Pep gibt den Takt vor

Adrian Fink
12. August 201616:36
Am Wochenende geht die Premier League endlich wieder losSPOX
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Am Samstag ist es endlich soweit und die Premier League startet mit der Partie von Meister Leicester City gegen Hull City (13.30 Uhr live auf DAZN und im LIVETICKER) in die neue Saison! Eine Titelverteidigung erwartet niemand. Dafür hat die Konkurrenz zu stark aufgerüstet - besonders in Manchester. Aber auch Chelsea will wieder oben angreifen und die Gunners sowieso. Selbst die Spurs können ein Wort mitreden. Wer hat die besten Chancen, am Ende den Titel zu holen?

Leicester City

Die wichtigsten Zugänge: Ahmed Musa (ZSKA Moskau / 19,5 Mio.), Nampalys Mendy (OGC Nizza / 15,5 Mio.) / Bartosz Kaputska (Cracovia Krakau / 9 Mio.), Ron-Robert Zieler (Hannover 96 / 3,5 Mio.)

Die wichtigsten Abgänge: N'Golo Kante (FC Chelsea / 35,8 Mio.)

Auftakt: Hull (A), Arsenal (H), Swansea (H), Liverpool (A), Burnley (H)

Letzte Saison: 1. Platz (68:36 Tore, 81 Punkte)

Ach, was war das für eine Märchensaison für Leicester City! Der sympathische Außenseiter aus East Midlands ließ die finanzkräftige Konkurrenz im Regen stehen und krönte die Sensations-Spielzeit mit dem Pott. Und die beste Nachricht vor der neuen Saison lautet: Der große Ausverkauf wurde abgewendet. Einzig der Verlust von N'Golo Kante hinterlässt Narben im Mittelfeld.

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Heilen soll diese Narben weiterhin der Macher des Erfolgs, denn Claudio Ranieri wurde mit einem Rentenvertrag bis 2020 ausgestattet. "Claudios Fähigkeiten als Mensch und Trainer haben uns als Verein sehr weitergeholfen, um uns in vielen Bereichen weiterzuentwickeln", freute sich der Vize-Vorsitzende Aiyawatt Srivaddhanaprabha über Ranieris Verbleib.

Auch der Überspieler der abgelaufenen Serie, Riyad Mahrez, bleibt Leicester (noch) erhalten. Zwar ranken sich beinahe täglich neue Gerüchte um Englands Fußballer des Jahres 2016, doch Ranieri blockt die Interessenten ab. "Er bleibt bei uns", stellte der 64-Jährige jüngst gegenüber Sky Sports klar. Bereits im Juni machte Leicester bei der Personalie Jamie Vardy Nägel mit Köpfen und verlängerte das Arbeitspapier des Torgaranten bis 2020.

Während also nur ein Leistungsträger von Bord ging, wurden die durch den Kante-Verkauf generierten Millionen sinnvoll reinvestiert. Denn mit Ahmed Musa, Nampalys Mendy, Bartosz Kapustka und Ron-Robert Zieler hat der Meister nicht nur hochveranlagtes Spielermaterial verpflichtet, sondern auch die Breite des Kaders gestärkt. Für die bevorstehende Mehrfachbelastung sicherlich keine schlechte Entscheidung. Zumal mit Mendy und Kapustka gleich zwei potentielle Kante-Nachfolger nach Leicester gelotst wurden.

Die Sommerpause lief für Ranieri also komplett nach Plan und er hat auf dem Transfermarkt das selbst gesetzte Ziel weitgehend erreicht. "Wir brauchen keine Superstars. Wir brauchen unsere Spieler", sagte Ranieri und fügte an: "Vielleicht gehst du zu einer großen Mannschaft und dann stehst du nicht in der Startelf. Hier bist du der König." Und sie haben viele Könige in Leicester.

Prognose: Auch wenn sich der Kader Leicesters tendenziell verbessert hat, wird eine Wiederholung des Märchens eine Mission impossible. Zu groß ist die Konkurrenz, zu viel Geld nahmen besonders die Manchester-Klubs in die Hand. Überhaupt verhält sich kein Verantwortlicher so ungeschickt und spricht vom Titel, denn auch die Füchse wissen: Märchen wiederholen sich selten. Gelingt aber der Sprung aus den Startlöchern - was angesichts des Programms machbar ist - mischt Leicester um die internationalen Ränge mit.

FC Arsenal

Die wichtigsten Zugänge: Granit Xhaka (Gladbach / 45 Mio.), Takuma Asano (Sanf. Hiroshima / 4 Mio.), Rob Holding (Bolton Wanderers / 3 Mio.)

Die wichtigsten Abgänge: Thomas Rosicky (unbekannt / ablösefrei), Mathieu Flamini (unbekannt / ablösefrei)

Auftakt: Liverpool (H), Leicester (A), Watford (A), Southampton (H), Hull (A)

Letzte Saison: 2. Platz (65:36 Tore, 71 Punkte)

Die Gunners-Anhänger können dem neutralen Fußball-Fan durchaus leid tun. Zugegeben, die Verpflichtung von Granit Xhaka darf man getrost als Coup betiteln (ob der Ex-Gladbacher tatsächlich 45 Millionen Euro wert ist, steht auf einem anderen Blatt Papier). Aber seit der Xhaka-Verkündung im Mai schauen Wenger und Co. in die Röhre.

Vardy, Mahrez, Lacazette - Arsenal wurde in den letzten Wochen mit zahlreichen Hochkarätern in Verbindung gebracht, einzig einen fixen Transfer gab es (bisher) nicht zu vermelden. Allerdings scheint zumindest bei Mustafi noch nicht das letzte Wort gesprochen und der Verteidiger könnte noch ein Gunner werden - und das ist auch bitter nötig. Denn die den schweren Verletzungen von Mertesacker und Paulista haben die Personalnot im Defensivbereich maximal verschärft. Zudem erklärte Wenger, dass Koscielny für den Saisonauftakt noch keine Alternative darstellt.

Arsenals Kadercheck: Saisonstart mit riesigen Lücken

Während das Mittelfeld um Mesut Özil in Bestbesetzung zur Beletage des europäischen Fußballs gehört, würde in vorderster Front ein Neuzugang die Lage sichtlich entspannen. Alexis Sanchez ist nach seiner Knöchelverletzung noch nicht bei 100 Prozent und hinter Olivier Giroud sind prominente Alternativen seit der Verletzung von Danny Welbeck Mangelware geworden. Die Verpflichtung eines weiteren Stars würde nicht nur die Fans besänftigen, sondern Wenger dabei helfen, die Verletzungsmisere weitgehend unbeschadet zu überstehen.

Prognose: Der Kader ist zwar eingespielt, aber noch fehlt die Qualität, um ein gewichtiges Wort um die Meisterschaft mitreden zu können. Der Auftakt könnte für Arsenal nicht nur wegen der Verletzungen zum Stolperstein werden, mit den Reds und dem Titelverteidiger warten direkt zum Start zwei große Brocken. Letztlich ist die Champions-League-Qualifikation für die Gunners wie immer realistisch, aber keineswegs ein Selbstläufer.

Tottenham Hotspur

Die wichtigsten Zugänge: Vincent Janssen (AZ Alkmaar / 22,1 Mio.), Victor Wanyama (FC Southampton / 14,4 Mio.)

Die wichtigsten Abgänge: -

Auftakt: Everton (A), Crystal Palace (H), Liverpool (H), Stoke (A), Sunderland (H)

Letzte Saison: Platz 3 (69:35 Tore, 70 Punkte)

Auch wenn die Spurs nicht den ganz großen Namen aus dem Hut gezaubert haben, blicken sie auf eine erfolgreiche Transferphase zurück. Natürlich verfügen die Nordlondener nicht über ein so prall gefülltes Portemonnaie wie beispielsweise die Manchester-Klubs, aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten haben sie sich trotzdem sinnvoll verstärkt.

Vincent Janssen, seines Zeichens der amtierende Torschützenkönig der Eredivisie, kann Harry Kane, den Torschützenkönig der Premier League, entlasten. Zudem kann Mauricio Pochettino gegebenenfalls von seinem 4-2-3-1 abweichen und zwei Angreifer ins Rennen schicken.

Tottenhams Kadercheck: Die Ruhe vor dem Sturm

Auch die zweite Verpflichtung Victor Wanyama war eine Investition in die Breite des Kaders, im zentralen Mittelfeld muss sich der Kenianer mit reichlich Konkurrenz um den Platz neben Eric Dier streiten.

Schwerer als die getätigten Transfers wiegt jedoch, dass der talentierten und jungen Mannschaft - nur Ersatzkeeper Michel Vorm (32) ist über dreißig - keine Säule weggebrochen ist. Das gemeinsam mit United defensiv stabilste Team der Vorsaison bleibt also unverändert und hat für die neue Serie große Ambitionen.

Einziger Wermutstropfen: Jan Vertonghen fällt zum Saisonstart aus und kehrt erst Ende des Monats zurück.

Prognose: Können die Spurs wieder lange um den Titel mitspielen? Ein positiver Verlauf der Saison wird auch davon abhängen, wie sie die Liga und die erste Champions-League-Saison seit 2010/2011 unter einen Hut bekommen. Die Meisterschaft ist zwar eine Nummer zu groß, aber die Champions League ist realistisch. Aber eigentlich haben die Spurs nicht viel zu verlieren. Getreu dem Vereinsmotto: Wagen ist tun.

Manchester City

Die wichtigsten Zugänge: John Stones (FC Everton / 55 Mio.), Leroy Sane (FC Schalke 04 / 50 Mio.), Ilkay Gündogan (Borussia Dortmund / 27 Mio.), Nolito (Celta Vigo / 18 Mio.), Oleksandr Zinchenko (FK Ufa / 2 Mio.)

Die wichtigsten Abgänge: Martin Demichelis (Espanyol Barcelona / ablösefrei)

Auftakt: Sunderland (H), Stoke (A), West Ham (H), United (A), Bournemouth (H)

Letzte Saison: Platz 4 (71:41 Tore, 66 Punkte)

Stones, Sane, Gündogan, Nolito - City hat sich nicht lumpen lassen und sich auf dem Transfermarkt ordentlich bedient. Aber die wohl wichtigste Veränderung hat der Scheich-Klub auf dem Trainerposten vorgenommen: Pep Guardiola übernimmt die Geschicke an der Seitenlinie. Der Spanier soll den englischen Fußball prägen und mit City Titel um Titel einheimsen.

Für diese Mission haben die Citizens Guardiola so ziemlich jeden Wunsch von den Lippen abgelesen und sogar aberwitzige 55 Millionen Euro für Stones hingeblättert. Sehr zur Freude des Trainers. "Ich mag seinen Spielstil und freue mich darauf, ihn in unserer Mannschaft willkommen zu heißen", schwärmte der Coach vom 22-jährigen Verteidiger.

Citys Kadercheck: Himmelblaue Großbaustelle

Dass auf dieser Position aufgerüstet wird, kommt nicht von Ungefähr. Zuvor hatte City mit Otamendi, Kompany und Mangala nur drei Innenverteidiger im Kader. Zudem sind die Positionen auf den Außen mit Clichy/Kolarov und Zabaleta/Sagna bei weitem nicht weltklasse besetzt. Gut vorstellbar, dass Guardiola wie bei den Bayern immer wieder auf Dreierkette umstellt.

Während die Hintermannschaft wegen der langwierigen Verletzung von Kompany auch nach der Verpflichtung Stones' noch anfällig wirkt, liest sich die Offensive wie eine Drohung an die Konkurrenz. Gündogan, De Bruyne, David Silva, Sane, Sterling und Agüero werden für mächtig Wirbel sorgen, auch dahinter hat Pep gefährliche Angreifer wie zum Beispiel Nolito in petto.

Prognose: Die Mission lautet Meisterschaft und angesichts der unglaublich stark besetzten Offensive darf es auch kein anderes Ziel geben. Kommen die Skyblues mit Peps Spielweise klar, geht der Titel nur über die City.

Manchester United

Die wichtigsten Zugänge: Paul Pogba (Juventus / 105 Mio.), Henrikh Mkhitaryan (Borussia Dortmund / 42 Mio.), Eric Bailly (Villarreal / 38 Mio.), Zlatan Ibrahimovic (PSG / ablösefrei)

Die wichtigsten Abgänge: Victor Valdes (Middlesbrough / ablösefrei)

Auftakt: Bournemouth (A), Southampton (H), Hull (A), City (H), Watford (A)

Letzte Saison: Platz 5 (49:35 Tore, 66 Punkte)

Nach dem Missverständnis rund um Louis van Gaal und der damit einhergehenden verkorksten abgelaufenen Saison will sich United rehabilitieren. Für diese Aufgabe haben die Red Devils keinen Geringeren als The Special One auserkoren.

Und Mourinho macht seinem Ruf von Anfang an alle Ehre. Nachdem es für den Rekordtransfer von Paul Pogba - völlig unerwartet - aus den gegnerischen Lagern Kritik hagelte, konterte der 53-Jährige in seiner typischen Art: "Um so ein Problem zu haben, musst du bei einem der Top-Klubs der Welt arbeiten. Deshalb kann sowas bei United passieren."

Uniteds Kadercheck: Eine Offensive zum Fürchten

Um Platz im Kader zu schaffen, greift der Portugiese rigoros durch. Bastian Schweinsteiger wurde beispielsweise umgehend degradiert und befindet sich auf Vereinssuche.

Ähnlich wie City setzte auch United alle Hebel in Bewegung, um seinen Coach zufrieden zu stellen. Mourinho muss die prominenten Neuzugänge in den Kader einführen und dafür sorgen, dass sie mit den langjährigen United-Stars wie Rooney harmonieren. Gelingt das, müssen sich die gegnerischen Abwehrreihen warm anziehen.

Während die Offensivabteilung um Rooney, Ibra, Pogba und Mkhitaryan vor vielversprechenden Einzelkönnern förmlich platzt, kann die Abwehr mit Shaw, Smalling, Bailly und Valencia auf dem Niveau nicht mithalten. Mourinho hat aber in seiner Karriere bereits bewiesen, dass er auch aus Abwehrreihen, die nicht zur Weltklasse zählen eine beinahe undurchdringbare Defensivmacht formen kann.

Prognose: Mit einem spektakulär verstärkten Kader und Mourinho an der Seitenlinie dürfen die Fans im Old Trafford übernächste Saison nach einem Jahr Unterbrechung wieder Königsklassen-Fußball genießen. Allerdings mangelt es besonders in der Defensive an hochwertigem Ersatz, sodass der Titel angesichts der Mehrfachbelastung eine Überraschung wäre.

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FC Liverpool

Die wichtigsten Zugänge: Sadio Mane (FC Southampton / 41,2 Mio.), Georginio Wijnaldum (Newcastle United / 27,5 Mio.), Joel Matip (FC Schalke 04 / ablösefrei) Loris Karius (1. FSV Mainz 05 / 6,2 Mio.), Ragnar Klavan (FC Augsburg / 5 Mio.)

Die wichtigsten Abgänge: Jordan Ibe (Bournemouth / 18 Mio.), Joe Allen (Stoke City / 15,5 Mio.), Martin Skrtel (Fenerbahce / 6 Mio.), Kolo Toure (Celtic Glasgow / ablösefrei)

Auftakt: Arsenal (A), Burnley (A), Tottenham (A), Leicester (H), Chelsea (A)

Letzte Saison: Platz 8 (63:50 Tore, 60 Punkte)

Da es in England keine Winterpause gibt, musste Klopp lange auf seine erste längere spielfreie Zeit in Liverpool warten, um die Mannschaft in Ruhe seinen Bedürfnissen anzupassen. Die letzten Ergebnisse dürften beim Ex-BVB-Trainer aber nicht gerade für Freudensprünge sorgen: Von den letzten fünf Tests gegen namhafte Gegner gingen drei verloren. Immerhin dürfte die 4:0-Gala gegen Barca für Zuversicht sorgen.

Liverpools Kadercheck: Wider die Gurus

Allerdings darf dieser Erfolg nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der Abwehr der Schuh drückt. Nach den Verletzungen von Mamadou Sakho und Ragnar Klavan schwinden die Optionen für den Saisonstart in der Innenverteidigung bedenklich. "Natürlich haben wir im Moment zu wenige Innenverteidiger", resümierte Klopp deshalb kürzlich. Trotzdem zeigte sich der Trainer mit dem Kader zufrieden, will die Tür für Transfers vor Schließung des Transferfensters aber nicht endgültig zuknallen.

Mit den bereits vollzogenen Transfers hat sich Liverpool im Vergleich zur abgelaufenen Saison in der Defensive verbessert - zumindest was den Spielaufbau angeht. Zudem hat Klopp mit den Verpflichtungen von Mane und Wijnaldum im Mittelfeld neue Alternativen in den eigenen Reihen. Besonders in der Offensive kann der Coach sein Team bei Bedarf umstellen, ohne damit zwangsweise an Qualität einzubüßen.

Die Kehrseite der zahlreichen Optionen: Klopp hat derzeit mit derzeit 32 Profis einen aufgeblähten Kader. Bei dieser Fülle an Spielern wird es ein schwieriges Unterfangen, jeden Einzelnen zufrieden zu stellen. Bevor der 49-Jährige weitere Neuzugänge an die Anfield Road lotst, wäre er also gut beraten, den ein oder anderen Spieler aus dem Kader zu streichen.

Prognose: Liverpool hat auf jeden Fall das Potenzial, um für ordentlich Furore zu sorgen. Doch nur wenn die Reds von Anfang an funktionieren, können sie eine Rolle im Titelrennen spielen. Andernfalls vergeigen die Reds den happigen Auftakt komplett und der Platz an der Sonne gerät außer Reichweite. Realistisch gesehen muss sich Liverpool strecken, um überhaupt die Champions-League-Plätze ins Visier zu nehmen. Aber auch in Dortmund hat Klopp die Erwartungen erfüllt.

SPOX

FC Chelsea

Die wichtigsten Zugänge: Michy Batshuayi (Olympique Marseille / 39 Mio.), N'Golo Kante (Leicester City / 35,8 Mio.)

Die wichtigsten Abgänge: Mohamed Salah (AS Rom / 15 Mio.), Papy Djilobodji (Sunderland / 9,5 Mio.), Stipe Perica (Udinese Calcio / 4 Mio.)

Auftakt: West Ham (H), Watford (A), Burnley (H), Swansea (A), Liverpool (H)

Letzte Saison: 10. Platz (59:53 Tore, 50 Punkte)

Nach der Katastrophensaison 2015/16 soll Conte die Blues wieder zu altem Glanz führen. Anders als mit Italien ließ der ehemalige Nationaltrainer Chelsea in der Vorbereitung vorwiegend mit Viererkette verteidigen. Doch egal welche Abwehrformation Conte auf den Rasen schickt, die Personaldecke in der Innenverteidigung ist dünn. Zu dünn.

Eine tragende Rolle spielt offenbar Routinier John Terry in Contes Planungen. "Er ist Kapitän und er hat als solcher seinen Vertrag verlängert", stellte der Coach klar. Die Stelle neben der Blues-Legende dürfte aller Voraussicht an Gary Cahill vergeben werden, danach wird es mau.

Chelseas Kadercheck: Contes viele Fragezeichen

Kurt Zouma muss nach seinem Kreuzbandriss behutsam aufgebaut werden, Djilobodji wurde an Sunderland veräußert. Will Conte nicht Gefahr laufen, im Laufe der Saison auf Jugendspieler setzen zu müssen, muss auf dieser Position noch etwas passieren.

Überhaupt bleibt Chelsea seinen Fans den obligatorischen Transferkracher trotz Investitionen von über 70 Millionen Euro bislang schuldig. Mit Batshuayi und Kante wurden zwar zwei Spieler von internationaler Klasse, jedoch keine wirklichen Stars verpflichtet. So muss Conte mit dem nahezu identischen Material haushalten, der in der abgelaufenen Spielzeit nicht einmal auf einem einstelligen Tabellenplatz landete.

Prognose: Chelsea wird mit dem Titel nichts zu tun haben. Obwohl die Blues mit Conte einen erfolgreichen Taktikfuchs für sich gewinnen konnten, werden die Blues wohl eher um die Teilnahme an der Europa League spielen. Während sich die Konkurrenz wie Arsenal und Tottenham stetig entwickelt und die Manchester-Klubs ordentlich auf Einkaufstour waren, muss Conte dem Team erstmal neues Leben einhauchen.

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