These: Die Clippers-Serie ist das Ende von Duncan, Pop & Ginobili
Markus Krawinkel: Nein! Ich halte es mit Rudy Tomjanovich: "Never underestimate the heart of a champion". Vor allem nicht das Herz eines Champions, der so viel Erfahrung hat. Der Kader der Spurs hat so viele gute Spieler und ist so ausgeglichen. Der Heimvorteil der Clippers ist vielleicht ein kleiner Vorteil und Chris Paul und Blake Griffin befinden sich aktuell in richtig guter Form. Das wird interessant werden. Der X-Faktor wird DeAndre Jordan mit seiner Defense sein, aber letztlich ist es so, dass Los Angeles der Bank der Spurs nichts entgegenzusetzen hat. Umso länger die Serie dauern wird, umso besser ist es für die Spurs, die natürlich auch mit einem guten Lauf in die Playoffs kommen. San Antonio macht es in sieben. Wenn sie hinten raus ein Entscheidungsspiel haben, wird die Erfahrung der Spurs den Ausschlag geben.
Florian Regelmann: Ein Wort: niemals! Selbst wenn die Spurs mit mittelmäßiger Form in die Playoffs kämen, würde ich nicht gegen sie setzen. Hallo? Es sind die Spurs! Jetzt kommen sie aber nicht in mittelmäßiger, sondern in unfassbar guter Form in die Playoffs. San Antonio wird sich sofort in Spiel 1 den Heimvorteil holen und dann die Serie in sechs Spielen gewinnen. Wenn wir das ganze Paket aus Offense und Defense nehmen, sehe ich aktuell in der NBA kaum einen besseren Spieler als Kawhi Leonard. Leonard ist längst ein Superstar und für mich eindeutig der Defensive Player of the Year. Popovich wird ihn phasenweise gegen Chris Paul verteidigen lassen, das wird CP3 nicht schmecken. Popovich wird sich auch nicht scheuen, "Hack-a-DeAndre" zu spielen, dafür ergibt die Strategie manchmal auch einfach zu viel Sinn. Und Popovich hat vor allem einen entscheidenden Vorteil gegenüber Rivers: die Bank. Bei den Spurs kann auch die Second Unit jederzeit einen Run einleiten. Die Clippers dagegen bestehen praktisch aus sechs Spielern, der Rest ist vor allem defensiv echt mies. Sorry, aber das reicht nicht, um eine Serie gegen den Champion zu gewinnen. Ich sehe die Clippers nur als ersten Schritt zum Repeat für San Antonio.
Krawinkel: Das ist eine mutige Aussage, Flo. Mich wundert es jedes Jahr wieder aufs Neue, was Popovich aus dem Team rausholt - gerade auch, wenn es draufankommt. Das Schockierende in der NBA ist eigentlich, dass es reicht, eine solide Saison zu spielen und dann in den letzten Wochen aufzudrehen. Wenn sie das letzte Spiel gewinnen, beenden sie die Saison auf Platz 2. Dabei sprechen wir immer über die starke Western Conference, wo nur die großen Schlachtschiffe herumfahren und dann schaffen es die Spurs mit einem Endspurt fast noch auf die Zwei zu kommen. Das zeigt halt auch, dass sie große Chancen haben, wieder in die Conference Finals zu kommen. Man muss sehen, wieviel Kraft sie bis dahin gelassen haben. Da spielt der Altersfaktor wieder eine Rolle. Die Warriors müssen hoffen, dass San Antonio bis zu den Conference Finals viele Spiele brauchen, um dann die Serie interessant zu machen.
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Marc-Oliver Robbers: Ich denke, wir sind uns alle einig, dass dies die krasseste Erstrundenserie ist. Das hätten auch gut und gerne die Conference Finals sein können. Und Flo, du unterschätzt die Clippers. Ich glaube nicht, dass es die Spurs so einfach haben werden. L.A. ist ähnlich wie Spurs rechtzeitig in überragender Form und vor allem gesund. Natürlich hat San Antonio die tiefere Bank und dort einen Vorteil, aber ist der so groß? Wir sprechen hier doch die ganze Zeit über kleinere Rotationen und die Clippers-Bank ist sicher nicht megatief, aber allein auf Crawford sollten wir sie auch nicht beschränken. Aber ich kann alle Basketball-Puristen beruhigen, es wird nicht die letzte Serie der alten Männer aus San Antonio gewesen sein. Und mal ehrlich, wer kann sich schon die Spurs ohne Duncan und Pop vorstellen? Geht nicht, wollen wir auch nicht!
Stefan Petri: Darf... darf ich es wirklich sagen? Wahrscheinlich werde ich direkt gefeuert, wenn diese Zeilen online gehen, denn es sind ja die Spurs, Titelverteidiger, Pop, blablabla... aber ich gebe den Clippers eine echte Chance in dieser Serie. Chris Paul spielt seit Wochen einfach nur unfassbar gut, Griffin ist wieder fit, DeAndre stopft alles, was sich bewegt. Gerade gegen den Front Court muss Pop einen Tim Duncan aufbieten, der eben keine 40 Minuten mehr pro Nacht spielen kann, und Tiago Splitter ist angeschlagen. Natürlich hat San Antonio die bessere Bank, und vielleicht macht Pop aus Rivers' Gehirn im Laufe der Serie auch eine Brezel. Aber wenn die Role Player ihre Dreier treffen und Jordan von der Linie nicht komplett versagt, dann... in Verbindung mit dem Heimvorteil... ich sag ja nur! Wobei ich die These trotzdem verneinen würde: Wenn die Spurs wirklich nach der ersten Runde in den Urlaub fahren, dann werden sich Duncan und Pop so auf keinen Fall verabschieden. Bei Manu mag ich es nicht ausschließen, das Duo Infernale würde aber sicher weitermachen.
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