These: ...ist der X-Faktor, weil...
Florian Regelmann: Vangelis Mantzaris. Spanoulis ist natürlich der Motor und der entscheidende Mann für alles bei Olympiakos, aber dennoch ist das Team auch unglaublich geschlossen und hat einige andere prägende Figuren. Printezis ist neben Spanoulis der größte Star und spielt als Scorer eine tragende Rolle, aber X-Faktor ist für mich Mantzaris. Mantzaris ist ein überragender Defender und gehört in puncto Bälle klauen definitiv zu den besten Leuten in Europa. Dazu kommt, dass er sich kaum Turnover leistet und vor allem mit seinem Dreier eine echte Waffe ist. In den Playoffs steht seine Dreierquote bei 90 Prozent (9/10), kann man so lassen. Scoring ist zwar nicht seine primäre Aufgabe, aber gegen Barca hat er gezeigt, dass er in der Lage ist, ganz entscheidende Würfe zu treffen. Und Mantzaris hat trotz seiner erst 25 Jahre schon jede Menge Erfahrung auf der großen Bühne.
Anastasis Karamousadakis: Ein X-Faktor genügt in meinen Augen nicht. Es sind vier. Denn am Ende hat jedes Team ernsthafte Chancen auf den Titel. Da es ohne Leidenschaft ohnehin nicht geht, klammere ich das mal aus. Über Reals Heimrecht haben wir ja schon gesprochen. Der Support wird da sein und die Spieler wollen Teil der Geschichte Reals sein. Nach 20 Jahren soll der Titel wieder her. Das ist eine große Herausforderung. Im Fall von ZSKA ist es Dimitris Itoudis. Neben seinem Wissen über Olympiakos weiß er, wie er sein Team auf ein mögliches Finale vorzubereiten hat. Zudem hat er einen Weg gefunden, seinen Spielern offensiv die nötigen Freiheiten zu geben. Das ist ebenfalls sehr wichtig. Bei Fener ist die große Waffe der Coach. Klar mangelt es dem Team an Erfahrung, aber Zeljko Obradovic hat mehr erlebt als jeder andere. Und dann haben wir ja noch Olympiakos. Piräus geht immer als großer Underdog ins Final Four und gewinnt am Ende den Titel. Immer mit guter Defense. Immer mit Teamwork und einem großartigen Leader (Vassilis Spanoulis). Es wird unglaublich interessant.
EXKLUSIV Georgios Printezis in Interview: "Glück der Leute hängt vom Teamerfolg ab"
Ole Frerks: Ja, das wird es. Ich kann mir für jedes Team ein realistisches Szenario vorstellen, in dem es den Titel gewinnt. Von daher nenne ich einfach mal vier Faktoren, die jeweils eine wichtige Rolle spielen können. ZSKA muss irgendwie Printezis in den Griff bekommen - an der Aufgabe verzweifelte ja zuletzt schon Barca. Ich denke, bei dieser Aufgabe wird sich der Wert von Kirilenko zeigen, der auch mit 34 Jahren noch ein überragender Individualverteidiger ist und auch in Sachen Länge mit Big George mithalten kann. Auf der anderen Seite muss Bryant Dunston unter Beweis stellen, warum er Defensivspieler des Jahres geworden ist - mit Sasha Kaun hat er wie so oft einen Gegner, der gefühlt drei Köpfe größer ist als er. Kaun hatte gegen Pana zwar keine allzu starke Serie, dürfte als Inside-Präsenz gegen Piräus jedoch wichtig werden. Bei Fener ist für mich Goudelock enorm wichtig. Als Scorer ist "Mini-Mamba" ohnehin über jeden Zweifel erhaben, gerade gegen Real wird aber auch seine Defense gegen den monströsen Backcourt wichtig sein. Kann er Rodriguez oder Llull vor sich halten? Gleichzeitig ist das Shooting für mich Reals X-Faktor. Wenn Carroll und Co. von draußen treffen, bedeutet das gleichzeitig so viel mehr Platz für die Penetration der Guards. Und wenn Real seine Offense auf diese Art und Weise ins Laufen bringen kann, wird es ganz schnell düster.
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Max Marbeiter: Du hast recht: Das Shooting bei Real ist essenziell. Es ist ähnlich wie bei den Hawks. Spacing wird zwingend benötigt. Die beiden Sergios und Fernandez treffen mitunter sehr gern von draußen, noch lieber tut das jedoch Jaycee Carroll. Im Prinzip ist der Flügel Madrids Kyle Korver. Sauberer Wurf. Schneller Release. Starke Quoten. Nur zeigt sich momentan eben, dass Shooter in ihrem Schaffen durchaus empfindlich gestört werden können, wenn die Defense perfekt auf sie eingestellt ist. Da hilft auch kein Screenen und Cutten. Entsprechend wichtig wird es für Real sein, Carroll gut einzusetzen. Fällt dessen Wurf, erleichtert er Rodriguez und Llull den Drive in Richtung Korb, macht Reals Offense vielseitiger und die Königlichen insgesamt gefährlicher. All das dürfte ein Faktor werden.
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