Herren - 1. Runde (alle Matches)
Roger Federer (SUI/17) - Jürgen Melzer (AUT) 7:5, 3:6, 6:2, 6:2
Er wirkte doch ziemlich erleichtert, nach seinem erfolgreichen Comeback: Roger Federer wackelte zwar in den ersten beiden Sätzen, setzte sich aber letztlich doch souverän im "Alpenduell" durch. Dabei misslang ihm der Start, er gab sein Service zum 2:3 ab. Aber in einem von vielen Fehlern geprägten ersten Satz machte Melzer derer gleich 17 - und so war das Break schnell weg, genauso wie der ganze Satz.
Jürgen Melzer: Lange auf Augenhöhe mit dem Maestro
Umgekehrt führte Federer in Durchgang zwei sofort mit 2:0, nur um dann seinerseits zu schwächeln. Melzer schraubte seine Fehlerquote runter, sein Schweizer Kontrahent hatte Probleme mit dem ersten Aufschlag (14/25) - alles wieder offen. In Satz drei und vier zeigte Altmeister Federer seine Qualitäten und dominierte die Partie. Letzten Endes war es vor allem sein Aufschlag, der den Unterschied machte (19:4 Asse), zudem nutzte er sieben seiner neun Breakchanchen.
Stan Wawrinka (SUI/4) - Martin Klizan (SVK) 4:6, 6:4, 7:5, 4:6, 6:4
Ein klassischer Stan mal wieder. 3:24 Stunden musste er gegen Klizan ackern, bis er in der zweiten Runde stand. Im ersten Durchgang war bis zum 4:4 alles offen, dann streute der Schweizer seine Grundschläge überallhin, nur nicht ins Feld. So war der erste Satz weg. Im zweiten und dritten Durchgang saßen dann die Grundschläge (zusammen 28 Winner), wobei sich die Kontrahenten auch immer mal wieder den Aufschlag abnahmen. Egal - nach dem 7:5 im dritten sah der ehemalige Aussie-Open-Champion schon wie der sichere Sieger auf.
Aber dann war bei 3:3 im vierten Satz der Aufschlag wieder weg, dafür flog der Schläger. Klizan spielte seinerseits aggressiver und holte sich mit einer herrlichen Inside-Out-Vorhand das Break zum 4:3 im Entscheidungssatz. Und Stanimal? Der blieb endlich nicht mehr passiv, sondern breakte prompt zurück, hielt zum 5:4 und verwandelte dann wenig später den ersten Matchball. Die Statistik wies für beide genau 151 Punkte auf, aber Wawrinka holte sich davon 21 per Ass. Bei Klizan waren es derer nur sieben.
Andy Murray (GBR/1) - Illya Marchenko (UKR) 7:5, 7:6 (5), 6:2
Zwei Stunden und 47 Minuten musste sich Andy Murray in seinem ersten Match als Top-Seed bei einem Major mühen - wohl etwas länger als erhofft. Marchenko machte es ihm aber in den ersten beiden Sätzen enorm schwer und kam im ersten Durchgang nach 2:5 noch einmal zurück, bevor er sich erneut breaken ließ, weil er gerade in den langen Rallys von der Grundlinie zu viele Fehler macht.
Im zweiten Satz war sogar Marchenko Break vor, bevor sich Murray wieder sammelte. Aber der Schotte war not amused und motzte auch immer wieder in Richtung seiner Box. Im dritten Satz war Marchenko dann einfach platt. Murray hatte klare Vorteile im Aufschlag (10 Asse), überließ die Initiative aber oft seinem Gegner. Der schlug mehr Winner (46:25), machte aber eben auch viel mehr Fehler (62:27).
Übrigens ist Murray damit der erste "Sir", der ein Grand-Slam-Match bestritten hat. Auf den Adelstitel besteht er allerdings nicht. Als er nach dem Spiel von einem Moderator auf dem Court in der Rod-Laver-Arena gefragt wurde, wie er ihn nennen soll, sagte der Ritter des Vereinigten Königreichs: "Sag einfach nur Andy zu mir."
Kei Nishikori (JPN/5) - Andrey Kuznetsov (RUS) 5:7, 6:1, 6:4, 6:7 (6), 6:2
Unerwartet schwer tat sich Kei Nishikori, einer der Mitfavoriten auf zumindest das Halbfinale bei der diesjährigen Ausgabe in Melbourne. 3:34 stand der Japaner gegen Kuznetsov auf dem Platz - und konnte letztlich vor allem auf seinen Aufschlag bauen, um das Match in fünf Sätzen doch noch zu gewinnen: Neun Asse schlug Nishikori, leistete sich dabei keinen Doppelfehler, während bei Kuznetsov das Verhältnis mit 5:4 beinahe ausgeglichen war.
Ungewohnt die Anzahl der unerzwungenen Fehler von Nishikori: 52 standen am Ende zu Buche, konterkariert immerhin von 53 direkten Punkten. Davon gelangen seinem russischen Gegner nur 35, was letztlich aus der Sicht von Nishikori, der in Runde zwei auf den Franzosen Jeremy Chardy trifft, insofern ärgerlich ist, als dass der Japaner das Match schon früher hätte zumachen müssen.
Marin Cilic (CRO/7) - Jerzy Janovicz (POL) 3:6, 4:6, 6:2, 6:2, 6:3
Tomas Berdych (CZE/10) - Luca Vanni (ITA) 6:1, Aufgabe
Jo-Wilfried Tsonga (FRA/12) - Thiago Monteiro (BRA) 6:1, 6:3, 6:7 (5), 6:2
Nick Kyrgios (AUS/14) - Gastao Elias (POR) 6:1, 6:2, 6:2
Hawk-Eye, Herren: Spiel's noch einmal, Tommy!
Mischa Zverev (GER) - Guillermo Garcia-Lopez (ESP) 6:3, 7:6 (5), 6:4
Alex De Minaur (AUS) - Gerald Melzer (AUT) 5:7, 6:3, 2:6, 7:6 (2), 6:1
Die Weltrangliste der Herren im Überblick