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NFL: Die größten Offseason-Storylines - Was passiert mit Watson? Wie läuft der Neuaufbau in Jacksonville?

Die Zukunft von Deshaun Watson in Houston ist weiter unklar.
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Die Salary-Cap-Probleme der New Orleans Saints

Geht die NFL tatsächlich mit einem Salary Cap von 180,5 Millionen Dollar in die Saison, was Medienberichten zufolge der aktuelle Stand ist, hätten die Saints Cap Space in Höhe von rund Minus-75 Millionen Dollar. General Manager Mickey Loomis steht also erhebliche Arbeit ins Haus.

Geholfen hat natürlich schon mal der Pseudo-Gehaltsverzicht von Quarterback Drew Brees, der sehr wahrscheinlich ohnehin zurücktreten wird. Doch dadurch, dass er sein Basisgehalt um mehr als 20 Millionen Dollar gesenkt hat, gibt das dem Team schon ein wenig Spielraum mit Blick auf die ersten Wochen des neuen Ligajahres.

Durch seinen Rücktritt wird sein "Dead-Money-Anteil" ohnehin schon in der kommenden Spielzeit zum Tragen kommen, doch wenn er bis zum 1. Juni noch zum Kader zählt und erst nach diesem Stichtag sein Karriereende offiziell macht, dann verteilt sich sein übriges "Dead Money" auf die kommenden zwei Jahre, wodurch die Saints dann nochmal entlastet werden in der Saison 2021.

Doch auch mit diesem raffinierten Manöver stehen die Saints immer noch bei Minus-75 Millionen Dollar. Was also tun, um das geradezubiegen?

Der Schlüssel dürften bei den ganzen hochdotierten Verträgen in der Spitze liegen. Da die Saints ein recht junges Team haben, das aus vielen Spielern besteht, die erst kürzlich Vertragsverlängerungen unterschrieben haben, bringen Entlassungen eher wenig - vielmehr würde sich die Cap-Situation durch anfallendes "Dead Money" noch weiter verschlechtern.

Saints: Entlassungen, restrukturierte Verträge und Trades als Schlüssel

Insofern bleibt den Saints nicht viel anderes übrig als zahlreiche Verträge zu restrukturieren, sprich: Aus dem Basisgehalt 2021 Signing-Boni zu machen, was wiederum einen Großteil der Cap-Belastungen in die Zukunft schieben würde.

Die gute Nachricht für Saints-Fans ist bei diesem Szenario aber, dass das Team insgesamt wohl konkurrenzfähig bleiben würde.

Ohne jetzt zu sehr in die trockene Materie der Cap-Manöver zu gehen, nur ein kurzer Überblick über Schritte, die die Saints wieder mindestens auf eine schwarze Null bringen würden:

  • Edge Rusher Cameron Jordans Basisgehalt wird von 11,9 Millionen Dollar auf 1,075 Millionen reduziert - die Differenz wird als Bonus ausgezahlt
  • Wide Receiver Michael Thomas' Gehalt von 12,6 Millionen Dollar wird auf 990.000 reduziert, der Rest wird zum Bonus
  • Left Tackle Terron Armstead lässt sich fast 9 Millionen Dollar seines Gehalts in Höhe von 10,15 Millionen Dollar als Bonus auszahlen
  • Cornerback Janoris Jenkins und Linebacker Kwon Alexander werden entlassen
  • Guard Andrus Peat reduziert sein Grundgehalt von 9 Millionen Dollar auf 990.000 Dollar - Rest wird ein Bonus
  • Right Tackle Ryan Ramczyk wird entlassen
  • Cornerback Marshon Lattimore bekommt eine mehrjährige Vertragsverlängerung, die seinen Cap Hit 2021 von über 10 Millionen Dollar fast halbiert
  • Defensive Tackle Daniel Onyemata wird entlassen
  • Safety Malcolm Jenkins lässt sich 5 Millionen Dollar seines Jahresgehalts (6,2 Millionen Dollar) als Bonus auszahlen
  • Gleiches tun analog dazu Running Back Alvin Kamara, Kicker Wil Lutz und Punter Thomas Morstead
  • QB Trevor Siemian wird entlassen

Das ist ein radikaler Weg, um letztlich auf einen Cap Space von 683.316 Dollar zu kommen. Das reicht zwar noch lange nicht, um anschließend Draftpicks zu finanzieren und so weiter. Doch es würde dazu führen, dass die Saints immerhin mal am Spielbetrieb teilnehmen dürften.

In der Realität ist natürlich mit ein paar Trades zu rechnen, um sich so Spielraum zu erarbeiten. Der hier präsentierte Weg kommt ohne Trade aus, um nicht noch mehr Variablen einzubinden.

Die Saints werden einiges unternehmen müssen, um ihre Cap-Situation in Ordnung zu bringen und der wohl realistischste Weg beinhaltet, seine Probleme - mal wieder - in die Zukunft zu verschieben. In eine Zukunft, in der noch nicht absehbar ist, wie sich der Salary Cap entwickeln wird. Das hängt in erster Linie davon ab, ab wann wieder wie viele Zuschauer in die Stadien dürfen.