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NFL: Die größten Offseason-Storylines - Was passiert mit Watson? Wie läuft der Neuaufbau in Jacksonville?

Die Zukunft von Deshaun Watson in Houston ist weiter unklar.
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Wie geht es für die New England Patriots weiter?

Die erste Saison nach dem Abgang von Tom Brady verlief ernüchternd. Das hatte mehrere Gründe, allen voran die mangelnde Qualität in der Offense, in der speziell das Receiving Corps zum Bodensatz der Liga zählte. Es fehlten Corona-bedingt ein paar Leistungsträger in der Defense, dazu knüpfte Quarterback Cam Newton nur sehr bedingt an seine frühere Form an (12 Rushing Touchdowns) und war im Passspiel eine einzige Enttäuschung.

Ein Argument, das Head Coach Bill Belichick für die schlechte Personalsituation erstaunlich offen anbrachte, war die Tatsache, dass schlicht kein Cap Space für Verstärkungen vorhanden war. Das besserte sich zwar durch die Corona-Absagen, doch da waren die besten Free Agents lange vom Markt.

Insofern hatte Belichick zumindest mal eine valide Erklärung. Für 2021 gilt diese aber keineswegs mehr, denn die Patriots haben nun mit aktuell rund 62 Millionen Dollar den viertgrößten Cap Space der Liga - durch einen wahrscheinlichen Abgang von Offensive Tackle Marcus Cannon könnte dieser sogar auf fast 70 Millionen Dollar ansteigen.

Soll heißen: Spielraum wäre nun da, um die dringend nötigen Verstärkungen zu akquirieren. Speziell bei den Receivern muss nachgebessert werden, aber auch auf der Tight-End-Position ließen die Vorjahres-Rookies Devin Asiasi und Dalton Keene bislang zu wünschen übrig.

Die Hoffnung des Teams scheint hier jedoch zu sein, dass Tight Ends meist länger brauchen, um sich in der Liga zu akklimatisieren - örtliche Medien brachten zuletzt gerne Chiefs-Superstar Travis Kelce als Beispiel an. Dieser bekam in seiner Rookie-Saison 2013 keinen Fuß auf die Erde. Allerdings ist Kelces Entwicklung auch das absolute Best-Case-Szenario - weshalb es wohl doch klüger wäre, hier nachzulegen.

Patriots: Was wird aus Stephon Gilmore?

Die Defense dürfte ein paar größere Namen zurückbekommen, darunter Linebacker Dont'a Hightower, was der Unit per se mehr Stabilität verleiht. Offen ist derweil die Zukunft von Top-Cornerback Stephon Gilmore.

Gilmore ist einer der besten Shutdown-Corner der NFL, war im Vorjahr Defensive Player of the Year und steht nur noch ein Jahr unter Vertrag. Noch dazu ist er mit einem Grundgehalt von sieben Millionen Dollar massiv unterbezahlt. Was wird also aus ihm? Ein Trade ist genauso denkbar wie eine Vertragsverlängerung, für die nun wieder Mittel zur Verfügung stehen.

Doch die viel wichtigere Personalie ist einmal mehr die des Quarterbacks. Und hier ist völlig offen, in welche Richtung sie in Foxboro gehen wollen.

Es gab wohl eine Anfrage für Matthew Stafford bei den Lions, doch der QB winkte schon frühzeitig ab. Sonderlich aggressiv soll das Angebot New Englands aber ohnehin nicht gewesen sein. An Wentz sind die Patriots wohl nicht interessiert und für Watson dürfte es schon am Draft-Kapital als Kompensation scheitern.

Entsprechend schwierig wird es, einen Nachfolger für Newton zu finden, der Belichick offenbar nur menschlich, aber eher nicht sportlich überzeugt hat. Der Draft ist eine denkbare Anlaufstelle, doch ist Position 15 dafür schon zu niedrig. Und für einen Trade nach oben dürfte ebenso das Draftkapital zu überschaubar sein, obgleich das Team wohl mit drei Picks an den ersten zwei Tagen ins Rennen geht.

Patriots: Die Suche nach einem neuen Quarterback

Entsprechend kommen Trade-Szenarien ins Spiel. Ein Name, der immer wieder genannt wird, ist Jimmy Garoppolo, doch von ihm müssten sich die 49ers erstmal trennen. Das wiederum würden diese nur tun, wenn ein klares Upgrade in Sicht wäre. Oder wie wäre es mit Sam Darnold, den die Jets vermutlich abgeben würden - doch kommt da ein Trade zum Erzrivalen aus der eigenen Division infrage? Noch dazu mit Belichicks unschöner Vergangenheit mit Gang Green? Undenkbar.

Gelingt es den Patriots nicht, eine überzeugende Antwort auf die Quarterback-Frage zu finden, droht ihnen schon von vornherein eine weitere ernüchternde Saison.