AFC Playoffs: Houston Texans (3. Seed)
Das sind die Stärken der Houston Texans
Houstons Run-Defense war in dieser Saison nicht nur die beste der NFL, sondern sogar fast eine der besten aller Zeiten. D.J. Reader als Anker in der Mitte gepaart mit Abrissbirnen wie Jadeveon Clowney und J.J. Watt machten Offenses Woche für Woche das Leben schwer. Die Ravens sollten erleichtert sein, dass sie den Texans zumindest vorerst aus dem Weg gehen. Aber: Auch in einem möglichen Divisional-Round-Matchup mit den Patriots könnte Houstons Run-Defense Gold wert sein.
Darüber hinaus verfügen die Texans auch im Pass-Rush über enormes Talent. Watt mag zwar noch nicht ganz auf seinem Top-Niveau zurück sein, gehört aber dennoch wieder zu den zehn besten Pass-Rushern der Liga. Dazu kommen Clowney, Whitney Mercilus sowie mehrere gefährliche Blitzer. Das Problem: Houston konnte das eigene Potenzial hier bislang zu selten abrufen. Mercilus ist viel zu selten ein Faktor, Clowney hat immer wieder mit Penalties zu kämpfen. Die D-Line braucht einen ihrer besseren Tage - dann kann sie jede Offense vor Probleme stellen.
Offensiv steht und fällt das Team mit Deshaun Watson und DeAndre Hopkins. Die Offensive Line gehört zu den schwächsten der Liga, die Skill-Positionen sind nach den Verletzungen von Will Fuller und Demaryius Thomas auch nicht herausragend besetzt. Watson mag noch nicht so konstant wie die absolute Quarterback-Elite sein, an einem guten Tag kann er es allerdings mit jedem aufnehmen. Der 23-Jährige ist sowohl als Passer als auch als Runner für Big Plays gut, das macht ihn doppelt gefährlich. Hopkins ist derweil durchaus ein guter Route-Runner, aufgrund seiner starken Hände und seinem irren Catch-Radius braucht er allerdings oft gar nicht offen zu sein. Das macht ihn zum wahrscheinlich wertvollsten Nicht-Quarterback der AFC.
Das sind die Schwächen der Houston Texans
Zu sagen, die Offensive Line der Texans sei unterdurchschnittlich, wäre definitiv noch wohlwollend. Watson musste 62 Sacks schlucken - die meisten seit rund 10 Jahren! Kein Team wies eine höhere Adjusted Sack Rate auf als Houston. Dass es der Line an Talent mangelt, war bereits vor der Saison abzusehen, die Hoffnung dies durch mehr Misdirection und Bewegen der Pocket kaschieren zu können, erfüllte sich offensichtlich nicht.
Eine direkte Folge von den O-Line-Problemen ist Houstons Ineffizienz bei Third Down. In der Regular Season verwandelten Watson und Co. nur 37 Prozent ihrer Third in First Downs - der schlechteste Wert aller Playoff-Teams. Zu häufig sah sich die Offense aufgrund von Sacks langen Downs gegenüber, zudem war auch auf das Run-Blocking nicht konstant Verlass.
Besondere Probleme wies der AFC-South-Champion in der Red Zone auf. Die Texans verwandelten gerade einmal 50 Prozent ihrer Red-Zone-Trips in Touchdowns, generell endeten Drives viel zu häufig mit drei statt mit sechs (bzw. sieben) Punkten. Über die gesamte Saison wies Houston fast die identische Anzahl an Field Goals wie Touchdowns auf. In den Playoffs könnte das zu wenig sein.