Los Angeles Chargers (9-7) - Oakland Raiders (6-10)
Ergebnis: 30:10 (0:0, 20:10, 10:0, 0:0) BOXSCORE
- Die Chargers hätten Schützenhilfe aus den AFC-Parallelspielen gebraucht, um noch in die Playoffs einzuziehen - die blieb aus. So war der Sieg letztlich ohne Auswirkung auf das Postseason-Bild. L.A. hat sich zwar nach dem 0-4-Start auf eine respektable 9-7-Bilanz zurück gekämpft, der zwischenzeitlich großartige Lauf bleibt letztlich aber ohne Belohnung.
- Gegen die Raiders bot Philip Rivers zum Abschluss einer herausragenden Saison nochmals eine starke Leistung: Rivers (28/37, 387 YDS, 3 TD) zerlegte eine einmal mehr mitunter orientierungslose Raiders-Secondary, unter anderem mit Pässen über 62, 56, 28 und 27 Yards.
- Oakland offenbarte immer wieder Coverage-Busts und machte gerade Keenan Allen (9 REC, 133 YDS, TD) das Leben viel zu leicht. Allen stellte mit seinen insgesamt 102 Receptions gar einen neuen Franchise-Saison-Rekord auf, hatte allerdings auch Glück: Bei einem Fumble von Melvin Gordon landete der Ball genau bei Allen, der damit in die Endzone durchlief.
- Oakland hatte darauf nur phasenweise Antworten - und das obwohl die Chargers erneut mit Special-Teams-Patzern (Field-Goal-Block, PAT-Block) glänzten. Das beste Play von Derek Carr (19/28, 243 YDS, TD, INT) war ein perfekter 87-Yard-TD-Pass zu Amari Cooper, anschließend aber war von der Offense auch nicht mehr viel zu sehen. Einzige erwähnenswerte Ausnahme: Marshawn Lynch, der mit 101 Rushing-Yards bei 19 Runs die 10.000-Rushing-Yard-Marke knackte.
- Die Schlagzeilen gehören aber aus ganz anderen Gründen den Raiders: Wie Head Coach Jack Del Rio nach der Partie selbst verkündete, wurde er entlassen.
Tennessee Titans (9-7) - Jacksonville Jaguars (10-6)
Ergebnis: 15:10 (0:0, 12:3, 3:0, 0:7) BOXSCORE
- Die Titans sind zurück in den Playoffs! Tennessee war neben Baltimore das zweite AFC-Team, das sein Schicksal in Week 17 komplett selbst in der Hand hatte - und mit dem Sieg über den Division-Rivalen lösen die Titans, um die es im Vorfeld der Partie noch Gerüchte über eine mögliche Coach-Entlassung gegeben hatte, ihr Ticket für die Postseason.
- Dabei hatte Tennessee über weite Strecken einen schweren Stand: Das Run Game kam über Derrick Henry (28 ATT, 51 YDS), der aufgrund des Ausfalls von DeMarco Murray das Backfield dominierte, nie ins Rollen - es brauchte einen Screen-Pass zu Henry, um für die ersten Punkte der Partie zu sorgen: Aus 66 Yards marschierte der Running Back in die Endzone.
- Anschließend entwickelte sich ein defensiver Abnutzungskampf. Die Titans hatten Glück, als Dede Westbrook einen 34-Yard-Touchdown fallen ließ, gleichzeitig aber kam von Jags-QB Blake Bortles (15/34, 158 YDS, 2 INT) einmal mehr viel zu wenig.
- Jacksonville hatte vorher angekündigt, dass die Starter durchspielen werden, und nach der Pleite gegen San Francisco geht es für die Jaguars jetzt also mit einer zweiten Niederlage in Folge in das Wildcard-Duell gegen die Bills. Der einzige Touchdown für die Gäste gelang durch einen 67-Yard-Fumble-Return von Ngakoue, als Henry und Quarterback Marcus Mariota (12/21, 134 YDS, TD) beim Handoff kollidierten. Für Tennessee geht es in der ersten Playoff-Runde jetzt nach Kansas City.
Pittsburgh Steelers (13-3) - Cleveland Browns (0-16)
Ergebnis: 28:24 (7:0, 14:14, 7:10, 0:0) BOXSCORE
- Die Steelers machten sich offensichtlich keine Hoffnungen, dass New England ihnen noch eine Chance auf den Nummer-1-Seed gibt. Die Folge: Bell, Roethlisberger, Hayward, Pouncey und DeCastro wurden - neben dem noch angeschlagenen Antonio Brown - allesamt geschont.
- Das war die Chance auf den Silbertablett für Cleveland, die historische 0-16-Saison zu verhindern. Aber: Die Run-Defense, über weite Strecken der Saison der klar beste Part dieses Browns-Teams, ließ sich plötzlich von Stevan Ridley und Darrius Heyward-Bey überrumpeln. Die Browns halfen dabei mit unentschuldbaren Strafen bei Third Down und einem Field-Goal-Versuch zusätzlich mit.
- Clevelands Offense brauchte eine Weile, vor allem die Pass-Protection war ein großes Problem. Die Steelers stellten mit ihren sechs Sacks sogar einen neuen Franchise-Rekord für Sacks in einer Saison (56) auf. Doch wie auf Knopfdruck wurde es ein äußerst unterhaltsamer Schlagabtausch: DeShone Kizer (16/30, 314 YDS, 2 TD, INT) fand Josh Gordon für 54 Yards, Duke Johnson erledigte aus zwei Yards den Rest. Als Pittsburgh den alten Abstand wieder hergestellt hatte, antwortete Cleveland mit einem Catch-and-Run-Touchdown über 56 Yards von Higgins.
- Und es ging gerade so weiter: Pittsburgh dominierte das Spiel zwar über weite Strecken statistisch, die 21 Punkte in der ersten Hälfte waren für die Steelers ein Season-High. Doch die Big Plays sowie einige gut getimte Scrambles von Kizer hielten die Browns im Spiel - der Touchdown von Higgins im dritten Viertel sorgte gar für den Ausgleich!
- Aber Cleveland spielte auch seine letzte Partie so, wie die ganze Saison über: Mit Fehlern und vor allem Turnovern. Direkt nach Higgins' Ausgleich trug JuJu Smith-Schuster (9 REC, 143 YDS, TD) den folgenden Kick-Off zum Touchdown zurück, ein Fumble von Johnson sowie eine Interception von Kizer wenig später machte die Aufgabe zusätzlich schwer.
- Und dennoch hatte Cleveland die Chance auf den späten Game Winner: 4th&2, an Pittsburghs 27-Yard-Line, 1:54 vor dem Ende - und Kizers Pass wurde von Coleman fallen gelassen! Game Over - die Browns sind nach Detroit das erst zweite 0-16-Team aller Zeiten!
New England Patriots (13-3) - New York Jets (5-11)
Ergebnis: 26:6 (7:3, 14:0, 3:0, 2:3) BOXSCORE
- Der Nummer-1-Seed in der AFC geht wieder einmal an die New England Patriots! Und wirklich spannend wurde es gegen Gang Green selten. Die Pats starteten aggressiv und spielten gleich beim ersten Drive ein 4th&2 an der 21-Yard-Line der Jets erfolgreich aus, kurz darauf trug der herausragende Dion Lewis (26 ATT, 93 YDS, TD; 6 REC, 40 YDS, TD) den Ball in die Endzone.
- In der Folge hatte die Jets-Defense ihre beste Phase und stoppte mehrere Pats-Drives nacheinander schnell. Doch es war nur eine Momentaufnahme: New York half mit Strafen immer wieder nach, so dass ein durchschnittlicher Tag von Brady (18/37, 190 YDS, 2 TD) reichte. Vor allem aber konnten die Jets ihre Offense zu keinem Zeitpunkt wirklich vorwärts bewegen.
- Bryce Petty (19/36, 232 YDS) hatte erneut einen schwachen Tag, dennoch kam Christian Hackenberg wieder nicht aufs Feld. Auch das Run Game der Jets, die ohne den verletzten Matt Forte antreten mussten, funktionierte überhaupt nicht.
- Kleine, aber nicht unwichtige Randnotiz: In seinem ersten Spiel für die Patriots hatte James Harrison direkt zwei Sacks zum Schluss, die das Spiel beendeten. Harrison wurde an der Line vielseitig eingesetzt, unter anderem auch in Coverage.
- Durch den starken Auftritt von Lewis haben die Patriots Franchise-Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal hat ein Pats-Team drei Spieler mit mindestens 1.000 Scrimmage-Yards in einer Saison: Lewis, Brandin Cooks und Rob Gronkowski. Letzterer sah gegen die Jets allerdings kein einziges Target.
Detroit Lions (9-7) - Green Bay Packers (7-9)
Ergebnis: 35:11 (3:3, 17:0, 7:0, 8:8) BOXSCORE
- In einem Spiel gänzlich ohne Playoff-Implikationen zeigte Green Bay direkt mit dem ersten Play den richtigen Ansatz: Die Packers eröffneten die Partie mit einem Onside Kick, und der verlief auch noch erfolgreich! Allerdings war es für eine Weile die letzte wirklich gute Szene für die Packers, die unter anderem ohne Aaron Rodgers, Davante Adams und Jordy Nelson antraten.
- Brett Hundley (14/24, 172 YDS, TD, 2 INT) warf eine frühe Interception, die allerdings ging größtenteils auf die Kappe seines Receivers. Es folgte ein Fumble bei einem Zone-Read-Run - die Offense war wieder einmal nahezu komplett zahnlos. Das änderte sich erst im Schlussviertel kurzzeitig, als Randall Cobb einen kurzen Touchdown-Pass sowie die anschließende 2-Point-Conversion fing.
- Zu diesem Zeitpunkt waren die Lions längst davon gezogen: Golladay fing einen kurzen Pass über die Mitte und marschierte in die Endzone, nach einem Punt-Muff der Packers fand Matt Stafford (20/29, 323 YDS, 3 TD) Marvin Jones in der Endzone.
- Und es ging weiter: Ein 71-Yard-Touchdown von Marvin Jones wurde durch einen TD-Run von Ameer Abdullah ergänzt. Nach Letzterem zeigten die Lions ein tolles Trick-Play zur 2-Point-Conversion, bei dem Stafford nach Schauspiel-Einlage ultimativ den Pass von Tate in der Endzone fing. Hundleys zweite Interception, abgefangen von Slay, war längst nur noch statistische Kosmetik. Es ist der erste Sweep der Lions gegen die Packers seit 1991!