Welche Rolle nimmt Ohlbrecht bei den Rockets ein?
Es ist klar, dass Ohlbrecht um seine Minuten kämpfen muss. Ömer Asik ist als Center gesetzt. Der Türke hat sich in dieser Saison prächtig entwickelt und holt die drittmeisten Rebounds in der NBA. Auf der Position 4 wird zukünftig Rookie Thomas Robinson starten. Die Rockets holten den Nummer-5-Pick einen Tag vor der Trade Deadline von den Sacramento Kings und schickten dafür den bisherigen Starter Patrick Patterson nach Kalifornien.
Dahinter bleiben Greg Smith, der Litauer Donatas Motiejunas und eben Ohlbrecht. Zwar startete zuletzt der Argentinier Carlos Delfino neben Chandler Parsons auf der zweiten Forward-Position, aber das war eher der Tatsache geschuldet, dass Robinson noch nicht spielberechtigt war. Daher streiten sich vornehmlich die oben genannten um die abfallenden Minuten auf den großen Positionen. Je nach Spielsituation kann Rockets-Coach Kevin McHale den passenden Akteur auswählen.
Motiejunas kommt in dieser Saison bislang kaum zum Zug. Der Rookie, der beide großen Positionen bekleiden kann, erhält durchschnittlich nur 5,5 Minuten Einsatzzeit, konnte aber in seinen D-League-Einsätzen durchaus überzeugen. Motiejunas ist keiner, der mit Urgewalt unter den Körben wütet. Der Litauer definiert sich eher über einen guten Wurf aus der Mitteldistanz und ein fintenreiches Spiel unter dem Korb. Die fehlende Athletik und seine Schwächen in der Defensive verhindern momentan noch mehr Spielzeit. Motiejunas ist bei den Rockets zudem eher für die Position 4 vorgesehen.
Smith erhielt dagegen schon deutlich mehr Spielzeit. Etwa 15 Minuten pro Spiel. Doch auch sein Platz in der Rotation ist nicht in Stein gemeißelt. Seit er 2011 von den Vipers zu den Rockets wechselte, wurde er immer mal wieder zurück in die D-League geschickt. Zuletzt vor zwei Wochen. Smith kommt eher über den Kampf, ist ein guter Pick-'N'Roll-Spieler und fühlt sich direkt am Korb am wohlsten. Das bedeutet gleichzeitig, dass sein Wurf aus der Mitteldistanz nicht gerade stabil ist.
Royce White und Terrence Jones, die beiden anderen Rookies, die auf der Power-Forward-Position agieren könnten, spielen selbst in der D-League keine allzu bedeutende Rolle und dürften für Ohlbrechts Spielzeit vorerst nicht relevant sein. Das gilt auch für Tyler Honeycutt, der ebenfalls von den Kings kam, aber erst einmal Ohlbrechts Roster Spot bei den Vipers einnehmen wird.
Da Asik im Schnitt 30 Minuten auf dem Feld steht und Robinsons Einsatzzeit sich eher noch darunter bewegen wird, bleiben viele Minuten über. Nach der Verpflichtung von Francisco Garcia, dem dritten Neuzugang aus Sacramento, ist häufiger eine Small-Ball-Variante mit Parsons als Vierer zu erwarten, Ohlbrecht wird im System der Rockets daher eher auf der 5 seine Chancen erhalten.
Als Big Man mit einem guten Touch und einer gewissen Leichtfüßigkeit könnte er durchaus ein nicht zu unterschätzender Faktor im auf Fastbreaks ausgelegten Spiel der Texaner werden. 10 Minuten pro Spiel sind daher keine völlig unrealistische Einschätzung.
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Warum ging Ohlbrecht in die USA?