Damen - 1. Runde (alle Matches)
Angelique Kerber (GER/1) - Lesia Tsurenko (UKR) 6:2, 5:7, 6:2
Als Tsurenko den ersten Ballwechsel der Partie nach einer langen Rally mit einem durchgezogenen Rückhand-Volley zum Winner beendete, stutzten die Zuschauer auf dem Centre Court kurz. Und als die Außenseiterin ihr Aufschlagspiel zu Null gewann und auch die nächsten beiden Punkte machte, sah es nach einer richtig schweren Aufgabe für Kerber aus.
Aber die Weltranglistenerste biss sich wie gewohnt ins Spiel, hielt ihr Service zum 1:1 und nahm dem Spiel ihrer Gegnerin Stück für Stück die Luft. 6:2 ging Satz eins dann doch deutlich an Kerber, die nur unerzwungene Fehler machte und gerade über das zweite Service punktete (7/8).
Der zweite Satz wurde dann eine richtig harte Angelegenheit. Zwar gelang der Titelverteidigerin das frühe Break, aber viele Spiele gingen mehrfach über Einstand, Tsurenko packte immer wieder spektakuläre Punkte aus. Und bei 4:5 gelang ihr dann tatsächlich das Break zum Ausgleich. Anschließend hatte sie Oberwasser: Kerber vergab einen Matchball, Tsurenko gleich mehrere Breakbälle - und nach über eineinhalb Stunden war der dritte Satz erzwungen.
Kerber: "Bin einfach nur glücklich, eine Runde weiter zu sein"
Mit zunehmender Dramatik wurde das Match immer hochklassiger: Tsurenko punktete immer wieder mit ihrer starken Rückhand longline, Kerber fightete, wurde immer lauter und zeigte ihre gewohnten Konter-Qualitäten. Beim Stand von 2:2 baute Tsurenko dann körperlich ab und hatte mit Krämpfen an der Schlaghand zu kämpfen. Das war die Entscheidung: Nach einem Rückhandfehler Tsurenkos - ihr 40. insgesamt - war das Match vorbei. 2:03 Stunden waren da gespielt.
Fazit: 34 Fehler bei 27 Winnern von Kerber, die mehrfach lautstark über ihre Unforced Errors schimpfte. Dazu vier Doppelfehler. Noch keine Championship Form bei der Nummer eins - aber im Vorjahr musste sie in Runde eins ja auch einen Matchball abwehren.
Carina Witthöft (GER) - Eri Hozumi (JPN) 7:5, 7:6 (6)
Carina Witthöft darf sich auf das deutsche Duell mit der Weltranglisten-Ersten Angelique Kerber freuen. Die Hamburgerin machte sich das Leben etwas schwer. Im zweiten Satz vergab sie bei 5:4-Führung drei Matchbälle. Der sechste Matchball war es schließlich, der ihr ein Rendezvous mit Kerber beschert, vielleicht in der Rod Laver Arena.
Die beiden trafen sich zuletzt in der dritten Runde in Wimbledon, wo Witthöft mehrere Satzbälle ungenutzt ließ.
Julia Görges (GER) - Katerina Siniakova (CZE) 3:6, 6:3, 6:4
Perfekter Einstieg von Julia Görges gegen eine brandgefährliche Gegnerin - und das nach Satzrückstand. Hier geht es zum Spielbericht.
Nach dem Match zeterte die Deutsche aber über Außencourt 19: Der sei "nicht Grand-Slam-würdig", außerdem hätte die Security auf ganzer Linie versagt.
Shelby Rogers (USA) - Simona Halep (ROU/4) 6:3, 6:1
Die erste Mitfavoritin muss schon in der ersten Runde die Segel streichen - und das unerwartet glatt. Nach ausgeglichenem Beginn übernimmt Shelby Rogers Mitte des ersten Satzes das Steuerrad in diesem Match - und gibt es nicht mehr aus der Hand. Hier geht es zum Spielbericht.
Garbine Muguruza (ESP/7) - Marina Erakovic (NZL) 7:5, 6:4
Mehrere Behandlungen am Oberschenkel haben Garbine Muguruza nicht davon abgehalten, erfolgreich in die Australian Open zu starten. Die Spanierin fixierte nach 97 Minuten den Sieg in einem Match, in dem sie weniger Fehler als ihre Gegnerin machte (24 gegenüber 34 von Erakovic), eine Rarität in den letzten Monaten bei der regierenden French-Open-Siegerin.
Demgegenüber standen 27 direkte Punkte für Muguruza gegenüber 14 ihrer Konkurrentin. In Runde zwei wartet nun Samantha Crawford aus den USA, die ihre Landsfrau Lauren Davis in drei Sätzen besiegte.
Svetlana Kuznetsova (RUS/8) - Mariana Duque-Marino (COL) 6:0, 6:1
Venus Williams (USA/13) - Kateryna Kozlova (UKR) 7:6 (5), 7:5
Zäher Auftakt für Venus, die in ihrer erfolgreichen Karriere in Australien noch nie den Titel gewinnen konnte und lediglich einmal, 2003, im Finale stand. Williams war mit einem kleinen Fragezeichen in die Partie gegangen, schließlich musste sie in Auckland vor wenigen Tagen aufgeben. Das Bestreben, die Ballwechsel so kurz als möglich zu halten, war von Beginn an deutlich zu erkennen. Kein Wunder also, dass am Ende der 1:59 Stunden währenden Partie die US-Amerikanerin 38 direkte Punkte erzielt hatte, allerdings bei 48 unerzwungenen Fehlern. Kozlova auf der anderen Seite erlaubte sich nur 16 Fehler, erspielte sich aber auch lediglich 14 Punkte selbst.
Williams stürmte in ihrem Auftaktmatch 27 Mal ans Netz, in zwei Dritteln der Fälle machte sie dabei auch den Punkt. In Runde zwei trifft Venus nun auf die Schweizerin Stefanie Vögele, die Kurumi Nara in zwei Sätzen besiegte.
Hawk-Eye, Damen: Gibt es eine ganz neue Siegerin?
Ashleigh Barty (AUS) - Annika Beck (GER) 6:4, 7:5
Guter Beginn von Annika Beck - am Ende hatte Rückkehrerin Ash Barty dennoch das bessere Ende für sich. Vor allem mit dem Aufschlag zog sich die Australierin nach einem 0:3-Rückstand in Satz eins wieder zurück ins Match, schlug insgesamt acht Asse, während sich Beck neun Doppelfehler bei nur einem Ass leistete. Nach 1:40 Stunden schickte die deutsche Fed-Cup-Spielerin einen Rückhand-Ball ins Netz - und verabschiedete sich damit aus dem Einzel-Wettbewerb 2017.
Mona Barthel (GER) - Destanee Aiava (AUS) 6:3, 7:6 (4)
Mit dem Schwung aus der Qualifikation spielt sich Mona Barthel gegen die jüngste Spielerin, die in den 2000ern an einem Grand-Slam-Turnier teilgenommen hat, in die zweite Runde. Hier geht es zum Spielbericht.
Carla Suarez-Navarro (ESP/10) - Jana Cepelova (SVK)
Jelena Jankovic (SRB) - Laura Siegemund (GER/26) 6:1, 1:6, 6:4
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Stefanie Vögele (SUI) - Kurumi Nara (JPN) 2:6, 6:2, 6:3
Viktorija Golubic (SUI) - Kristyna Pliskova (CZE) 3:6, 6:2, 4:6
Die Weltrangliste der Damen im Überblick