Small Forward
Sicher dabei: Niels Giffey (23, Berlin)
Der DBB besitzt eine Vielzahl an fähigen Big Men und Point Guards, auf den Flügelpositionen des Small Forwards und Shooting Guards mangelt es hingegen an Alternativen, weswegen sich Giffey schon jetzt auf eine Nominierung verlassen kann. Der zweimalige College-Champ ist kein Übertalent, aber im positivsten Sinne "extrem solide", wie es Fleming beschreibt. Giffey (7,0 Punkte, 2,2 Rebounds, 37,8 Prozent Dreier) kann nichts außergewöhnlich gut, zugleich weist er keine eklatanten Defizite auf: zuverlässiger Wurf, ordentlicher Drive, geschulte Post-Moves, fehlerfreier Ballvortrag, nicht zu unterschätzende Spielübersicht, vorzeigbare Athletik, engagierte Defense, überdurchschnittliches Rebounding - und: Giffey kann auf sowohl als Small Forward wie als Shooting Guard eingesetzt werden.
Gute Chance: Alex King (29, Berlin)
So etwas wie die Seele von Alba: Wie es sich für einen Kapitän gehört, geht er mit positiver Grundenergie und Fleiß voran, hält die Mannschaft zusammen und dient nach außen und innen als integrative Figur. Dabei ist King nicht nur als Leader von Wert: Er kann als einziger im DBB-Team kraft seiner Athletik und physischen Spielweise beide Forward-Positionen fast gleich gut verteidigen. Und offensiv verwandelt er immerhin den offenen Dreier, wobei der Wurf weiterhin zu den Schwächen zählt: Im Vergleich zu seinen Anfangsjahren ist er aus der Distanz wesentlich gefährlicher, dennoch ist nicht darauf Verlass. In der BBL trifft er 48,2 Prozent der Dreier, in der Euroleague wiederum beträgt die Quote leidliche 20,9 Prozent.
VOTING Wie würde Euer EM-Kader aussehen?
Geringe Chance: Robin Benzing (26, FC Bayern)
Als ob Benzing noch immer zu den Talenten gezählt werden könnte: "Er hat in der Entwicklung noch Luft nach oben", sagt Bundestrainer Fleming in der "BIG". Nur: Benzing wurde Ende Januar 26 Jahre alt und wäre bei der EM einer der Erfahrenen im DBB-Kader - vorausgesetzt, er wird nominiert. Dies ist allerdings fraglich. Seit der EM 2009 war er zwar eine feste Größe im DBB-Team und offensiv immer eine der ersten Optionen, doch spätestens diese Saison drängt sich die Frage nach Benzings Wertigkeit auf. Von den NBA-Profis abgesehen kann sich kein deutscher Nationalspieler auf so vielfältige Weise den eigenen Wurf kreiieren, in den letzten drei Jahren kam aber keine Facette mehr hinzu - was statistisch belegbar ist. Sprich: Der leichte Abwärtstrend aus seinem ersten Bayern-Jahr 2012/13 (10,5 Punkte, 3,5 Rebounds) bis zu dieser Saison (8,0 Punkte, 2,9 Rebounds) sowie der sechswöchige Ausfall zuletzt gefährden die Nominierung akut.
Geringe Chance: Philipp Schwethelm (25, Ulm)
Das Einstellen des inoffiziellen Dreier-Weltrekords (92 Treffer bei 100 Versuchen) festigte Schwethelms Ruf als einer der besten Distanzschützen Deutschlands. Die Frage: Reicht diese Spezialfähigkeit für eine Nominierung? Teamkollege Per Günther verbessert sich von Jahr zu Jahr, Ohlbrecht spielt nach seinem Wechsel nach Ulm die beste Saison seiner Karriere und vor ihm hatte Vorgänger Daniel Theis ein ähnlich beeindruckendes Jahr. Und Schwethelm? Er war, ist und bleibt wohl ein Rollenspieler, der vor allem Dreier wirft (42,4 Prozent in der BBL)und kaum etwas anderes anbietet. In dieser Saison nahm er in 20 Spielen lediglich 17 Würfe innerhalb des Zweipunktbereichs. Entsprechend gering sind die Aussichten auf eine Nominierung.
Keine Chance:
Philip Zwiener (29, Oldenburg): Nachdem er in Trier und Bremerhaven massiv Spielminuten bekam und sich als zuverlässiger Scorer erwies, wagte er den Wechsel zu einem Topteam nach Oldenburg. Auch, um wieder zum DBB-Team zurückzukehren. Ein erfolgloses Unterfangen: 12:44 Minuten und 4,2 Punkte werden nicht reichen.
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