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Top 5: Die wichtigsten Erkenntnisse aus Woche 7 in der NFL

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2. McCaffrey-Trade löst San Franciscos Probleme nicht

Der Trade für Christian McCaffrey hat die Trade Deadline so richtig in den Fokus gerückt. Und ich finde sie in dieser Saison besonders interessant, denn in einer Saison, in der wenige Teams wirklich überzeugen, ist es umso spannender, zu beobachten: Welche Teams sehen sich potenziell im Titelfenster und zeigen das mit einem spektakulären Trade auch nach außen hin?

So gesehen kann man nachvollziehen, warum sich San Francisco grundsätzlich in der Position sieht, All-In zu gehen: San Francisco hat - auch wenn Kansas City diese These scharf attackierte - eine der besten Defenses der Liga, sowie einen offensiv hohen Floor, sehr gute Skill-Position-Spieler und einen der besten Play-Caller der Liga. Die Niners sind absolut in der Position, einen Playoff-Run hinzulegen - die Konkurrenz ist schwächer als in vergangenen Jahren, und San Francisco könnte stärker sein als zuletzt.

Den Quervergleich mit den "Fuck them Picks"-Rams sehe ich bei diesem Trade dennoch nur bedingt gegeben. Zwar sind auch die Rams mit teuren Trades All-In gegangen - allerdings adressierte L.A. mit seinen Monster-Trades auch Premium-Positionen: Jalen Ramsey ist ein Elite-Shutdown-Corner, Von Miller ein Elite-Pass-Rusher, Matt Stafford ein Quarterback-Upgrade und Odell Beckham, den sie während der Saison verpflichteten, öffnete als High-End-Komplementär-Receiver die Offense auf eine kritische Art und Weise auf dem Weg zum Super Bowl.

Corner, Pass-Rusher, Quarterback, Receiver - ich würde argumentieren, dass das die vier wichtigsten Positionen im Football sind. Running Back dagegen? Manch einer mag deren Bedeutung höher sehen als andere, aber für den Running Back als Premium-Position können selbst die größten Fans der Position nicht mehr argumentieren. Und zu sehen, dass Wilson im Vergleich zu McCaffrey selbst unter Berücksichtigung der Umstände der effizientere Runner war, ist fast schon ein wenig ironisch.

Wo liegt McCaffreys Value für die Niners-Offense?

Natürlich wird McCaffreys Rolle in der Offense über die eines reinen Runners hinausgehen, wenngleich Shanahan bislang zumindest Running Backs kaum im Passspiel eingesetzt hat. Ich würde davon ausgehen, dass Shanahan auf diesem Wege noch mehr Vorteile und Matchups mit Personnel-Groupings kreieren wird.

Ganz besonders spannend: Die Niners haben über die letzten drei Jahre kontinuierlich mehr Empty mit Garoppolo gespielt - hier jetzt einen Spieler wie McCaffrey zu haben, mit dem man in 21-Personnel rauskommt und dann via Pre-Snap-Motion in eine Empty-Formation gebt, könnte einige interessante Matchups bieten.

Doch sprechen wir da immer noch über relativ kleine Teile der Offense; über - mit Blick auf das Big Picture - kleine Vorteile hier und da. Und dabei sollten wir nicht aus den Augen verlieren, dass es selbst mit einem herausragenden Receiving-Back wie McCaffrey immer noch vorteilhafter ist, einen "echten" Receiver etwa aus dem Slot gegen Linebacker in Mismatches zu bekommen.

Das ist der Knackpunkt. Wie man es auch dreht und wendet, selbst wenn wir von einem idealen sportlichen Verlauf ausgehen mit Blick auf die Art und Weise, wie Shanahan McCaffrey einsetzen wird, selbst wenn San Francisco in den Super Bowl einzieht: Wie groß kann der Impact von McCaffrey dabei überhaupt, realistisch betrachtet, sein? Und wie steht dieser Impact im Vergleich zum Preis, den San Francisco bezahlt hat?

Die Niners verstärken ihr Ressourcen-Defizit

Das Problem, vor dem San Francisco in puncto Roster-Building jetzt steht, ist dieses: Wenn ein Team schon einen teuren Draft-Uptrade für einen Quarterback durchgeführt hat, ist man so gesehen bereits in einem Ressourcen-Defizit.

Drei der übrigen fünf Top-150-Picks - also das restliche Kapital abgesehen von zwei Compensatory Picks - im kommenden Draft abzugeben, nachdem man im vergangenen Draft schon nicht in Runde 1 gepickt hat, ist ein hochriskanter Weg, wenn wir davon sprechen, einen starken Kader auch perspektivisch mit konstanter Talentzufuhr stark zu halten.

Die Packers etwa merken jetzt gerade die Folgen der damals heiß diskutierten 2020er Draft-Klasse. Auch deshalb ist man jetzt davon abhängig, dass Rookie-Receiver und Mid- und Late-Rounder in der O-Line schnell gut spielen. Die Rams sind das noch extremere Beispiel: Die Superstars müssen alle auf Superstar-Level spielen, ansonsten wird die mangelnde Tiefe daneben schonungslos aufgedeckt; erst recht, wenn dann noch die Spieler aus dem mittleren Tier ausfallen. Dann hat man nicht die Tiefe, das zu kompensieren.

McCaffreys Value wiegt in meinen Augen das Risiko dieser Vorgehensweise nicht auf.

49ers: Wie lief McCaffreys Debüt?

Vereinzelt war im Spiel gegen die Chiefs auch zu sehen, wie McCaffreys Rolle aussehen kann. Nicht nur erhielt er früh einige Inside-Runs, die Niners spielten außerdem prompt eines der angesprochenen Plays: Empty aus 21-Personnel, McCaffrey fing den Screen und konnte mit Tempo den Raum attackieren.

Aber - und natürlich muss man hier die limitierte Sample Size berücksichtigen, McCaffrey hat das Playbook erst vor einigen Tagen erhalten - es war eben auch sichtbar, wo die Probleme liegen können: Wenn es darum geht, gegen ein Top-Team aufzuholen. Wenn die Defense bestimmte Personnel Groupings oder Formationen weniger gewichtig bewertet - welche Spieler können dann den größten Impact haben?

Die Niners, das wurde zu Beginn des Schlussviertels in der Übertragung thematisiert, haben unter Kyle Shanahan nur eines von 30 Spielen gewonnen, wenn sie zu Beginn des vierten Viertels mit mindestens drei Punkten Abstand hinten lagen. Der Record lautet jetzt 1-30.

Während die Chiefs bei Dritter-und-Elf Shot Plays auflegen können, während Mahomes generell gegen diese Defense mehr Big Plays auflegte als ich erwartet hatte, während die Chiefs mit einem eindrucksvollen Drive auf den Niners-Touchdown zu Beginn des vierten Viertels antworteten, haben die 49ers diese Mittel so nicht.

Sie haben nicht den Quarterback dafür, die Line ist inkonstant - diese Probleme löst McCaffrey nicht. Das ist keine neue Erkenntnis, aber gerade die Schlussphase der Partie am Sonntag unterstrich diesen Takeaway. Und der macht die Entscheidung, mit einem Running Back All-In zu gehen, umso kurioser.