicht zurückkehrt, könnte es richtig dunkel werden in Indianapolis.
Chicago Bears (5-8) - Washington Redskins (6-7) 24:21 (0:7, 7:7, 14:7, 0:3) BOXSCORE
Sie können es doch! Angeführt von einem richtig starken Captain Kirk haben sich die Redskins den ersten Auswärtssieg der Saison gesichert. Kirk Cousins (24/31, 300 YDS, TD, INT) führte die Skins zu einer 14:0-Führung, fand immer wieder Jordan Reed (120 YDS, TD), und den wollten die Bears irgendwie nur sehr ungern tackeln. Trotzdem kamen die Bears zurück, Cutler und seine großen Receiver Alshon Jeffery (107 YDS, TD) und Zach Miller (85 YDS, TD) kombinierten wunderbar.
So hätte Robbie Gould 1:40 vor dem Ende für den Ausgleich sorgen können - Cutler hatte ihn per 50-Yard-Pass auf Jeffery eigentlich in Reichweite gebracht. Doch der Kicker zielte aus 50 Yards vorbei. Zum dritten mal in den letzten zwei Wochen. "Ich hatte den Wind im Rücken, es wehte von links nach rechts. In die Richtung könnte ich wohl auch aus 60 Yards kicken. Sie haben mich in Reichweite gebracht. Ich muss einfach treffen."
So bleiben die Redskins in der NFC East vorn dran. Und haben nun ein neues Ziel: zum ersten Mal in dieser Saison zwei Siege in Serie. Gegner in Week 15 sind die Buffalo Bills.
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Carolina Panthers (13-0) - Atlanta Falcons (6-7) 38:0 (21:0, 7:0, 10:0, 0:0) BOXSCORE
Es gibt immer noch Experten, die nicht so recht an die Panthers glauben wollen. Zu leicht sei der Schedule, zu stark die Konkurrenz, die Defense zu unbeständig. Aber sie lassen sich nicht beirren, siegen einfach weiter - und nach diesem Spiel muss man sagen: Dominanter geht es einfach nicht.
Gegen auseinanderbrechende Falcons machten Cam Newton und Co. schon im ersten Viertel alles klar. Im ersten Drive legte Jonathan Stewart (75 YDS) gleich mal einen 44-Yard-Run hin und war es auch, der sich aus einem Yard über die Linie katapultierte. Dann packte Newton (265 YDS) den Hammer aus: 74-Yard-Touchdown auf Ted Ginn - und weil es so schön war, fand Superman seinen superschnellen Receiver gleich noch einmal für einen 46-Yard-Score. Im ersten Viertel! Unglaubliche 260 Yards Offense in den ersten 15 Minuten - Rekord für diese Saison in der NFL und gleichzeitig Franchise-Rekord für Carolina.
Das SPOX-Panel im Dezember: "Keine Perfect Season für Carolina"
Da war das Spiel schon entschieden - den Puls der Heimfans trieben so nur noch Verletzungen in die Höhe. Newton bekam vor der Pause einen Schlag auf seine linke Hand, setzte aber nur einen Spielzug aus. Dann erwischte es Tight End Greg Olsen (52 YDS) am Knie, er musste lange behandelt werden. Schlimm soll es aber nicht sein.
28:0 zur Halbzeit, da war Newtons Arbeitstag schon vorzeitig beendet. Die Falcons leisteten sich vier Turnover und stehen zum ersten Mal seit Dezember 2004 völlig ohne Punkte da. "Schlechter können wir nicht spielen", so ein geschockter Matt Ryan (224 YDS, INT). "Inakzeptabel", nannte Head Coach Dan Quinn die Leistung seines Teams, das nun sechs Spiele in Folge verloren hat. Carolina ist dagegen schon drei Wochen vor dem Ende der Regular Season nicht von einem der beiden Top Seeds zu verdrängen und hat eine Bye Week sicher.
Tampa Bay Buccaneers (6-7) - New Orleans Saints (5-8) 17:24 (0:7, 10:10, 0:7, 7:0) BOXSCORE
Nach vier Niederlagen am Stück sind die Saints kein Anwärter auf einen Playoff-Platz mehr - doch dem Division-Rivalen aus Tampa Bay konnte man ja noch in die Suppe spucken. Und das gelang auch. Dank der Kombination Drew Brees - Marques Colston. Brees legte ein fast perfektes Spiel hin (31/34, 312 YDS) und legte Colston in der ersten Halbzeit zwei Touchdowns auf. Damit hat Brees seinem 32 Jahre alten Receiver nun schon 71 Scores in den letzten zehn Jahren aufgelegt. Nur vier QB-WR-Kombinationen waren in der Geschichte der NFL noch produktiver.
Die Bucs verpassten so die Chance, zum ersten Mal seit drei Jahren wieder einen positive Bilanz vorzuweisen. Jameis Winston (18/32, 182) zeigte ein mäßiges Spiel, dafür funktionierte das Running Game (115 YDS). Mit 4:21 zu spielen puntete Tampa den Ball noch einmal zu den Saints zurück und setzte auf die eigene Defense, doch die Gäste erklaubten sich drei First Downs und ließen die Uhr auslaufen.
Ein First Down gab es übrigens durch eine Holding-Strafe gegen Brandon Browner. Es war seine 22. Strafe in diesem Jahr, damit stellte er den Rekord von Chester Pitts aus dem Jahr 1999 ein. Den alleinigen Rekord kann er sich dann in einer Woche gegen Detroit holen - vielleicht ja gegen Calvin Johnson.
Denver Broncos (10-3) - Oakland Raiders (5-8) 12:15 (6:0, 6:0, 0:9, 0:6) BOXSCORE
Ist das die erste kalte Dusche für den Osweiler-Kult in Colorado? Mit einer unerwarteten Niederlage gegen die Raiders geben die Broncos die Chance aus der Hand, nach der Niederlage der Bengals auf Platz eins in der AFC zu springen. Und dabei hatte man die Raiders in Halbzeit eins komplett im Griff. Unglaubliche 12 Yards Raumverlust hatten die Raiders nach den ersten 30 Minuten in den Statistiken stehen - schlechter war in den letzten 20 Jahren kein einziges NFL-Team.
Aber die Broncos machten zu wenig aus ihrer Überlegenheit. Von fünf Drives in der ersten Hälfte schloss man vier per Field Goal ab, drei davon in der Red Zone. Brock Osweiler (35/51, 308 YDS) präsentierte sich in der Anfangsphase sehr sicher, brachte fast alle Pässe an den Mann, aber ohne die wichtigen Big Plays. Die legten die Raiders dann nach der Pause auf: Derek Carr glänzte gleich mehrfach gegen die gefürchtete Secondary der Broncos, Seth Roberts verkürzte auf 7:12.
NFL in Deutschland? "Je eher, je lieber!"
Und plötzlich brachen bei den Broncos alle Dämme. Der sonst so sichere Demaryius Thomas (95 YDS) fumbelte. Osweiler wurde in der eigenen Endzone gesackt - Safety! Beim Stand von 9:12 ließ dann Emmanuel Sanders einen Punt fallen - nächster Turnover, den die Raiders zur Führung nutzten. Brandon McManus verfehlte ein Field Goal, Thomas und Vernon Davis leisteten sich wichtige Drops bei Third Down... und von der O-Line der Broncos sollte man am besten schweigen. Die konnte für das eigenen Running Game nämlich überhaupt keine Löcher freiblocken, sodass nach 21 Carries nur 34 Yards zu Buche standen. Oakland stand dem zwar in Nichts nach (23 CAR, 27 YDS), hatte aber eben keine Turnover auf dem Konto. Und mit Khalil den überragenden Pass Rusher auf seiner Seite. Phänomenale fünf Sacks staubte Mack gegen die völlig überforderte O-Line der Broncos ab, und durfte sich auch spät im Spiel noch über Eins-gegen-eins-Situationen freuen.
Und nun? Nach dem Spiel machte eine Statistik die Runde: Wenn seine Defense weniger als 17 Punkte erlaubte, hatte Peyton Manning kein einziges von 87 Spielen verloren. Also wieder zurück zu Peyton? So einfach ist es natürlich auch nicht, zumal Manning immer noch nicht fit ist und nicht im Kader stand. Aber auch Osweiler kann das Team ohne Running Game nicht so einfach zum Sieg führen - in den drei Spielen zuvor hatte er sich über 170, 179 und 134 Yards Unterstützung freuen dürfen. Nun geht es nach Pittsburgh, da müssen wohl unbedingt mehr Punkte her.
Green Bay Packers (9-4) - Dallas Cowboys (4-9) 28:7 (0:0, 14:0, 0:7, 14:0) BOXSCORE
Ein einziges Mal konnten die Cowboys gegen die starke Defense der Packers in der Frozen Tundra von Wisconsin zum Zuge kommen. Im dritten Viertel: 80 Yards in nur vier Spielzügen, übrigens alle Runs. Robert Turbin ging schließlich aus sieben Yards in die Endzone - Touchdown Cowboys.
Wenn es nur immer so einfach gewesen wäre. Angeführt von Matt Cassel (13/29), 114 YDS, INT) lasen sich die übrigen Drives wie folgt: Interception, Punt, Punt, Punt, Halbzeit, Punt, Punt, Punt, Punt, Downs, Downs. Cassel konnte nicht den Unterschied machen, und wenn man diesen einen gelungenen Drive abzieht, bot das Running Game 91 Yards in 16 Versuchen - nicht genug, um den Nachteil im Quarterback-Play auszugleichen.
Auf der Gegenseite legte Aaron Rodgers 218 Yards und zwei Touchdowns auf. Keine überragenden Zahlen, aber dafür war A-Rod immer zu haben, wenn es darum ging, einen kritischen Versuch erfolgreich zu gestalten. Und der Focus lag ohnehin auf dem Running Game: Gleich die ersten vier Spielzüge der Partie gingen allesamt an Eddie Lary, der mit 124 Yards bei 24 Carries (ein Touchdown) befreit aufspielte, und von James Starks (71 YDS) hervorragend unterstützt wurde. Insgesamt 230 Yards am Boden legten die Packers so auf - bärenstark! Damit liegt man in der NFC North weiter vor den Vikings (8-5).
Houston Texans (6-7) - New England Patriots (11-2) 6:27 (3:7, 3:10, 0:3, 0:7) BOXSCORE
Analyse + VideoPatriots dominieren harmlose Texans
Miami Dolphins (5-7) - New York Giants (5-7) (Di., 2.30 Uhr im LIVESTREAM)
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