Was sind seine Stärken und Schwächen?
In Salzburg hat sich Kampl von einem reinen Offensivspieler zum Allrounder entwickelt. Er war bei Red Bull ein überragender Baustein im Pressing und Gegenpressing. Seine eher schmächtige Statur lässt ihn ebenso schnell wie wendig agieren. Besonders beeindruckend ist hierbei neben der Geschwindigkeit in den Beinen die Handlungsschnelligkeit im Kopf.
In Salzburg hat er die Automatismen des hohen Verteidigens komplett verinnerlicht. Sein Spielverständnis ist sehr ausgeprägt, er erfasst Spielsituationen schnell und reagiert entsprechend: nicht ungestüm oder überhastet, sondern klug - und wenn nötig, dann auch sehr aggressiv im Zweikampf.
Bei Red Bull kam er zuletzt viel auf der Halbposition zum Einsatz, wo er seine Stärken am ehesten einbringen kann. Kampl ist kein klassischer Zentrums- und kein Flügelspieler. Er kann auf beiden Positionen agieren, fühlt sich aber irgendwo dazwischen am wohlsten. Wichtiger als die horizontale ist die vertikale Positionierung: Der Slowene kommt am liebsten aus der Tiefe.
In vorderster Linie tut er sich schwerer, besonders stark ist er mit dem Ball am Fuß, wenn er Tempo aufnehmen kann und das Spiel vor sich hat. Kampl ist beidfüßig, stark im Dribbling und hat ein hervorragendes Auge für den Raum. Auf Grund seiner guten Technik kann er auch starke Drucksituationen auflösen. Verliert er den Ball doch mal, setzt er sofort zur Rückeroberung an.
Das Umfeld in Salzburg und die Spielstärke der österreichischen Liga waren im Nachhinein betrachtet für Kampl die richtige Entscheidung. Allerdings stellt sich im Umkehrschluss auch die Frage, ob er dem Tempo und der Athletik der Bundesliga gleich gewachsen sein wird.
In Deutschland hat er bis auf das kurze Gastspiel in Aalen nur in der dritten Liga gespielt, womöglich wird er sich erstmal an die veränderten Gegebenheiten gewöhnen müssen. Er muss noch eine Spur robuster werden und sein Kopfballspiel verbessern.
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