Langes Gesicht bei Sebastian Vettel nach dem Ende des Qualifyings auf dem Nürburgring. Der Weltmeister verpasste ausgerechnet beim Heimspiel zum ersten Mal in dieser Saison die erste Startreihe. In einem Herzschlagfinale fehlten ihm 0,132 Sekunden auf die angestrebte Pole-Position.
Die holte sein Red-Bull-Kollege Mark Webber in 1:30,079 Minuten. Überraschender Zweiter wurde Lewis Hamilton im McLaren. Er war nur 55 Tausendstel langsamer als der Red Bull.
Qualifying-Duelle: Webber pirscht sich an Vettel heran
"Diese Strecke scheint ganz gut zu mir zu sein. Meine Runde war aber auch komplett am Limit. Wenn diese Zeit jemand geschlagen hätte, hätte ich ihm gratuliert", sagte Webber nach seiner dritten Pole-Position in dieser Saison. Red Bull behält dank ihm mit zehn Poles in zehn Rennen eine weiße Weste.
Red Bull: "Hamilton kam aus dem Nichts"
Aber Hamilton war ganz dicht dran, nachdem er im Training eigentlich nicht überzeugt und am Freitag noch betont hatte, kein Pole-Kandidat zu sein. "Hamilton kam aus dem Nichts", gab sogar Red-Bull-Teamchef Christian Horner zu.
Hamilton selbst sagte: "Ich habe ehrlich gesagt unterschätzt, wie stark unser Auto mit wenig Benzin sein würde. Meine Runde war verrückt, eine der besten, die ich jemals gefahren bin. Sie hat sich einfach unglaublich angefühlt."
Bei zwei so starken Gegnern konnte letztlich sogar Vettel mit seiner Niederlage halbwegs leben. Sein Resümee: "Ich wäre natürlich lieber weiter vorne, aber eine Enttäuschung ist Platz drei nicht unbedingt. Nach meinen Problemen vom Freitag mit dem Auto habe ich mich eigentlich noch ganz gut berappelt. Wir haben einen großen Schritt gemacht, aber es hat im Qualifying noch ein Tick gefehlt."
Rosberg stark - Schumi enttäuscht und ratlos
Nico Rosberg fuhr ein sehr starkes Qualifying und stellte den Silberpfeil als zweitbester Deutscher auf Startplatz sechs hinter die beiden Ferrari von Fernando Alonso und Felipe Massa.
Michael Schumacher enttäuschte als Zehnter und war danach ratlos: "Bis zu dem Moment, als wir auf die weichen Reifen gewechselt haben, lief es eigentlich gut. Doch dann fehlte uns plötzlich eine Sekunde. Jetzt müssen wir danach forschen, wo uns die verloren gegangen ist. Die Zeit, die Nico gefahren ist, hätte ich nicht fahren können."
Sutil drittbester Deutscher
Drittbester Deutscher wurde nach einer starken Leistung Adrian Sutil als Achter. Nick Heidfeld war im Kampf um die Top Ten gegen seinen Lotus-Renault-Kollegen Witali Petrow zweiter Sieger. Petrow kickte Heidfeld in der letzten Sekunde zurück auf Platz elf.
Der sechste Deutsche lieferte beim Heimspiel eine gute Leistung ab. Timo Glock stellte den Virgin auf Position 20 und schlug damit Karun Chandhok im Lotus.
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