3. Die Eagles sind One-and-Done
mySPOX-User Butfumlbe93: Kurze Antwort: Ja. Durch das Team ging nach der Verletzung von Carson Wentz ein Bruch von dem es sich bis heute nicht erholte. Foles' 5,3 Yards pro Pass sind nicht nur der schlechteste Wert aller Playoff-Starter, Philadelphia macht damit auch pro Pass 2,2 (!) Yards weniger Raumgewinn als unter Wentz. Dazu gingen die bisherigen Turnover-Plays meist noch glücklich aus. Ganz Philly hofft darauf, dass Foles die Leistung aus seiner Sahnesaison 2013 abrufen kann. Doch dies gelang ihm in Chip Kellys Up-Tempo-System und im Scheme von Pat Shurmur. Diese Bedingungen sind nicht kopierbar. Auch defensiv sind Fragen offen. Zumindest wenn man das Spiel gegen die bereits eliminierten Cowboys ausklammert. Dass man gegen die Giants in einen Shootout gerät war überraschend und gegen die Raiders profitiere man eher von einem schwachen Carr als selbst zu überzeugen. Bekommt Jim Schwartz seine Truppe in der Bye-Week soweit, dass die Eagles aufgrund der Defense Playoff-Spiele gewinnen? Egal wer nach Philadelphia muss, kein Team wird sich als Außenseiter sehen.
Daniel (Betreiber NFLGermany): Vor der schweren Verletzung von Wentz waren die Eagles einer der Topfavoriten, wenn nicht sogar Topanwerter, auf den Super-Bowl-Sieg. Nun muss Foles in seine Fußstapfen treten und die Saison so lange wie möglich am Leben erhalten. Ob die Eagles direkt im ersten Playoff-Spiel ausscheiden? Das kommt für mich auf den Gegner an. Vorausgesetzt Foles läuft zur Höchstform auf, sehe ich durchaus realistische Chancen auf ein Weiterkommen gegen die Falcons sowie gegen die Panthers. Einem Einzug ins Championship Game sehe ich allerdings eher kritisch entgegen, sollten die Eagles gegen New Orleans spielen müssen. Aufgrund der meist hohen Punkteausbeute der Saints dürften sich die Eagles in diesem Duell nicht viele Fehler erlauben. Ob nun nach einem oder zwei Spielen, für mich ist für die Eagles spätestens im Championship Game Schluss.
Adrian Franke (SPOX): Die Situation in Philly ist unglaublich bitter. Ich bin ehrlich gesagt ein wenig überrascht, dass Foles so schlecht aussieht: Die Eagles-Offense mit ihren Run Pass Options, präzisen Downfield-Konzepten, und der guten Kombination aus Run- und Pass-Plays gibt dem Quarterback zumindest klar definierte Reads, in der Hinsicht nicht unähnlich wie das unter Chip Kelly der Fall war. Foles ist aber extrem ungenau, hat große Probleme mit Pressure. Klar war, dass Wentz' unglaubliche Qualitäten bei Third Down sowie seine generelle Athletik auch innerhalb der Pocket mit Foles fehlen würden - nicht selten in dieser Saison konnte Wentz aus einer eigentlich toten Situation etwas machen. Dass das Passspiel aber so einbrechen würde, hatte ich nicht gedacht. Philly muss Spiele mit dem eigenen Run Game und der Defense kontrollieren. Dazu sind die Eagles in der Lage, so stark sind vor allem die Offensive und die Defensive Line. Und trotzdem wären die Eagles für mich in jedem Divisional-Spiel der Underdog, lediglich gegen Carolina würde ich das überdenken. Philly wird nicht ausreichend punkten können, wenn es gegen eine der herausragenden NFC-Offenses geht. Also leider ja - One-and-Done für Philadelphia.
Marcus Blumberg (SPOX): Unterm Strich kann man es ja aber so zusammenfassen: Die Eagles werden, egal wer der nächste Gegner sein wird, auf ein Team treffen, das einen deutlich besseren Quarterback mitbringen wird. Das sollte man besonders in den Playoffs nicht unterschätzen. Nick Foles wird ein Riesenproblem für die Eagles, sobald es einem Gegner gelingt, das mächtige Laufspiel Phillys zu stoppen. Und das traue ich jedem der kommenden Gegner durchaus zu. Foles baute seit seiner Einwechslung für den verletzten Wentz von Woche zu Woche weiter ab. Ursache dafür ist sicherlich, dass sich die Gegner schnell wieder auf seine Tendenzen eingestellt haben. Als Überraschungseffekt von der Bank mag er brauchbar sein, nicht jedoch als Starter, auf den man sich einstellen kann. Also denke ich, dass die Eagles in der Tat nur ein Playoff-Spiel in diesem Jahr bestreiten werden.