NFL

"Manning als Brett Favre 2.0"

Läuft die Zeit von Peyton Manning (2.v.r.) ab - und steht die von Johnny Football (2.v.l.) noch bevor?
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2014 ist die letzte Chance für Peyton Manning

Stefan Petri (SPOX): Ähm, wir haben schon registriert, dass Manning vor einem Jahr die vielleicht beste Saison eines Quarterbacks in der Geschichte der NFL in die Geschichtsbücher gezaubert hat? Der Mann ist ein akribischer Arbeiter und ein Mastermind - wenn der mal aufhört, dann weil der Nacken nicht mehr mitmacht, oder er eben noch einen Titel eingefahren hat. Natürlich kann es immer passieren, dass er einen Ellbogen oder ein Knie abbekommt und es dann vorbei ist mit der Herrlichkeit, aber Peyton ist so clever und so schnell in der Pocket, dass ich das Risiko gerne eingehe, wenn ich voraussage: Er wird noch mindestens dreimal die Chance auf den Titel haben. Vielleicht nicht mehr mit der gleichen Mannschaft, aber wo ein Peyton ist, da ist auch ein Weg. Ist die Chance, dass er noch einen Ring gewinnt, höher als 50 Prozent? Wahrscheinlich nicht, schließlich ist die Konkurrenz bärenstark, vor allem in der NFC. Aber in dieser Saison rechne ich mit einer weiteren Super-Bowl-Teilnahme, und danach schafft man es auf jeden Fall in die Playoffs, wo bekanntlich alles passieren kann. Also nein, da kommen noch Chancen.

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Bastian Strobl (SPOX): Nein, es ist nicht die letzte Chance. Manning ist auch mit 38 noch topfit, bereits in der Preseason kam schon wieder das Stats-Monster zum Vorschein. Und mit Aqib Talib, DeMarcus Ware und T.J. Ward hat man sich noch mal ordentlich verstärkt. Ach ja, ein gewisser Von Miller kehrt auch noch zurück. Viel interessanter finde ich aber die Gefahr, die ich bei Manning sehe. Denn nach dem Super-Bowl-Choke bin ich alles andere als überzeugt davon, dass es für ihn jemals zu einem weiteren Ring reichen wird. Ich befürchte schon einen Brett Favre 2.0, der einfach nicht loslassen kann. Das mag in Denver mit John Elway nicht passieren, aber es gibt in der NFL ja noch genügend Franchises, die sich von einem großen Namen blenden lassen. Und einen Manning über seinem Zenit - wann auch immer das sein mag - muss ich beim besten Willen nicht sehen. Abgesehen davon wäre er auch mit einem zweiten Titel für mich nicht der beste Quarterback aller Zeiten.

Florian Regelmann (SPOX): Ich wüsste nicht, warum es seine letzte Chance sein sollte. Solange Peyton Manning in der NFL spielen wird, wird er auch eine Chance haben, den Super Bowl zu gewinnen. Er ist wohl der schlauste Spieler, der je in der Liga gespielt hat. Wenn er sagt, dass er wie Tom Brady solange weitermachen will, bis er scheiße spielt und nichts mehr drauf hat, wird er wahrscheinlich noch ewig spielen... Wobei ich schon glaube, dass er aufhören würde, wenn er mit den Broncos in dieser Saison den Titel holt - und endlich mit Eli wenigstens gleichzieht. Ganz klar: Peyton braucht mindestens diesen zweiten Ring, sonst wird immer ein Makel bleiben. Ein großer Spieler braucht mehr als nur eine Championship, erst recht dann, wenn er eigentlich für viele als der größte Quarterback aller Zeiten gilt.

mySPOX-User SoEinSatansbraten: Warum sollte diese Saison die letzte Titelchance für Peyton Manning darstellen? Der Jungspund hat noch mindestens 2 Jahre Vertrag in Denver. Aber im Ernst: Die Offseason hat gezeigt, dass allen Verantwortlichen sehr wohl bewusst ist, dass Peytons und damit auch Denvers Zeit auf einen Titelgewinn schwindet. John Elway und Co. unternahmen im Frühjahr alles, um die letztjährigen Schwachstellen auszumerzen. Auf dem Papier bietet das Team aus Mile High City nun eine Top-Offense und -Defense in der NFL auf. Ich würde es also wie folgt formulieren: Dieses Jahr hat Peyton die wohl realistischste Chance auf seinen zweiten Ring in seiner auslaufenden Karriere. Am Ende der Saison laufen nämlich die Verträge einiger Eckpfeiler des Teams aus. Ob man dann Spieler wie Thomas, Wes Welker, Moore, Franklin und/oder Thomas halten kann, ist durchaus fraglich. Ein ähnlich spielstarkes Team wie diese Saison aufzustellen, wird dann deutlich komplizierter. Falls Manning sich jedoch entschließt, seinen Vertrag - wovon ich bei so einem ehrgeizigen Menschen ausgehe - zu erfüllen, dann wird John Elway schon dafür Sorge tragen, dass die Broncos auch nächstes Jahr nicht chancenlos in den Kampf um Super Bowl L ziehen werden. Seinen Spielstil (kurze Pässe, Quick Release) könnte Peyton nämlich auch noch mit 40 erfolgreich durchziehen. Mein "Nicht-Experten"-Tipp lautet sowieso: "PFM" wiederholt das, was sein aktueller GM ebenfalls Ende der 90er mit den Broncos erreicht hat.

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