NBA

Die Versammlung der Halbstarken

Von Thorben Rybarczik
Haben die Heat um Dwyane Wade (l.) ein weiteres Mal das Nachsehen gegenüber den Hawks?
© getty
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Orlando Magic

POINT GUARD: Elfrid Payton, C.J. Watson, Shabazz Napier

SHOOTING GUARD: Victor Oladipo, Evan Fournier, Devyn Marble

SMALL FORWARD: Tobias Harris, Mario Hezonja

POWER FORWARD: Aaron Gordon, Andrew Nicholson, Channing Frye

CENTER: Nikola Vucevic, Jason Smith, Dewayne Dedmon

Darum wird die Saison ein Erfolg: Die Magic sind seit Jahren jung und athletisch, nun sollen aber bitteschön endlich erste Erfolge her. Mit Tobias Harris sowie Nikola Vucevic stehen zwei Frontcourt-Spieler im Kader, die es offensiv an nichts vermissen lassen. Harris besticht durch eine Mischung aus Slashing und Shooting, während Vucevic' Repertoire an Center-Moves zum Besten im Osten gehört. Sein Händchen reicht zudem weit über den Zonenrand hinaus.

Auch im Backcourt regiert mit Elfrid Payton und Victor Oladipo die Jugend. Das Duo entfaltet seine Stärken allerdings in der Defensive: Beide können nahezu jeden Gegner vor sich halten und verteidigen das Pick'n'Roll auf hohem Niveau. Im eher Guard-lastigen Osten kann das Gold wert sein. Mario Hezonja und Evan Fournier kamen bringen derweil genau das mit, was Oladipo und Payton fehlt: Gefahr von Downtown. Bei der Dreierquote lagen die Magier zuletzt im Niemandsland (34,7 Prozent 3FG).

Mit Scott Skiles haben die Verantwortlichen darüber hinaus einen neuen Head Coach installiert, dem zuzutrauen ist, aus den jungen Spielern eine Einheit zu formen und jeden Einzelnen vor allem defensiv voranzubringen. Seine Vorgänger ließen es bisweilen an einem Konzept vermissen und gingen ungeduldig Experiment nach Experiment ein, was keine Früchte trug. Diese Zeiten sind mit dem Ex-Magic-Spieler vorbei.

Darum wird die Saison ein Misserfolg: Obwohl vor allem die Starting Five jede Menge Talent bietet, haben die Magic keinen Spieler, der in engen Situationen vorangeht und Spiele entscheiden kann. Harris hat zwar bereits einige Buzzerbeater auf dem Konto, doch der 23-Jährige neigt oft dazu, schlechte Wurfentscheidungen zu treffen. Hezonja bringt immerhin das nötige Selbstvertrauen für Clutch Plays mit.

Darüber hinaus besitzen die Jungs aus Florida im Frontcourt kaum Tiefe, um die erste Garde zu entlasten, geschweige denn Verletzungen aufzufangen. Auch ist die Defensive unter dem Korb eine löchrige Angelegenheit, nur ein Team der Association blockte in der vergangenen Spielzeit weniger Würfe. Immerhin: Ein fitter Aaron Gordon könnte an dieser Stelle einen Schritt nach vorne machen.

Ein weiteres Problem: Das Ball-Movement. Aufgrund des kaum vorhandenen Spacings kam dieses zuletzt oft zum Erliegen, auch, weil mehrere Akteure dazu neigen, zu lange am Spalding festzukleben. Und da auch Skiles nicht dafür bekannt ist, schnell neue Offensiv-Systeme zu installieren, wird dieses Defizit trotz Hezonja und Fournier schwer zu beheben sein.

Prognose: 5. Platz in der Southeast Division.

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