Platz 2, Abt-Audi TT-R (2000-2003)
Der David aus dem Allgäu. Das Coupe aus dem Hause Audi fiel beim Neustart der DTM aus der Reihe und war meilenweit unterlegen. Das Auto war viel kürzer und damit aerodynamisch klar im Nachteil, für den Start war sogar eine Ausnahmegenehmigung nötig, da die Abmessungen nicht zum Reglement passten.
Trotzdem stand am Ende der Saison 2002 der Titelgewinn durch Laurent Aiello in den Geschichtsbüchern. Dabei stand Audi zunächst gar nicht hinter dem Engagement, da sich die Ingolstädter auf ihre Le-Mans-Projekt konzentrierten. Es war Christian Abt, letzter Meister der der Klasse-2-Tourenwagenserie STW, der in der neuen DTM starten wollte und deshalb mit seinem Bruder Hans-Jürgen den Plan ohne Werksunterstützung umsetzte.
Nur 100 Tage vor dem ersten Rennen anno 2000 bekam Abt Sportsline überhaupt den Zuschlag, gegen die Werksteams von Mercedes und Opel anzutreten. Zakspeed wurde als zweiter Privatier abgelehnt, weil der entwickelte Volvo C70 nicht die Freigabe des schwedischen Automobilherstellers erhalten hatte.
Trotz des Status als Hinterherfahrer gaben die Äbte nicht auf. Sie machten den Entwicklungsrückstand sukzessive wett, als sie zur neuen Saison dank der Zustimmung der Konkurrenz den Radstand um 17 Zentimeter auf das Maß von Mercedes und Opel anheben durften. Audi gewann zwei Läufe, während Opel ohne Sieg blieb.
Die Krönung erfolgte im letzten Jahr der DTM-Coupe-Ära. Bevor Audi mit dem A4 wieder werksseitig einstieg, war der Kemptener TT plötzlich das Maß der Dinge. Aiello lieferte sich ein packendes Duell mit Großmeister Bernd Schneider. Der Franzose überholte ihn am Norisring in der allerletzten Kurve und siegte, er wurde in Zandvoort wegen illegalem Benzin in die letzte Reihe versetzt. Weil Mattias Ekström seinen ersten DTM-Sieg feierte und Aiello in Hockenheim selbst triumphierte, reichte es am Ende für den ersten Privatier-Titel der DTM-Geschichte.