Der gute alte Cosmin Moti

Von Adrian Franke
08. Juni 201516:56
Cosmin Moti hat ihn! Mit seinen Paraden als Torhüter wider Willen wurde er zum Volkshelden in Rasgradimago
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Mit dem Champions-League-Finale fand die Klub-Saison ein gebührendes Ende, Barcelona holte sich mit dem 3:1 über Juventus Turin seinen insgesamt fünften Henkelpott. Doch was bleibt außer den Triple-Katalanen im Gedächtnis? Ein Fußball-Wunder in Nordbulgarien, Schalkes Wahnsinn im Bernabeu, Messis Ankle Breaker gegen Boateng - das und noch viel mehr gibt's in den Highlights der Saison.

Der Spieler der Saison: Lionel Messi

Zehn Tore, sechs Vorlagen - schaut man nur auf die Zahlen, war es ein inzwischen normales Jahr in der Königsklasse für den Argentinier. Und doch war es eine außergewöhnliche Saison. Weil er in der entscheidenden Phase auch abseits vieler Statistiken das Team anführte.

Nach der Hinrunde, in der Messi acht der 15 Barca-Tore selbst erzielte und die Katalanen zum Gruppensieg schoss, lief es beim späteren Triple-Sieger intern alles andere als rund. Die Kritik an Trainer Luis Enrique wurde lauter und Messi ärgerte sich öffentlich über seine Auswechslung im Ligaspiel gegen San Sebastian.

Doch die tiefe Krise war auch der Wendepunkt. In der Rückrunde spielte Barca teilweise Fußball von einem anderen Stern, immer angetrieben von seiner Nummer 10. Messi, der dank seines Ernährungsspezialisten vier Kilo abgespeckt hatte, führte eine gut geölte und variable Barca-Maschine durch die Königsklasse, weder Manchester City, noch PSG oder der FC Bayern waren den Katalanen gewachsen.

Dabei war der 27-Jährige immer wieder die dominierende Figur, auch wenn die Tore oft Neymar und Luis Suarez, die beiden Partner im gefürchteten Trio, erzielten. Doch Messi spielte variabler, kurbelte das Spiel der eigenen Mannschaft stärker an - und das sollte sich auch im Finale zeigen. 104 Ballkontakte verzeichnete der Offensivmann am Ende, nur Dani Alves hatte mehr.

Am Ende brachte es wohl niemand treffender auf den Punkt als Barca-Coach Luis Enrique nach dem Endspiel: "Er hat spektakulär gespielt. Er ist die Referenz für alles."

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Der Trainer der Saison: Massimiliano Allegri

Als der 47-Jährige Juve im Sommer 2014 übernahm war die Schlange der Kritiker lang. Allegri war im Januar beim AC Milan entlassen worden und viele fragten sich, ob er der enormen Erwartungshaltung bei der Alten Dame gerecht werden und Erfolgscoach Antonio Conte das Wasser reichen könnte.

Doch Juve sollte sogar einen Sprung nach vorne machen. Während Fanliebling Conte zwar drei Meisterschaften in Serie eingefahren hatte, war in der Königsklasse regelmäßig frühzeitig Schluss.

Allegri führte Juve nicht nur zur souveränen Meisterschaft und zum ersten Pokalsieg seit 20 Jahren, in der Königsklasse konnte man Juve teilweise förmlich dabei zuschauen, wie sich die Mannschaft steigerte. Nach wackliger Gruppenphase spielte Turin als es darauf ankam ein abgezocktes, reifes Turnier.

Allegri schaffte es, ohne das Team komplett umzustellen, mit einigen Änderungen italienische Tugenden mit modernem Fußball zu vereinen. Nach dem 3-5-2-System aus der Hinrunde agierte Juve in der Rückrunde weitestgehend im 4-3-1-2, verteidigte effizient und schaltete schnell um. Gleichzeitig konnte das Mittelfeld Spiel und Gegner kontrollieren und das Team profitierte von der neuen Flexibilität.

Auch wenn es letztlich für das Triple nicht reichte, hat sich Allegri mit einer unerwartet starken CL-Saison, gekrönt durch den Halbfinal-Triumph über Real Madrid, ins Rampenlicht geschoben. Entsprechend fiel auch sein Final-Fazit aus: "Ich kann nicht sagen, dass ich enttäuscht bin über die Leistung meiner Mannschaft. Wir sind natürlich traurig, dass wir nicht gewonnen haben. Aber ich bin stolz, was die Jungs geleistet haben."

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Die Enttäuschung der Saison: FC Arsenal

Bayern, Bayern, Milan, Barca, Barca - die Liste der Teams, die in den vergangenen fünf Jahren das frühe CL-Aus für den FC Arsenal besiegelten, ist prominent besetzt und diente den Gunners auch immer wieder in gewissem Maße als eine Entschuldigung für das unbefriedigende Abschneiden auf europäischer Bühne.

In diesem Jahr hatten die Londoner dann endlich als Gruppenzweiter das vermeintliche Losglück auf ihrer Seite: Mit Monaco gab es den großen Underdog im Achtelfinale, der mit insgesamt vier eigenen Toren sensationell seine Gruppe gewonnen hatte.

Doch Arsenal blamierte sich prompt im Achtelfinal-Hinspiel bis auf die Knochen. Die Gunners verloren nicht nur zuhause mit 1:3, es war auch die unreife Art und Weise, die die Zweifel an der Qualität der Londoner verdichteten. Nach dem eigenen 1:2-Anschlusstreffer in der Nachspielzeit lief Arsenal drei Minuten später noch in einen Konter und musste im Rückspiel plötzlich einem 1:3-Rückstand aufholen. SPOX

Auch wenn Monaco kompakt und clever verteidigte und Arsenal mit dem 2:0-Sieg im Rückspiel letztlich denkbar knapp scheiterte, konnte der Gegner für die Gunners in diesem Jahr zweifellos nicht als Ausrede herhalten.

Entsprechend bilanzierte Trainer Arsene Wenger nach Saisonende auch auf der Team-Website, dass die Heimpleite gegen Monaco sein persönlicher Saison-Tiefpunkt war: "Wir hatten das Gefühl, dass uns ein Team geschlagen hat, das nicht besser ist als wir. Wir mussten uns an die eigene Nase fassen, denn wir waren mental nicht auf dem nötigen Level und hatten nicht die notwendige Geduld."

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Die Überraschung der Saison: AS Monaco

Nach Jahren im Niemandsland des französischen Profi-Fußballs durfte Monaco in dieser Saison endlich die Rückkehr auf die große internationale Bühne feiern - und der Klub aus dem Fürstentum ließ es prompt krachen.

Fans des spektakulären Offensivspiels würden hier womöglich protestieren, doch es waren Herz, intensive Laufarbeit und eine gehörige Portion Effizienz, die Monaco unerwartet lange im Rennen hielten. Die Monegassen waren als einer der größeren Außenseiter in die Saison gegangen, doch Bayer Leverkusen musste schon am ersten Spieltag der Gruppenphase feststellen, wie unangenehm das Team von Trainer Leonardo Jardim ist.

Obwohl Bayer das Spiel über weite Strecken dominierte, behielt Monaco mit vielen jungen, talentierten Spielern sowie den Routiniers Jeremy Toulalan, Joao Moutinho und Dimitar Berbatov die drei Punkte zuhause - und auch das Rückspiel in Leverkusen ging mit 1:0 an den Außenseiter. Am Ende stand der Gruppensieg mit dem sensationellen Torverhältnis von 4:1. Es folgte der Schocker, der 3:1-Sieg beim FC Arsenal im Achtelfinal-Hinspiel. Es war eines der überraschendsten Ergebnisse dieser CL-Saison.

"Niemand hat erwartet, dass wir es bis hierher schaffen würden. Es ist eine tolle Belohnung", brachte es Trainer Leonardo Jardim anschließend auf den Punkt: "Wir müssen die Spieler loben für das, was sie erreicht haben." Gegen Juve fehlte im Viertelfinale nur ein Treffer, um zumindest die Verlängerung zu erzwingen.

Jardim wurde im Mai vorzeitig mit einer Vertragsverlängerung um drei Jahre bis 2019 belohnt und übersteht Monaco die Playoffs, wird die CL-Hymne auch in der kommenden Saison im Stade Louis II zu hören sein.

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Der Aufsteiger der Saison: Alvaro Morata

Fast ein Jahr ist es her, dass Morata bei Real Madrid endgültig genug hatte. Der 22-Jährige wollte mehr spielen und sah bei den Königlichen nicht das notwendige Vertrauen. Für 20 Millionen Euro schlug Juventus Turin zu und Real-Präsident Florentino Perez schob hinterher: "Morata ist nicht gut genug, um für Madrid zu spielen."

Es folgte eine Verletzung bei der ersten Trainingseinheit in Turin und es dauerte einige Wochen, ehe Morata den Anschluss bei der Alten Dame fand. Doch es sollte eine dieser typischen "ausgerechnet"-Geschichten werden.

Nachdem der Stürmer im Halbfinal-Hinspiel gegen seinen Ex-Klub bereits den 1:0-Führungstreffer erzielt hatte, kam im Rückspiel im Bernabeu die 57. Minute. Nach Kopfball-Vorlage von Paul Pogba nahm Morata die Kugel mit der Brust mit und knallte sie per Aufsetzer zum 1:1 ins Netz. Es war das Tor zum Finale und dennoch musste er anschließend zugeben: "Es war ein wichtiges Tor, aber es fühlt sich komisch an. Ich habe so viele Freunde bei Real Madrid, ich kann mich gerade gar nicht so richtig über das Finale freuen."

Dass Morata derart durchstarten würde war im Sommer noch nicht absehbar. Doch der Stürmer, der schon als 18-Jähriger von Jose Mourinho auf die USA-Tour des Teams mitgenommen wurde, arbeitete nach der fünfwöchigen Verletzungspause im Sommer hart, packte mehrere Kilo Muskelmasse drauf und nutzte das physisch fordernde Training, um sich weiterzuentwickeln.

Der Lohn folgte in der zweiten Saisonhälfte: Seit dem Jahreswechsel erzielte er in der Königsklasse fünf Tore und schaffte den Sprung vom vielversprechenden Talent zum Champions-League-Stürmer. Inzwischen will Real den gebürtigen Madrilenen angeblich zurückholen, für 2016 und 2017 haben die Königlichen hierfür eine Rückkauf-Klausel über angeblich 30 Millionen Euro.

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Das Tor der Saison: Messi vs. Boateng

Es war ein Tor wie ein Gemälde: geduldig und fein vorbereitet. 26 Stationen legte der Ball zurück, ehe er im Netz zappelte, jeder der zehn Feldspieler hatte mindestens einen Ballkontakt.. Das 3:0 des FC Bayern im Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Porto war wahrscheinlich das am schönsten herausgespielte dieser Saison. Beim 6:1-Sturmlauf der Münchner gegen Portugiesen ging die Brillanz dieses Treffers fast etwas unter.

Viel mehr Aufmerksamkeit zog dagegen ein Gegentor des FC Bayern auf sich. Es war das 0:2 in Barcelona. Es war die Antithese zum Münchner Kollektiv-Treffer, es war die individuelle Klasse von Lionel Messi, die dieses Tor so faszinierend machte. Messi im Eins-gegen-eins mit dem vielleicht besten Verteidiger der Welt, Messi im Eins-gegen-eins mit dem sicherlich besten Torhüter der Welt. Beide Male setzte sich der viermalige Weltfußballer durch. Dynamisch, elegant, unberechenbar.

Es war das Cover-Tor dieser Saison und brachte viel Bewegung in die sozialen Netzwerke. Boateng wurde mit der Szene prompt zum Internet-Meme, der Weltmeister erklärte daraufhin via Twitter auf Englisch: "Die Hasser werden deinen Misserfolg immer rausschreien, deine Erfolge aber nur flüstern."

Hilfe gab es von unverhoffter Seite: Mario Balotelli postete ein Foto von Boateng mit dem WM-Pokal und schrieb: "Viele Leute lachen jetzt über ihn. Aber sie vergessen, dass er vor ein paar Monaten das gewonnen hat. Mach weiter so, Bruder."

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Die Beinahe-Sensation der Saison: Schalke im Bernabeu

Es scheint eine Ewigkeit her zu sein, als Königsblau Real Madrid am Rande des Ausscheidens und der Blamage hatte. Nach der 0:2-Pleite im Hinspiel trat Schalke im Bernabeu losgelöst und ohne Druck auf - und führte nach einem wilden Schlagabtausch zunächst 2:1 und sechs Minuten vor Schluss mit 4:3.

Obwohl Cristiano Ronaldo zwei Mal ausglich und Karim Benzema Madrid kurz nach der Pause sogar mit 3:2 in Führung brachte, gab die junge Schalker Mannschaft nie auf. Die Sensation war zum greifen nahe, am Ende rettete sich ein vor allem defensiv desolates Real aber über die Zeit.

"Schalke kurz vor einem Massaker", titelte etwa die Marca, die AS attestierte Real einen "lächerlichen" Auftritt und sogar Teile des spanischen Publikums applaudierten Königsblau am Ende. Schalkes Leon Goretzka gab zu: "Das war ein sehr, sehr besonderes Spiel. Aber wenn man im Bernabeu vier Tore schießt und nicht weiterkommt, ist das irgendwie sonderbar."

Am Ende fehlte eben der eine Treffer, um die Riesensensation perfekt zu machen und so kam Real letztlich mit einem blauen Auge davon. Für Schalke war es gleichzeitig im Nachhinein der Auftakt für ein desolates letztes Saisondrittel, doch von der großen Bühne hatte sich der Bundesligist nach dem Debakel gegen die Madrilenen im Vorjahr (1:6, 1:3) mehr als ordentlich verabschiedet.

"Ich glaube, am Ende ging denen ganz schön der Stift", erklärte Max Meyer anschließend: "Noch drei, vier Minuten länger und ich weiß nicht, was hier los gewesen wäre."

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Die Halbzeit der Saison: BATE Borrisow vs. Schachtjor Donezk

Borrisow konnte einem in der vergangenen CL-Saison schon leidtun. Die Weißrussen verloren fünf ihrer sechs Spiele in der Gruppenphase und gerieten dabei gegen den FC Porto, aber auch gegen Schachtjor Donezk böse unter die Räder. 2:24 lautete das Torverhältnis nach den sechs Gruppenspielen.

Besonders bitter war das Heimspiel gegen Donezk am dritten Spieltag. Borrisow hatte sich zuvor gerade mit dem überraschenden 2:1-Sieg über Athletic Bilbao nach der Auftaktpleite gegen Porto etwas Rückenwind verschafft, doch es sollte eine Halbzeit zum Vergessen folgen.

Nach 27 Minuten führten die Gäste aus der Ukraine noch mit 1:0, alles schien offen. In die Pause ging es mit einem 0:6-Rückstand aus Sicht der Hausherren. Doch was war passiert, abgesehen von den fünf Toren in knapp 20 Minuten? Kurz gesagt: BATE brach komplett zusammen. Per Elfmeter machte Luiz Adriano das 2:0 in der 28. Minute und das Unheil nahm seinen Lauf.

Zum 0:3 ließ sich Borrisow wie eine Schülermannschaft auskontern, die defensive Organisation war komplett verloren gegangen. Anschließend folgten drei Tore, die fast wie Wiederholungen voneinander aussahen.

Alle drei Treffer fielen über die linke Seite, im Zentrum hatte BATE die Gegenwehr komplett eingestellt oder leistete zum Teil mit haarsträubenden Fehlern noch Hilfe. So konnte Donezk nach Belieben erhöhen, Adriano trug sich im ersten Durchgang gleich vier Mal in die Torschützenliste ein. Endstand: 0:7.

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Die Ballermänner der Saison: FC Bayern München

Schon in der Gruppenphase hatte kein Team mehr Treffer auf dem Konto als die Münchner (33), die vor allem mit dem 7:1-Sieg in Rom, gekrönt durch die Gala im ersten Durchgang, eine klare Ansage parat hatten. Das Team von Trainer Pep Guardiola sollte auch zum Saisonende die Torschützenliste der Königsklasse anführen, denn es folgten einige Highlights in der K.o.-Phase.

Nach dem 0:0 im Achtelfinale gegen Donezk hatten etwa viele im Rückspiel vor einer unbequemen, gefährlichen Partie gewarnt. Doch Schachtjor schwächte sich mit einem Platzverweis in der 3. Minute selbst und von da an gab es kein Halten mehr. Mit der 2:0-Pausenführung war die erste große Anspannung raus, am Ende stand es 7:0.

Deutlich kritischer wurde es im Viertelfinale. Beim 1:3 im Hinspiel in Porto leistete sich Bayern mehrere schwere Fehler und lud die Portugiesen förmlich zum Tore schießen ein. Doch in München spielte sich der Rekordmeister in einen Rausch, brillierte angetrieben von Thiago mit offensiven Kombinationen und zeigte im Abschluss keine Gnade.

Schon zur Pause stand es gegen hoffnungslos überforderte Gäste 5:0 und auch Porto-Coach Julen Lopetegui lobte: "Man muss ihnen einfach gratulieren. Sie haben eine großartige erste Halbzeit gespielt." Im Halbfinale gegen den FC Barcelona deutete sich nach der 0:3-Pleite ebenfalls kurzzeitig eine furiose Aufholjagd an, als Medhi Benatia Bayern nach sieben Minuten in Führung köpfte. Der 3:2-Sieg reichte am Ende aber nicht.

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Der Wahnsinn der Saison: Ludogorets vs. Steaua, Playoffs.

Noch bevor es um Champions-League-Punkte und Titelträume ging, duellierten sich Ludogorets Rasgrad und Steaua Bukarest in den Playoffs um die Teilnahme an der Königsklasse. Auf den 1:0-Hinspielsieg von Steaua folgte ein verrücktes Rückspiel.

Bukarest dominierte zunächst, hatte Chance um Chance, brachte den Ball aber nicht über die Linie. Im zweiten Durchgang spielte nur noch Ludogorets - und belohnte sich schließlich spät: Nach einer Ecke bekamen die Rumänen den Ball nicht weg, Wanderson hielt aus 20 Minuten drauf und die Kugel schlug genau so sehenswert wie unhaltbar unter der Latte ein.

Es folgte eine intensive Verlängerung und weil Ludogorets-Keeper Vladislav Stoyanov in der 119. Minute die Notbremse zog, flog er mit Rot vom Platz. Das Problem: Rasgrad hatte bereits drei Mal gewechselt und so ging Cosmin Moti fürs Elfmeterschießen in den Kasten. Eine zusätzlich brisante Geschichte, da der Abwehrmann ein alter Bekannter war und jahrelang für Dinamo Bukarest spielte - Steauas Erzrivale. SPOX

Weil das noch nicht reichte, verwandelte Moti den ersten Strafstoß gleich selbst. Und weil ja jedes Elfmeterschießen einen Helden braucht und Moti sich schon in die Favoritenrolle gedrängt hatte, parierte er auch noch zwei Elfmeter, darunter den entscheidenden.

Ludogorets zog zum ersten Mal überhaupt in die Champions-League-Gruppenphase ein, als erstes bulgarisches Team seit acht Jahren.

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Die Panne der Saison: Der Stromausfall von Lissabon

Am 5. Spieltag der Gruppe G stand ein vorentscheidendes Duell ums Achtelfinale auf dem Programm. Sporting Lissabon (4 Punkte) empfing den NK Maribor (3), für beide Teams galt: verlieren verboten.

Für die Hausherren begann alles nach Plan, Carlos Mane und Nani sorgten für die beruhigende 2:0-Führung. Doch noch vor dem Seitenwechsel verkürzte Maribor - und plötzlich ging das Licht aus.

Während der Halbzeitpause gab die Flutlichtanlage vorübergehend den Geist auf, es dauerte über eine halbe Stunde, ehe die UEFA bestätigte, dass das Spiel nicht abgebrochen werden würde. Nach einer erneuten zehnminütigen Aufwärmphase ging es dann endlich weiter und in der 65. Minute machte Islam Slimani mit dem 3:1 alles klar.

Doch die technische Panne sorgte auch für einen schönen Moment in der Pause. Große Teile der Fans im Stadion zückten ihre Smartphones und sorgten mit den Taschenlampen selbst für Beleuchtung - es entstand ein fast schon romantisches Bild.

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