Mauricio Pochettino von den Tottenham Hotspur
Anfang Oktober wurde Pep Guardiola gefragt, wer denn Manchester Citys größte Rivalen im Kampf um den Premier-League-Titel seien, und er sagte: "Chelsea, Manchester United und das Harry-Kane-Team." Mauricio Pochettino, Trainer des Harry-Kane-Teams, bezeichnete diese Aussage daraufhin als Respektlosigkeit gegenüber all seinen Spielern, die nicht Harry Kane heißen.
Statistisch gesehen ist jedoch keiner der Top-6-Klubs so abhängig von einem einzelnen Spieler wie Tottenham von Kane, erzielte er doch knapp 45 Prozent der Ligatore. "Ich möchte nicht immer dasselbe über ihn sagen, weil meine Frau sonst eifersüchtig wird und seine Frau auch - aber er ist unglaublich", erklärte Pochettino nach Kanes Doppelpack in der Champions League bei APOEL.
Ungeschlagen qualifizierte sich Tottenham in einer Gruppe mit Real Madrid und Borussia Dortmund für das Achtelfinale. Eine erstaunliche Leistung. Die nächste, nachdem es eigentlich schon erstaunlich genug war, dass Tottenham überhaupt mitspielen durfte.
Als Tabellenzweiter beendete Tottenham die vergangene Saison und das obwohl Pochettino einen anderen Weg geht als die Trainer der anderen Top-Klubs. Geht, oder wegen fehlender finanzieller Ressourcen gehen muss. Pochettino kauft seine Schlüsselspieler nicht teuer und auf der Höhe ihrer Schaffenskraft, sondern bringt sie selbst dorthin.
Mit Kyle Walker verließ im Sommer der erste dieser Riege den Verein, zum direkten Konkurrenten City. Dieser Abschied war womöglich erst der Vorbote von Tottenhams Dilemma. Pochettino kann Stars formen - bleiben aber Titel aus, wird es schwierig, diese auch zu halten. "Wir wollen anfangen, Titel zu gewinnen, das ist das Ziel. Und solange der Klub dieses Ziel verfolgt, bin ich glücklich hier", sagt Kane. Der letzte große Titel Tottenhams ist ein FA-Cup-Sieg von 1991.
Seit Wochen wird bereits über einen möglichen Abgang Kanes spekuliert, Real soll interessiert sein. Auch Pochettino wurde bereits mit einem Wechsel zu Real in Verdingung gebracht, doch er sagt: "Ich hoffe, ich bleibe zehn bis 15 Jahre bei Tottenham." Seinem Klub stehen schließlich spannende Jahre bevor: Im Sommer verlässt Tottenham die ungeliebte Ersatz-Heimat Wembley und zieht in sein neues Stadion ein.