NFL

Raiders gewinnen wilden Shootout

Von SPOX
Drew Brees konnte den Sieg der Raiders trotz starker Leistung nicht verhindern
© getty
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New Orleans Saints - Oakland Raiders 34:35 (3:10, 14:0, 7:3, 10:22) BOXSCORE

Mit einem teuren neuen Vertrag hatten die Saints wenige Tage vor Saisonbeginn Drew Brees noch länger an die Franchise gebunden - für einige Beobachter zu teuer (44,25 Millionen Dollar in den nächsten zwei Jahren), und angesichts der chronischen Salary-Cap-Probleme im Big Easy stand auch ein Neuanfang im Raum.

Aber Brees hat nicht umsonst die meisten 300-Yard-Games der NFL-Historie auf dem Konto. Wenn es bei ihm läuft, dann läuft es richtig (schließlich muss er die eher dünne Defense der Saints oft genug entlasten). Und gegen die Raiders lief es - nachdem er in der ersten Minute bei einem Sack-Fumble den Ball verlor und die Raiders per Field Goal vorlegten. Danach brachte Brees (28/42, 423 YDS, 4 TD) seine Receiver immer wieder ins Spiel. Willie Snead (172 YDS) etwa, der schon in der ersten Halbzeit sechs Catches hatte, darunter einen bei Fourth Down zum TD. Oder Neuzugang Brandin Cooks (143 YDS), der mit seiner Geschwindigkeit das perfekte Ziel von Brees ist.

Beispiel gefällig? Nach der Pause hatte Brees schon 200 Passing Yards auf dem Konto, doch die Saints waren an der eigenen 2-Yard-Linie festgenagelt. Egal - Cooks setzte sich an der linken Seitenlinie von seinem Cornerback ab, Brees fand ihn zum 98-Yard-Touchdown und zum 24:10.

Das Problem: Die Defense ist halt immer noch mies. Derek Carr (319 YDS, TD) verstand sich blind mit Amari Cooper (137 YDS), Running Back Jalen Richard brach im Schlussviertel zu einem 75-Yard-Score durch. Ausgleich, 27:27! Verrückter ging es danach nicht mehr: Willie Snead holte sich einen langen Pass von Brees, dann der Fumble, doch Teamkollege Michael Thomas war als Erster da und brachte das Ei bis knapp vor die Endzone. Der TD nur noch Formsache, aber die Raiders konterten erneut! Eine knappe Minute vor dem Ende prallte Seth Roberts zum vermeintlichen Ausgleich über die Linie, doch die Gäste behielten die Offense auf dem Feld! Das Risiko wurde belohnt, Michael Crabtree fing die Two-Point-Conversion zur Führung. Den Saints blieb am Ende nur der Field-Goal-Versuch aus 61 Yards, doch der ging knapp vorbei.

New York Jets - Cincinnati Bengals 22:23 (7:3, 9:10, 0:7, 6:3) BOXSCORE

So derbe hatte Andy Dalton (366 YDS, TD, INT) in seiner Karriere noch nie einstecken müssen. Unglaubliche sieben Sacks musste der Quarterback der Bengals hinnehmen, weil die D-Line der Jets nicht nur die Line of Scrimmage dominierte (nur 57 Rushing Yards bei den Gästen), sondern auch immer wieder zu ihm durchstieß. So punkteten die Jets dann auch zuerst, Ryan Fitzpatrick (189 YDS, 2 TD, INT) fand nach gezogener Pass Interference von Brandon Marshall (32 YDS) Quincy Enunwa zum einfachen Touchdown. Als Dalton dann auch noch einen Pick warf, schienen die Jets davonzuziehen.

Aber Cincy hat ja auch noch eine Defense! Gleich sechs Versuche innerhalb der eigenen Zehn-Yard-Linie verteidigte man erfolgreich, blockte den Field-Goal-Versuch von Nick Folk und verkürzte selbst per Field Goal. Und dann hatte A.J. Green seinen ersten großen Auftritt: Bei einer Bombe von Dalton ließ er Darrelle Revis, der ihn sonst über das ganze Feld verfolgte, diesmal wohl aber mit Hilfe eines Safetys rechnete, stehen. 54 Yards, Touchdown!

Danach ging es hin und her. Über Eric Decker (14. TD in den letzten 18 Spielen) übernahm Gang Green wieder die Führung, einen Touchdown-Run von Jeremy Hill, der sich genau einmal wirklich durchsetzen konnte, konterte man im Schlussviertel mit zwei Field Goals von Nick Folk. Aber Dalton und seiner Offense blieben über drei Minuten - und ein Drive mit neun Plays endete mit einem 47-Yard-Kick von Mike Nugent zur Führung. Und wer machte die Schwerstarbeit? Natürlich Green. 180 Yards am Ende, auf Revis Island hat er von jetzt an wohl ein schmuckes Ferienhaus. Der letzte Verzweiflungsdrive der Jets endete mit einer Interception von Fitzpatrick - Game Over.

Philadelphia Eagles - Cleveland Browns 29:10 (7:0, 6:7, 9:3, 7:0) BOXSCORE

Auf der einen Seite Top-Pick Carson Wentz, den man eigentlich ja langsam aufbauen wollte, der dann aber plötzlich doch auf die Starter-Position gespült worden war. Und auf der anderen Seite Robert Griffin III, dessen Stern so schnell gesunken war, wie er vor einigen Jahren in Washington aufging. Er sollte es bei den Browns richten - der 25. Starting Quarterback in Cleveland seit 1999, so viele hat sonst niemand. Und es ging so richtig schlecht los bei RG3, mit zwei Three-and-Outs und einem Turnover on Downs. "Man sollte erst einmal abwarten, wie sich die Eagles gegen ein NFL-Team schlagen", war da schon in den sozialen Medien zu lesen.

Aber zu diesem Zeitpunkt war schon längst klar: Dieser Carson Wentz ist hier keineswegs überfordert! Seinen ersten Drive in der NFL schloss er mit seinem ersten Touchdown ab, einem wunderbaren Pass auf Jordan Matthews, der auf links mit der Go-Route in die Endzone gestartet war. Es war gleichzeitig der erste Touchdown des Sonntags. Dabei sollte es nicht bleiben: Im dritten Viertel legte Wentz Nelson Agholor einen ähnlich schönen 35-Yard-TD ins Körbchen. Fazit: 22/37, 278 YDS, keine Interception. Mit 133 Yards unterstützte ihn das Running Game auch noch mehr als ordentlich.

Und RG3? Der lieferte Höhen und Tiefen. Ein paar ausgezeichnete Deep Balls landeten bei Corey CColeman (69 YDS) und Terrelle Pryor (68 YDS) - vor allem der ehemalige Receiver Pryor glänzte mit seiner Athletik. Aber dann war da auch ein Pass hinter einen Receiver, der als Interception endete, oder ein verpatzter Snap, den er als Safety durch die eigene Endzone kickte. Darüber hinaus spielten die Browns in etwa so, wie man sie erwartet hatte. Oder anders gesagt: Das dürfte eine lange Saison werden ...

Tennessee Titans - Minnesota Vikings 16:25 (3:0, 7:0, 0:12, 6:13) BOXSCORE

Teddy Bridgewater verletzt, Sam Bradford geholt. Aber weil der noch nicht wirklich in die Offense integriert war, musste es Shaun Hill als Quarterback für die Vikings richten. Beziehungsweise Adrian Peterson im Running Game. Aber selbstverständlich hatten sich die Titans darauf perfekt eingestellt: Die Box war vollgestopft mit Verteidigern, für AP gab es einfach überhaupt keine Lücken: 18 Yards in den ersten acht Runs, am Ende waren es 31 bei 19 Carries - mehrere davon für Raumverlust.

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Wenn dann Kicker Blair Walsh sein Trauma aus den Playoffs im Januar immer noch nicht überwunden zu haben scheint und seine ersten beiden Versuche daneben setzt, dann klingt das nach einem Desaster. Zumal Marcus Mariota (271 YDS, 2 TD, INT, FUM) in der ersten Halbzeit 146 Yards auflegte und DeMarco Murray (insgesamt 77 YDS) per Flugrolle einen TD zum 10:0 hinlegte - der Halbzeitstand.

Doch dann brachen die Titans völlig auseinander, bis auf die Run Defense klappte überhaupt nichts mehr. Ganz bitter: Die beiden Touchdowns der Vikes servierte man ihnen auf dem Silbertablett. Mariota warf unter hohem Druck einen Pick-Six, wenig später klappte dann auch die Übergabe an Murray nicht: Danielle Hunter sagte Danke und sicherte sich einen 22-Yard-Return-Touchdown. Da klappte es sogar auch bei Walsh wieder: Er jagte in der zweiten Halbzeit gleich vier Field Goals durch die Stangen. Und Shaun Hill? Bei dieser Defense reichen auch 233 Yards - im Gegensatz zu Mariota hatte er schließlich keine Turnover zu verzeichnen.

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