Leicester City
Die wichtigsten Zugänge: Ahmed Musa (ZSKA Moskau / 19,5 Mio.), Nampalys Mendy (OGC Nizza / 15,5 Mio.) / Bartosz Kaputska (Cracovia Krakau / 9 Mio.), Ron-Robert Zieler (Hannover 96 / 3,5 Mio.)
Die wichtigsten Abgänge: N'Golo Kante (FC Chelsea / 35,8 Mio.)
Auftakt: Hull (A), Arsenal (H), Swansea (H), Liverpool (A), Burnley (H)
Letzte Saison: 1. Platz (68:36 Tore, 81 Punkte)
Ach, was war das für eine Märchensaison für Leicester City! Der sympathische Außenseiter aus East Midlands ließ die finanzkräftige Konkurrenz im Regen stehen und krönte die Sensations-Spielzeit mit dem Pott. Und die beste Nachricht vor der neuen Saison lautet: Der große Ausverkauf wurde abgewendet. Einzig der Verlust von N'Golo Kante hinterlässt Narben im Mittelfeld.
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Heilen soll diese Narben weiterhin der Macher des Erfolgs, denn Claudio Ranieri wurde mit einem Rentenvertrag bis 2020 ausgestattet. "Claudios Fähigkeiten als Mensch und Trainer haben uns als Verein sehr weitergeholfen, um uns in vielen Bereichen weiterzuentwickeln", freute sich der Vize-Vorsitzende Aiyawatt Srivaddhanaprabha über Ranieris Verbleib.
Auch der Überspieler der abgelaufenen Serie, Riyad Mahrez, bleibt Leicester (noch) erhalten. Zwar ranken sich beinahe täglich neue Gerüchte um Englands Fußballer des Jahres 2016, doch Ranieri blockt die Interessenten ab. "Er bleibt bei uns", stellte der 64-Jährige jüngst gegenüber Sky Sports klar. Bereits im Juni machte Leicester bei der Personalie Jamie Vardy Nägel mit Köpfen und verlängerte das Arbeitspapier des Torgaranten bis 2020.
Während also nur ein Leistungsträger von Bord ging, wurden die durch den Kante-Verkauf generierten Millionen sinnvoll reinvestiert. Denn mit Ahmed Musa, Nampalys Mendy, Bartosz Kapustka und Ron-Robert Zieler hat der Meister nicht nur hochveranlagtes Spielermaterial verpflichtet, sondern auch die Breite des Kaders gestärkt. Für die bevorstehende Mehrfachbelastung sicherlich keine schlechte Entscheidung. Zumal mit Mendy und Kapustka gleich zwei potentielle Kante-Nachfolger nach Leicester gelotst wurden.
Die Sommerpause lief für Ranieri also komplett nach Plan und er hat auf dem Transfermarkt das selbst gesetzte Ziel weitgehend erreicht. "Wir brauchen keine Superstars. Wir brauchen unsere Spieler", sagte Ranieri und fügte an: "Vielleicht gehst du zu einer großen Mannschaft und dann stehst du nicht in der Startelf. Hier bist du der König." Und sie haben viele Könige in Leicester.
Prognose: Auch wenn sich der Kader Leicesters tendenziell verbessert hat, wird eine Wiederholung des Märchens eine Mission impossible. Zu groß ist die Konkurrenz, zu viel Geld nahmen besonders die Manchester-Klubs in die Hand. Überhaupt verhält sich kein Verantwortlicher so ungeschickt und spricht vom Titel, denn auch die Füchse wissen: Märchen wiederholen sich selten. Gelingt aber der Sprung aus den Startlöchern - was angesichts des Programms machbar ist - mischt Leicester um die internationalen Ränge mit.