Philadelphia Eagles (6-7) - Buffalo Bills (6-7) 23:20 (7:7, 10:3, 3:10, 3:0) BOXSCORE
Die Rückkehr von Shady McCoy nach Philadelphia war von vielen mit Spannung erwartet worden: Die Eagles hatten ihn überraschend getradet, McCoy sich im Gegenzug lautstark über Chip Kelly beschwert. Und wie war es nun? Shady küsste vor Spielbeginn das Eagles-Logo auf dem Feld - und flüchtete nach den 60 Minuten wortlos in die Katakomben - seine Bills hatten ganz knapp verloren und müssen sich nun wohl endgültig von den Playoffs verabschieden.
Die NFL-Grundlagen-Übersicht: Offenses, Defenses und vieles mehr erklärt
McCoy (109 Yards from Scrimmage) und die Bills hatten sogar mehr Offensiv-Yards zu verzeichnen als die Bills (412:348), aber dafür einen kostspieligen Turnover mehr zu verzeichnen. Die so starken Special Teams der Eagles sicherten sich einen Punt im zweiten Viertel, wenig später fand Sam Bradford (247 YDS, TD, INT) Rookie Nelson Agholor mit einem perfekten 53-Yard-Touchdown. Zu diesem Zeitpunkt hatte Tyrod Taylor bereits mal wieder mit Sammy Watkins (81 YDS) Magie produziert - nämlich einen 47-Yard-Score.
Mit drei Punkten Rückstand musste Taylor dann in den Schlussminuten für den Ausgleich sorgen - mindestens. Doch 1:16 vor Schluss segelte sein langer Pass zu weit, Ed Reynolds hatte ihn und sicherte so den Eagles-Sieg. Es war Taylors erster Pick in 222 Passversuchen. Und so ist die NFC East wieder weit offen... Fortsetzung folgt.
Kansas City Chiefs (8-5) - San Diego Chargers (3-10) 10:3 (0:0, 10:0, 0:3, 0:0) BOXSCORE
Strömender Regen, eklige Bedingungen, ein glitschiger Ball, ein noch glitschigerer Rasen in Arrowhead - es war kein Spiel für Offensiv-Freunde. So musste es die Defense der Chiefs richten - und die machte fast alles richtig. Der Lohn: Sieg Nummer sieben in Folge! "Wenn man ein gutes Football-Team sein will, muss man solche Spiele gewinnen", betonte Coach Andy Reid. "Solche Spiele haben wir auch schon verloren."
Das Running Game der Chargers etwa hatte man derart abgemeldet, dass der eigene Quarterback Alex Smith zur Pause mehr Rushing Yards (24) auf dem Konto hatte als die Bolts zusammen (22). Am Ende lag man 150:44 vorn. Trotzdem machten es sich die Chiefs selbst schwer, fumbelten gleich zweimal - und dann warf der sonst so sichere Alex Smith (191 YDS, TD) nach 312 Pässen mal wieder einen Pick. Immerhin fand er aber auch Albert Wilson für einen 44-Yard-Touchdown. Das reichte.
Auf der Gegenseite musste es Philip Rivers irgendwie richten - und in der Schlussminute legte er im Tollhaus von Kansas City beinahe eine ikonische Heldennummer hin. Gleich zweimal verwandelte er im letzten Drive einen vierten Versuch, und als man schließlich vor der Endzone stand, warfen ihn zwei Penalties auch noch zurück. Trotzdem hätte es fast zur Overtime gereicht, doch sein letzter Pass rutschte durch die Handy von Danny Woodhead. "Meine Frau hat mir gerade geschrieben: Mein Sohn hat gesagt, dass es das größte Spiel aller Zeiten gewesen wäre, hätten wir gewonnen", so ein bitterer Rivers (263 YDS, INT) nach der Partie. "So geht es uns schon die gesamte Saison, wir verlieren einfach die engen Spiele."
Jacksonville Jaguars (5-8) - Indianapolis Colts (6-7) 51:16 (3:3, 6:10, 21:3, 21:0) BOXSCORE
Wie um alles in der Welt können zwei Halbzeiten nur so unterschiedlich ausfallen? Sechs Spiele hatten die Jaguars zuvor in Serie gegen die Colts verloren - und diesmal machte man 51 Punkte. So viele wie noch nie in einem regulären Saisonspiel.
Und dabei war das Spiel 28 Minuten richtig eng - wenn auch nicht gerade langweilig. Die Colts, die wieder mit Matt Hasselbeck under Center spielten, waren im zweiten Viertel mit 6:3 in Front, die Defense um Björn Werner (3 Tackles) hatte Blake Bortles und Co. im Griff. Und dann segelte Jacksonville ein Snap über Bortles hinweg in die Endzone. Robert Mathis war da und sicherte ihn, es stand 13:3 für Indy. Und direkt danach fumbelte Bortles erneut - es schien ein gebrauchter Abend für ihn zu sein.
Wie dieser Eindruck täuschte! Nur einen Snap später wurde Hasselbeck (18/35, 252 YDS) gesackt, verlor den Ball, Andre Branch verkürzte per Fumble-Return zum 9:13, der PAT ging daneben. Keine zwei Minuten, in denen die Zuschauer zwei Defensiv-TDs, drei Fumbles und einen vergeigten Extrapunkt sahen.
Und dann ging es in die Pause - und Indy brach völlig ein. Bortles fand Allen Hurns zum 80-Yard-Touchdown, eineinhalb Minuten später brachte Rashad Greene einen Punkt 73 Yards zum Score zurück. 23:13 Jacksonville. Der nicht alternde Adam Vinatieri verkürzte noch einmal, bevor noch 28 Punkte dazukamen. "Wir wollen 50!", skandierten die Zuschauer wenige Minuten vor dem Ende, und die Jags taten ihnen den Gefallen. Die Colts bangen derweil um Matt Hasselbeck. Der musste schon im dritten Viertel kurz raus, und wurde dann an der Seitenlinie auf den Beton gestoßen, verletzte sich am Arm und musste aufgeben. Für ihn beendete Charlie Whitehurst (2/8, INT) das Spiel. Wenn Andrew Luck gegen die Texans in der kommenden Woche nicht zurückkehrt, könnte es richtig dunkel werden in Indianapolis.
Chicago Bears (5-8) - Washington Redskins (6-7) 24:21 (0:7, 7:7, 14:7, 0:3) BOXSCORE
Sie können es doch! Angeführt von einem richtig starken Captain Kirk haben sich die Redskins den ersten Auswärtssieg der Saison gesichert. Kirk Cousins (24/31, 300 YDS, TD, INT) führte die Skins zu einer 14:0-Führung, fand immer wieder Jordan Reed (120 YDS, TD), und den wollten die Bears irgendwie nur sehr ungern tackeln. Trotzdem kamen die Bears zurück, Cutler und seine großen Receiver Alshon Jeffery (107 YDS, TD) und Zach Miller (85 YDS, TD) kombinierten wunderbar.
So hätte Robbie Gould 1:40 vor dem Ende für den Ausgleich sorgen können - Cutler hatte ihn per 50-Yard-Pass auf Jeffery eigentlich in Reichweite gebracht. Doch der Kicker zielte aus 50 Yards vorbei. Zum dritten mal in den letzten zwei Wochen. "Ich hatte den Wind im Rücken, es wehte von links nach rechts. In die Richtung könnte ich wohl auch aus 60 Yards kicken. Sie haben mich in Reichweite gebracht. Ich muss einfach treffen."
So bleiben die Redskins in der NFC East vorn dran. Und haben nun ein neues Ziel: zum ersten Mal in dieser Saison zwei Siege in Serie. Gegner in Week 15 sind die Buffalo Bills.
Seite 1: Dalton verletzt, Jets und Seahawks souverän, Manziel zurück
Seite 2: Tiefpunkt für Indy, McCoys Rückkehr, KC siegt weiter