Seattle Seahawks - Miami Dolphins 12:10 (3:0, 3:3, 0:0, 6:7) BOXSCORE
Ein derartige Defensivschlacht hatte man sich bei den Seahakws sicher nicht erwartet. Aber nicht nur die eigene Defense um die Legion of Boom dominierte im Century Link Field, sondern auch die der Dolphins, getragen von der hervorragenden Front Seven, die Russell Wilson immer wieder vor sich her trieb. Die ersten neun Drives: Fünf Punts, eine Interception, ein Turnover on Downs und zwei Field Goals. Und dann trat Ndamukong Suh Wilson nach einem Sack auch noch - aus Versehen - auf den Fuß, sodass der QB Probleme mit seinem rechten Knöchel bekam. Ersatzmann Trevone Boykin machte sich zwar warm, kam aber nicht zum Einsatz.
Zu Beginn des vierten Viertels schienen die Fins sogar drauf und dran, die Führung zu übernehmen, aber aus First-and-Goal von der Fünf-Yard-Linie sprang nicht einmal ein Dreier heraus, weil das kurze Field Goal von Andrew Marks vom Special-Teams-Veteranen Cassius Marsh mit einer Hand geblockt wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ryan Tannehill nicht einmal 100 Passing Yards auf dem Konto, Arian Foster kam bei seinem Debüt für Miami ebenfalls nicht wirklich zum Zug.
Das SPOX-Panel zum Saisonstart: "Am Ende jubeln die Seahawks"
Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Seattle puntete erneut, und diesmal holte die Offense durch zwei kurze Pässe auf Jarvis Landry und Damien Williams aus dem Backfield stolze 57 Yards. Die letzten zwei Yards ließ sich Tannehill (16/29, 186 YDS) diesmal nicht nehmen und holte sie sich selbst durch die Mitte.
So war klar: Die Seahawks würden ihrerseits beim Stand von 6:10 ebenfalls einen Touchdown brauchen. Und zunächst verlief der Drive dann auch ziemlich clutch: Zuerst verwandelte Christine Michael am Boden einen Fourth Down, dann fand Wilson beim vierten Versuch Doug Baldwin (92 YDS, TD) durch die Mitte. In der letzten Minute war man dann kurz vor der Goal Line angekommen - schon jetzt hatte Wilson (27/43, 258 YDS, TD, INT) so viele Pässe geworfen wie noch nie in seiner Karriere. Eine halbe Minute vor dem Ende fand er dann Doug Baldwin in der Endzone, aber Hauschka vergeigte den PAT. 12:10 - sollte sich das noch rächen? Nein, denn da gab es ja noch die Defense! Sack von Tannehill, das Spiel war vorbei. Übrigens: Als Seattle zum letzten mal 12 Punkte in einem Opener machte, wurde man am Ende Super-Bowl-Champion.
Dallas Cowboys - New York Giants 19:20 (3:0, 6:13, 7:0, 3:7) BOXSCORE
Dak Prescott sollte es richten an Stelle des verletzten Tony Romo - aber natürlich nicht allein. Vielmehr mischte Head Coach Jason Garrett kurze Pässe für Prescott mit Runs von Rookie-RB Ezekiel Elliot. Das nahm richtig viel Zeit von der Uhr. Die ersten beiden Drives dauerten zusammengenommen über 16 Minuten und brachten zwei Field Goals. Bei den Giants ging es um einiges schneller: Mit seinem starken Receiver-Corps benötigte Eli Manning nach dem zweiten Kick gerade einmal vier Plays, um 75 Yards zu überbrücken und Larry Donnell in der Endzone zu finden. Das wiederholte sich dann vor der Pause noch einmal: Dallas schloss einen 11-Play-Driver per Field Goal ab, Eli machte auf der Gegenseite fast alles allein. Sekunden vor dem Ende der Halbzeit durfte Rookie Sterling Shepard seinen ersten Touchdown feiern.
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Beim Stand von 20:19 aus ihrer Sicht mussten die G-Men noch einmal punten. Bühne frei für Dak Prescott, 65 Sekunden waren da noch auf der Uhr, ein Field Goal würde reichen. Pass auf Lance Dunbar, 16 Yards. Dritter Versuch und 15 - 15 Yards auf Cole Beasley zum First Down! Doch mit den verrinnenden Sekunden auf der Uhr schaffte es Terrance Williams an der 40-Yard-Linie der Giants nicht mehr out of bounds, um die Uhr anzuhalten. Für einen weiteren Snap reichte es nicht mehr, das Spiel war aus.
Fazit: Es war kein perfektes Spiel von Prescott (25/45, 227 YDS), aber gut genug um mit ihm Spiele gewinnen zu können. Bedeutend besser werden muss seine Abstimmung mit Dez Bryant (nur ein Catch für acht Yards), auch die O-Line ist gefordert, um Wege für Elliot (20 CAR, 51 YDS, TD) freizublocken. Die Giants freuen sich derweil über einen Salsa-Tanz von Victor Cruz: Der fing nach langer Leidenszeit endlich wieder Pässe, einen sogar für einen Touchdown.
Indianapolis Colts - Detroit Lions 39:35 (0:7, 10:14, 8:7, 17:11) BOXSCORE
Mit Problemen in der Defense war bei den Colts zu rechnen: Gerade die Defense hatte in der Secondary einige Ausfälle zu beklagen, und dann fielen im Laufe der Partie auch noch Rookie-Safety T.J. Green und Cornerback Patrick Robinson aus. Kein Wunder, dass die Lions in ihren ersten vier Drives drei Touchdowns hinlegten: Matt Stafford (340 YDS, 3 TD) brachte fast jeden Pass an den Mann, das Running Game um Ameer Abdullah und Theo Riddick lieferte. Aber dass die Offense der Colts so lange brauchte, um auf Betriebstemperatur zu kommen, war schon überraschend. Die ersten drei Drives brachten 31 Yards und drei Punts ein.
Beim Zwischenstand von 3:21 war dann klar: Eine Aufholjagd muss her. Dementsprechend stellten die Colts um Andrew Luck auf No-Huddle um und verkürzten noch vor der Pause durch Donte Moncrief auf 10:21. Und nach der Pause ließ Luck (385 YDS, 4 TD) den Pigskin so richtig durch die Luft segeln: So fand er Phillip Dorsett für 51 Yards und Dwayne Allen wenig später zum 19-Yard-Score. Auch die Two-Point-Conversion klappte, die Colts waren wieder dran.
Danach geriet das Spiel zum waschechten Shootout: Die Lions antworteten im Gegenzug durch einen TD-Run von Ameer Abdullah (110 YDS), zehn Punkte in Folge, der Score ging an Jack Doyle. 28:28, doch Theo Riddick stellte mit seinem zweiten Touchdown des Tages auf 34:28. Dann das Drama: Den Extrapunkt setzte Matt Prater daneben, was sich rächen sollte: Doyle mit seinem zweiten Touchdown-Catch des Tages - und Adam Vinatieri ließ sich die Führung natürlich nicht entgehen.
Der Lärm im Lucas Oil Stadium war absolut ohrenbetäubend, aber die Secondary der Colts konnte nicht mehr gegenhalten. Stafford, noch mit mehreren Timeouts bewaffnet, führte sein Team seelenruhig mit drei Pässen an die 25-Yard-Linie. Von dort konnte Prater Wiedergutmachung betreiben: Aus 43 Yards verwandelte er das Fiel Goal zum Sieg.
Arizona Cardinals - New England Patriots 21:23 (0:10, 7:0, 7:7, 7:6) BOXSCORE
Analyse: Garoppolo! Patriots feiern Traumstart - Cards enttäuschen
Washington Redskins - Pittsburgh Steelers 16:38 (6:0, 0:14, 3:10, 7:14) BOXSCORE
Analyse: Starke Steelers zerlegen Washington
San Francisco 49ers - Los Angeles Rams 28:0 (7:0, 7:0, 0:0, 14:0) BOXSCORE