Platz 4, Audi V8 quattro (1990-1992)
Die Legende der Ingolstädter! Nach den TransAm- und IMSA-GTO-Erfolge in Amerika sollte gegen BMW und Mercedes die Überlegenheit des permanenten Allrad-Antriebs in Deutschland bewiesen werden. Gerade war der langjährige Technikstreit aufgrund der bevorteilten Turbo-Triebwerke durch ein Verbot gelöst, da poppte das nächste Thema auf.
Der V8 von Audi hatte 3600 ccm, während BMW und Mercedes mit 2500-ccm-Vierzylindern starteten. Audi hatte über 100 PS mehr und beschleunigte dank besserer Quatro-Traktion und trotz deutlich höherem Gewicht jeden aus. Die Folge: Strietzel Stuck sicherte sich 1990 den Fahrertitel, im Folgejahr verteidigte ihn Frank Biela. Es war das erste Mal, dass einem Hersteller zwei DTM-Titel hintereinander gelangen.
Die ITR als Regelbehörde reagierte und zwang Audi dazu, die Autos schwerer zu machen. Eine verdrehte Kurbelwelle sollte den Nachteil ausgleichen, widersprach aber dem auf seriennähe getrimmten Reglement. Mit sofortiger Wirkung zog sich Audi zurück. Die Zeiten der Gruppe A, in denen verschiedenste Fahrzeugmodelle gegeneinander antraten, waren gezählt.
Als die DTM auf die neuen Klasse-1-Prototypen umstellte und V6-Turbos zur Pflicht wurden, gingen Audi und BMW lieber mit Zwei-Liter-Motoren nach Klasse-2-Regeln im seriennahen Super Tourenwagen Cup (STC) an den Start. "Plötzlich hieß es: Allrad ist verboten, Audi wollte mit dem A4 STW Frontantrieb fahren. Ich habe mich geweigert, das Auto zu entwickeln und sollte Qualitätssicherung im Büro machen", erinnerte sich Walter Röhl im SPOX-Interview: "Audi war froh, als ich mir meine Papiere holte."