Guard-Rotation gefunden
Wie wird die Guard-Rotation bei der EM aussehen? Ist Lo schon weit genug, um eine tragende Rolle zu spielen? Wie fügt sich Neuankömmling Anton Gavel ein? Und welche Rolle bleibt noch für Kapitän Heiko Schaffartzik? Das waren sicher die Hauptfragen, die sich vor dem Supercup stellten. Natürlich ist Schröder gesetzt. Der Guard der Atlanta Hawks hat in seinem einzigen Einsatz in Hamburg gezeigt, dass er offensiv der unumstrittene Leader und Taktgeber ist. Schröder ist einer der schnellsten Spieler der Welt und stellt damit jedes Team vor Probleme.
Dass er am Samstag und Sonntag nicht zum Einsatz kam, ist kein Grund zu Sorge. Die Knochenprellung behindert nicht wirklich, im Ernstfall hätte er sicher spielen können. Eine positive Erkenntnis ist aber, dass ohne ihn nicht alles zusammenfällt. Lo bewies in Hamburg seine Tauglichkeit auf höherem Niveau und setzte die Vorgaben des Trainers konsequent um. Dabei mahnt der Bundestrainer, nicht zu viel von ihm zu erwarten: "Man muss bei dem Jungen immer daran denken, dass er auf der Columbia University spielt. Das ist vom Niveau irgendwo zwischen den guten Mannschaften in der Pro B und der Pro A anzusiedeln. Er hat dort kaum Point Guard gespielt. Daher wollten wir, dass er bei der Universiade spielt, weil wir wussten, dass er hier zu uns kommt. Henrik (Rödl, A-2 Bundestrainer, Anm. d. Red.) hat einen super Job mit ihm gemacht und jetzt kommt er hier zu uns und verbessert sich von Tag zu Tag. Er ist in der kurzen Zeit schon besser geworden, aber wir müssen ihm die Zeit geben."
Die braucht Gavel nicht mehr. Der gebürtige Slowake, dessen Spielgenehmigung erst kurzfristig eintraf, ist mit seiner Erfahrung und Ruhe ein wichtiger Gegenpol zu den jungen Backcourt-Kollegen und ist mit seiner Defense ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Der Bayern-Spieler übernahm sofort Führungsaufgaben, auch wenn er den Ballvortrag nur in Abwesenheit der jungen Kollegen übernahm. Auch Schaffartzik scheint keinerlei Probleme damit zu haben, sich mit der nunmehr kleineren Rolle anzufreunden. Der Kapitän gibt den Two-Guard von der Bank und scheut sich weiterhin nicht, in Extremsituationen Verantwortung zu übernehmen. Das kann mal richtig wild werden, aber eben auch der Game-Changer sein - wie gegen die Türkei. Diese Qualität hat sonst nur Nowitzki im Team.
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