Eine folgenschwere Entlassung im Januar ebnet den Weg, zwei Herren retten den Dunk-Contest, Dirk dreht die Zeit zurück und die Cavs zerstören in historischen Finals die historische Warriors-Saison. Doch damit nicht genug: Kevin Durant lässt die Gemüter erhitzen, Dennis Schröder startet durch und Russell Westbrook spielt unfassbar, bevor das NBA-Jahr 2016 mit einer traurigen Nachricht endet.
Januar
Eigentlich läuft es recht gut bei den Cleveland Cavaliers. Der Vizechampion aus Ohio führt die Eastern Conference mit einer 30-11-Bilanz an, obwohl Spieler wie Kyrie Irving, Iman Shumpert oder Timofey Mozgov dauerverletzt sind. Das liegt vor allem an LeBron James, der sein Team in gewohnt dominanter Manier durch die Saison trägt.
Trotzdem scheint es hinter den Kulissen zu brodeln. LeBron setzt ominöse Tweets ab, nimmt mitten im Spiel auf der Bank Platz, zudem scheinen die Spieler mit der langsamen Offensive von Head Coach David Blatt unzufrieden zu sein - und dann kommen auch noch die Warriors in die Quicken Loans Arena. Und gewinnen das Finals-Rematch mit 132:98.
Das war zu viel des Guten: In einem für viele überraschenden Move setzt das Front Office Coach Blatt für die Tür und installiert dessen Assistent Tyronn Lue als Nachfolger. Dafür hagelt es von allen Seiten Kritik, denn der Umgang mit dem Israeli sei respektlos gewesen und ohnehin habe dieser das Beste aus dem Team herausgeholt. Als ein ernst zu nehmender Contender werden die Cavs plötzlich nicht mehr gesehen - schließlich sei Lue ein Rookie-Coach und ohnehin nur eine Marionette von LeBron. So gewinne niemand einen Titel.
Erlebe die NBA Live auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat
Was sonst noch los war:
Am 22. Januar gibt Warriors-Coach Steve Kerr sein Comeback, nachdem er vier Monate wegen einer Rücken-Operation ausgesetzt hatte. Zuvor hatte sein Assistent Luke Walton einen 24-0-Start gefeiert, ehe er das Zepter mit einer 40-3-Bilanz an seinen Chef übergab. Und: Gegen die Sixers muss für die Bulls ein Sieg her. Das weiß auch Coach Hoiberg und lässt Jimmy Butler beim OT-Sieg 49 Minuten auf dem Parkett wüten. Der dankt es ihm mit einer Career Night samt 53 Punkten.
Februar
Das NBA All-Star Weekend. Seit Jahren genießt das Show-Event bei vielen Nostalgikern einen schlechten Ruf. Das Spiel Ost gegen West sei ohnehin langweilig und der Dunk- oder Dreiercontest war früher viel cooler, als noch die ganz großen Herren der Zunft - gerne auch in Trainingsjacke - daran teilgenommen hatten.
Die temporären Regeländerungen für den Wettbewerb des besten Durckkorblegers gingen auch komplett in die Hose. Und in diesem Jahr? Verspricht das Teilnehmerfeld mit Aaron Gordon, Andre Drummond, Will Barton und Vorjahressieger Zach LaVine nicht gerade ein Spektakel der Extraklasse.
Doch dann das! Gordon und LaVine liefern sich schon in der Vorrunde ein hochklassiges Duell, nur um sich dann im Finale gegenseitig so hart den Spalding um die Ohren zu stopfen, dass es wie ein Wunder wirkt, dass die Korbanlage diesen Spaß mitmacht. Bei vier Final-Dunks einigt sich die Jury auf eine 50 - das gab es noch nie. Und wäre Shaquille O'Neal nicht so ein Banause gewesen, hätten es auch locker sechs Stück sein können.
Am Ende setzt sich LaVine durch, weil er die besseren Backup-Dunks parat hat, nachdem das Finale mehrfach in die Verlängerung geht. Den besten Dunk zeigte aber zweifelsohne Gordon über das Maskottchen. Am Ende sahen es - Gerüchten zufolge - sogar geschätzt 2,1 Prozent der Nostalgiker ein: Das war einer der besten Dunk-Contests aller Zeiten.
Was sonst noch los war:
Schock bei den Miami Heat: Bei Chris Bosh wurde erneut ein Blutgerinnsel festgestellt. Erst besteht noch Hoffnung, dass die Probleme mit Blutverdünnern behoben werden können, doch bis heute hat der Power Forward kein Spiel mehr absolviert und liegt im Streit mit der Franchise. Außerdem: Die Phoenix Suns feuern Head Coach Jeff Hornacek und Stephen Curry (46 Punkte, 12/16 Dreier) trifft in einem legendären Spiel gegen OKC einen Gamewinner vom Logo.
März
Die Dallas Mavericks kämpfen zusammen mit den Rockets, Trail Blazers und Jazz um einen der letzten verbleibenden Playoff-Plätze im Westen. Am 20. März kommt es zum enorm wichtigen direkten Duell mit den Blazers, die zwei Siege besser dastehen (36-34) als die Mavs (34-35).
Gut für die Texaner, dass sich ein gewisser Dirk Nowitzki in der besten Form der letzten Jahre befindet. Was er dann abliefert, hat aber niemand erwartet: Obwohl der Deutsche recht schwach ins Spiel startet, läuft er komplett heiß und schenkt dem Gegner 40 Punkte ein! Zur Erinnerung: Er ist bereits 37 Jahre alt. Solch eine Monster-Performance in diesem Alter haben vor ihm nur Michael Jordan, Karl Malone und Kareem Abdul-Jabbar hingelegt. In diesem Klub lässt es sich sicherlich aushalten.
Dirks Analyse gegenüber SPOX fällt hinterher gewohnt nüchtern aus: "Ich glaub', im ersten Viertel oder in der ersten Halbzeit hab' ich 'n paar Dinger verworfen. Da war 'n Airball dabei und 'n Dreier, der total hässlich war. Von daher war das jetzt nicht unbedingt toll in der ersten Halbzeit." Legende.
Was sonst noch los war:
Die Saison 2015/16 ist neben all den Highlights auch eine Spielzeit, die von Verletzungen geprägt ist. Die Mavs werden es zwar später noch in die Playoffs schaffen, doch Chandler Parsons erleidet - mal wieder - ein verfrühtes Saisonaus. Er wird nie mehr für Dallas auflaufen. Auch für die New Orleans Pelicans und Anthony Davis geht ein Seuchenjahr zu Ende - die Braue muss mit einer Schulterverletzung fortan zuschauen.
April
Die Playoffs stehen vor der Tür. Die Warriors sind kurz davor, eine historische Saison zu krönen. Das Rennen um die Plätze sieben bis neun ist in beiden Conferences noch extrem spannend. Kurz: Die Saison steuert gezielt auf ihren Höhepunkt zu.
Allerdings: Das interessiert niemanden. Der Grund dafür ist ein Liebesbrief an den Basketball, den ein gewisser Kobe Bean Bryant im November des Vorjahres im Player's Tribune veröffentlicht hatte. Darin kündigte er seinen Abschied von der großen NBA-Bühne an.
Am 13. April ist es dann soweit: Das letzte Lakers-Spiel der Saison steht an, das letzte Lakers-Spiel, in dem jemand mit der Rückennummer 24 auflaufen wird. Und Kobe wäre nicht Kobe, wenn er den Abend nicht zu seinem machen würde. Die ersten Würfe gehen noch daneben, doch spätestens ab dem zweiten Viertel bahnt sich Historisches an. Die Jazz-Spieler verwandeln sich kollektiv in Zuschauer eines denkwürdigen Auftritts, an dessen Ende die Mamba ihre Fans mit 60 Punkten (50 Würfe) und einem Sieg beschenkt. "Mamba out." Mic drop.
Was sonst noch los war:
Die Memphis Grizzlies gastieren in der Oracle Arena und können nicht verhindern, dass die Warriors ihren 73. Sieg der Regular Season feiern - das hat es bekanntlich noch nie gegeben. Ganz nebenbei versenkt Stephen Curry seinen 400. Dreier der Saison, als gebe es nichts Leichteres. Auch das ist - natürlich - ein neuer Rekord.
Mai
Endlich! Die Playoffs sind im vollen Gange! Bilanzen zählen nichts mehr, die Spiele aus der Regular Season sind vergessen. Die zuvor schon fast sicher geglaubte Titelverteidigung der Dubs steht allerdings unter keinem guten Stern, denn die halbe Basketball-Welt schaut auf das Knie des frisch gekürten, einstimmig gewählten MVP Stephen Curry.
Dieser war in Spiel vier der ersten Runde gegen die Rockets in einer Schweißspur von Donatas Motiejunas ausgerutscht und hatte sich übel das Knie verdreht. In was für einer Verfassung würde er zurückkommen? Nun: In einer 40-Punkte-Verfassung. Nicht mal zwei Wochen nach dem Unfall ist er gegen Portland wieder auf der Höhe seines Schaffens und wischt Diskussionen zu seinem Zustand beiseite.
Trotzdem ist die Playoff-Reise für Golden State kurze Zeit später trotzdem (fast) verfrüht zu Ende. Denn die Oklahoma City Thunder ärgern den Champion gehörig und führen in den West Finals mit 3-1. Doch auch dank Curry kommen die Warriors in die Serie zurück und erspielen sich ein siebtes Spiel, das sie mit 96:88 gewinnen.
Es ist bereits die vierte Serie, die ein Game 7 erhält - Spannung ist fast überall geboten. Außer bei den Cleveland Cavaliers. Diese haben - mal wieder - pünktlich zu den Playoffs ihre Bestform erreicht und pflügen durch den Osten wie nichts Gutes. Nach zwei Sweeps über Detroit und Atlanta können nur die Raptors zwei Siege holen. Gefährlich werden sie dem King allerdings nicht. Das Finals-Rematch kann kommen...
Was sonst noch los war:
Dirk Nowitziki steigt aus seinem Vertrag aus, nachdem die Mavs tapfer, aber vergeblich gegen das Erstrundenaus angekämpft hatten. Mit einem Franchise-Wechsel oder gar Karriereende soll das aber nichts zu tun haben. Bei den Orlando Magic verkündet Head Coach Scott Skiles überraschend seinen Rücktritt und die Philadelphia 76ers kündigen als erste Franchise an, künftig mit Trikot-Werbung auflaufen zu wollen.
Juni
Wer in der weiten Welt des Internets nach dem Begriff "The Shot" sucht, der wird in der Regel ein Ergebnis zu Michael Jordan vorfinden, wie er 1989 die Cleveland Cavaliers in den Conference Finals oder 1998 die Utah Jazz in den Finals mit dem letzten Wurf der Serie in den Abgrund stürzte.
Seit dem 19. Juni 2016 taucht aber auch Kyrie Irving unter den Suchergebnissen auf. Die Basketball-Welt durfte miterleben, wie nach einer historischen Regular Season (73-9!) auch die Finals jeden Rahmen sprengen, obwohl es dank einer lockeren 2-0 und 3-1-Serienführung nach einer einfachen Titelverteidigung für die Dubs gerochen hatte.
Dann erhitzen sich vor Spiel 5 die Gemüter. Draymond Green attackiert die königlichen Kronjuwelen und wird infolgedessen für eine Partie gesperrt. Die verbalen Scharmützel sind da nur noch Formsache. Die Oracle Arena hat den Schuldigen schnell gefunden und pfeift diesen gnadenlos aus: LeBron James.
Doch er und vor allem Irving lassen sich davon nicht stören und entführen erstmals in der Serie einen Auswärtssieg aus der Bay Area. Es ist der Anfang eines unglaublichen Finals-Comebacks, das es so vorher noch nie gegeben hat. Am Ende wird Cleveland vom 52-jährigen Fluch, der es unterband, dass "The Land" einen großen Titel gewinnen kann, befreit. 3-1-Witze werden noch jahrelang bei Social Media dominieren - da fehlt es nur noch, "danke" für eine sensationelle NBA-Saison 2015/16 zu sagen.
Was sonst noch los war:
Nach den Finals ist vorm Draft. Wenig überraschend picken die Philadelphia 76ers das australische Supertalent Ben Simmons an erster Stelle, Brandon Ingram geht als zweiter über die Ladentheke und landet bei den Lakers. Aus deutscher Sicht gibt es ebenfalls gute Nachrichten: Paul Zipser wird an 48. Stelle von den Bulls ausgewählt und die Hawks traden Jeff Teague zu den Pacers, womit sie Dennis Schröder zum Starter machen.
Juli
Die Website der Players Tribune wird nach Kobes Brief im November zum zweiten Mal lahm gelegt. Diesmal greift Super-Free-Agent Kevin Durant zu Stift und Papier und veröffentlicht seine Entscheidung, wo es ihn hinziehen wird.
Was war das doch zuvor für eine Hängepartie. Wie einst "Der Pate" empfing KD interessierte Franchises zur Audienz, damit diese um ihn werben können. Die Celtics boten schweres Sneaker-Geschütz auf, die Spurs durften ihre Ideen präsentieren, die Clippers rechneten sich ebenfalls gute Chancen aus. OKC war ebenfalls noch im Rennen.
Ach ja, und die Warriors. Schon Monate zuvor kursierte das Gerücht, dass KD über ein Engagement in der Bay Area nachdenken würde - so richtig ernst nahm das aber niemand. Denn: Was wäre das denn bitte für ein Team? Und: Würde Durant diese Frechheit, sich als Superstar einem fertigen Team anzuschließen, tatsächlich besitzen?
Ja, er tat es. Eine ohnehin schon verrückte Free Agency nimmt dadurch Fahrt auf, Trikots brennen, Szenarien werden entworfen. Die Finals sind fast vergessen, denn es wird noch weit vor dem Start der neuen Saison schon über die Neuauflage 2017 diskutiert.
Was sonst noch los war:
LeBron James und Mike Conley überbieten sich jeweils mit Rekord-Verträgen, auch Dirk Nowitzki unterschreibt einen hochdotierten Vertrag über 2 Jahre und 50 Millionen Dollar. Ganz nebenbei löst Dwyane Wade das nächste Beben aus, indem er die Miami Heat Richtung Chicago verlässt und Tim Duncan beendet - wie es sich für ihn gehört - via Pressemitteilung seine große Karriere.
August
Der August ist traditionell der Monat, in dem in der Welt der NBA am wenigsten los ist. Die Free Agency hat sich beruhigt, die Spieler sind im Urlaub - oder halt schon zurückgetreten.
Doch zum Glück gibt es Olympia mit Team USA auf einem Kreuzfahrtschiff. Allerdings hagelt es jede Menge Absagen: Ob LeBron James, Stephen Curry, Russell Westbrook oder Anthony Davis - viele der ganz Großen wollen oder können nicht dabei sein. Kein Wunder, dass die internationale Konkurrenz Blut riecht: Dieses Team, heißt es, sei schlagbar wie lange nicht mehr.
Und die Vorrunde scheint diesen Eindruck zu bestätigen. Nationen wie Australien, Serbien und Frankreich haben das Team von Head Coach Mike Krzyzewski am Rande einer Niederlage. Die USA spielt keinen schönen Basketball - doch wie die Cavs zu den Playoffs finden Kevin Durant und Co. in Rio zu den K.O.-Spielen ihre Form.
Besonders schön ist es zwar immer noch nicht (genannt sei das 82:76 gegen Spanien), doch die physische Dominanz reicht letztendlich für die dritte Goldmedaille in Folge. Es wird die letzte für Coach K sein, der seine erfolgreiche Olympia-Laufbahn beendet. Auch Carmelo Anthony nimmt nach 12 Jahren Nationalmannschaft seinen dreifach mit Gold behangenen Hut.
Was sonst noch los war:
In OKC weicht die Wut nach der KD-Entscheidung neuer Euphorie, denn Russell Westbrook hält ein Plädoyer für Loyalität und verlängert seinen Vertrag bis mindestens 2018. Für Tibor Pleiß bahnt sich das Ende seiner NBA-Karriere an: Die Utah Jazz geben ihn per Trade nach Philadelphia ab, die ihn nicht gebrauchen können und waiven.
September
"I want to thank Coach Thompson for saving my life" - Die Rede von Allen Iverson bei der Hall-of-Fame-Zeremonie 2016 ist zweifelsohne das Highlight des Monats. Gut 30 Minuten lang spricht "The Answer" über seinen Werdegang, seine Mitmenschen und über die Bedeutung des Sports für sein Leben - da bleibt kaum ein Auge trocken.
Überhaupt bietet die Hall of Fame Class 2016 ausschließlich Hochkaräter auf. Neben Iverson werden auch Shaquille O'Neal und Yao Ming als Spieler aufgenommen, die ihre Center-Generation auf völlig unterschiedliche Art und Weise geprägt haben, auf und neben dem Parkett.
Noch heute ist Shaq einer der größten Entertainer rund um die Liga, während Yao der Liga half, die Globalisierung des Spiels voranzutreiben. Auch wenn sie damals Konkurrenten waren, haben sie an diesem Abend - neben den standesgemäßen Sticheleien - nichts als Respekt füreinander übrig. So geht Sport.
Was sonst noch los war:
Kobe, Timmy - und nun auch das Big Ticket. Lange ließ Kevin Garnett alle im Dunkeln, was er für die Zukunft plane, bis er seinen Rücktritt öffentlich machte. Drei Legenden, die die Liga schon in den 90ern geprägt haben, hängen damit ihre Schuhe an den Nagel.
Oktober
Opening Night! Sämtliche Diskussionen rund um Super-Teams, Monster-Verträge oder Trades sind hinfällig, denn nach einer langen Preseason wird endlich wieder der Spalding auf einem "richtigen" Court in die Höhe geworfen.
Die Cleveland Cavaliers eröffnen als Champions standesgemäß die neue Spielzeit, nachdem sie vor dem Tip-Off ihre Ringe überreicht bekamen und ihr Banner unter die Hallendecke gezogen wurde. Die New York Knicks, selbst eines dieser Super-Teams (wenn auch nur selbsternannt) können nur staunen und werden mit 117:88 rund gespielt.
In der Bay Area tritt ein paar Stunden später Golden State auf den Plan. Die Spielplangestalter haben sich etwas Besonderes überlegt und direkt die San Antonio Spurs vorbeigeschickt, das wohl zweitstärkste Team des Westens. Oder doch eher das stärkste? Die eingespielte Truppe von Gregg Popovich führt die Hausherren in der Oracle Arena vor und feiert einen Blowout-Sieg - die Stimmen, die behauptet hatten, der Meister stünde bereits fest, sind erst einmal verstummt.
Was sonst noch los war:
Schock bei den Philadelphia 76ers! No.1-Pick Ben Simmons zieht sich im Trainings Camp einen Fußbruch zu und wird für mindestens drei Monate ausfallen. "Nicht schon wieder" ist die erste Reaktion, die nach der zweijährigen Geschichte rund um Joel Embiid durch die Stadt der brüderlichen Liebe hallt. Dennis Schröder erhält noch mehr Vertrauen in Form einer Vertragsverlängerung, die ihm in den nächsten vier Jahren 70 Millionen Dollar einbringt. Kurze Zeit später absolviert er sein erstes Spiel als "rechtmäßiger" Starter und führt die Hawks zum Sieg.
November
Nachdem Russell Westbrook schon am zweiten Spieltag mit einem 51-Punkte-Triple-Double für offene Münder gesorgt hatte, lässt er im November konstant erahnen, das eine komplette Saison mit durchschnittlich drei Stat-Kategorien im zweistelligen Bereich Realität werden kann.
Im Stile einer Ein-Mann-Armee führt er die Thunder von Sieg zu Sieg - wobei die Energie, die Russ an den Tag legt, eine ganze Kleinstadt für eine Woche mit Strom versorgen könnte. Jeder Rebound ist bei ihm spielentscheidend, jeder Loose Ball eine Frage der Ehre.
Selbstverständlich wirft er auch viel, aber wer will ihm das bei diesem Supporting Cast vorwerfen? Eher niemand. Warum auch - nach einer kleinen Schwächephase nach dem Traumstart ist sein Team klar auf Playoff-Kurs, sogar der Heimvorteil scheint ein mehr als realistisches Szenario zu sein.
17 mal stand OKC im November auf dem Parkett, 17 Mal gab Russ bis zur finalen Sirene alles. Seine Stats in diesem Zeitraum: 29,8 Punkte, 11,2 Assists und 10,2 Rebounds - Oscar Robertson lässt grüßen.
Was sonst noch los war:
Stephen Curry trifft gegen die New Orleans Pelicans 13 Dreier in einem Spiel - neuer NBA-Rekord! Zuvor hatten die Lakers seinen Lauf von 157 Spielen in Folge mit mindestens einem Dreier beendet. Die Mavericks werden von Verletzungen geplagt und legen den miesesten Saisonstart ihrer Franchise-Geschichte hin.
Dezember
Wenn jemand mit Leidenschaft seiner Berufung nachkommt, dann entsteht etwas Großartiges. Mit diesen Worten beginnt eine Hommage an den legendären Field Reporter Craig Sager, der am 15. Dezember im Alter von 65 Jahren an Leukämie stirbt.
Jahrelang war er fester Bestandteil der Sportwelt und sorgte mit seiner lebenslustigen Art dafür, dass jedes einzelne Mid Game Interview mit ihm zu einer großen Show wurde. 2014 erkrankte er erstmals an Blutkrebs, kehrte nach zahlreichen Operationen aber stets an die Seitenlinie zurück.
#SagerStrong wurde während seines Kampfes gegen die Krankheit zu einer Kampagne für das Leben, das er - allen Rückschlägen zum Trotz - in den vollsten Zügen genoss. Das letzte Wort hat Pacers-Coach Nate McMillan: "Für mich war er Sonnenschein. Wenn man Craig gesehen und mit ihm gesprochen hat, fing man automatisch an zu lächeln."