Jadeveon Clowney wird nicht Defensive Rookie of the Year
Bastian Strobl (SPOX): Der Kollege Regelmann wird mir hier nicht zustimmen und Steelers-Rookie Ryan Shazier vorne sehen, aber für mich führt kein Weg an Clowney vorbei. Daran ändert auch der Fakt nichts, dass ich die losen Vergleiche mit Lawrence Taylor lächerlich finde. Das hat aber weniger mit Clowney und mehr mit LT zu tun. Wenn einer den Vergleich mit dem besten Defensive Player ever nicht scheuen muss, dann eher sein Texans-Teamkollege J.J. Watt. Aber zurück zu Clowney: Über sein Talent und die Explosivität wurde viel geschrieben, in der Preseason konnte man sich noch mal davon überzeugen. Dazu kommt mit Watt wohl der Lineman in der kompletten NFL, der die meisten Double Teams heraufbeschwört, wovon der Rookie eigentlich nur profitieren kann. Meine Prognose: Clowney beendet die Saison mit deutlich mehr als zehn Sacks. Und was man bei solchen Awards auch nicht vergessen darf: der virale Faktor. Das mag dem einen oder anderen Hardcore-Fan gegen den Strich gehen, aber Clowney als Highlight-Hit-Maschine ist nahezu prädestiniert dazu, auch auf jeglichen Social-Media-Plattformen durch die Decke zu gehen und dadurch Eindruck zu schinden. Das einzige Fragezeichen ist seine Verletzungsanfälligkeit, Stichwort Gehirnerschütterung in der Preseason.
Florian Regelmann (SPOX): Richtig, Basti, mein Favorit für den Defensive Rookie of the Year Award heißt Ryan Shazier. Es kommt selten vor, dass in der Steelers-Defense Rookies sofort starten, aber bei Shazier war das von Anfang an überhaupt keine Frage. Er hat das Zeug, der erste Steelers-DROY seit Kendrell Bell 2001 zu werden. Shazier wird enorm viel spielen und er wird dank seiner unglaublichen Athletik und seines irren Speeds jede Menge Szenen für die Highlight Reels liefern. Splash Plays, um eine von Mike Tomlins Lieblingsbezeichnungen zu benutzen. Shazier wird am Ende so einige Sacks und Interceptions auf seinem Konto haben.
mySPOX-User SoEinSatansbraten: Dieser These muss ich vehement widersprechen. Auf meiner persönlichen Pro- und Contra-Liste befindet sich auf der linken Seite nämlich deutlich mehr Text als auf der rechten. Jadeveon Clowney ist ein Biest! Wenn man sich den Burschen ansieht, dann würde man nie auf die Idee kommen, dass er gerade mal 21 Lenzen alt ist. Zu imposant und kräftig ist seine Statur. Diese Power ist gepaart mit einer unheimlichen Schnelligkeit und Beweglichkeit. So eine Kombination gibt es nur alle Jubeljahre zu bestaunen. Aufgrund seiner körperlichen Attribute und Spielintelligenz kann Clowney auf dem Feld nahezu alles: Er beherrscht verschiedene Variationen des Pass Rush, ist ein guter Run Defender, kann auch Double Teams meistern und vieles mehr. Auf meiner Contra-Seite findet sich eigentlich nur ein Argument: das Ding zwischen seinen Ohren. Auf dem College agierte er teilweise lustlos und seine Arbeitsmoral ließ oftmals zu wünschen übrig - vermutlich weil er nicht genug gefordert wurde. In Texas darf er sich solche Konzentrationslücken an der Seite von J.J. Watt nicht erlauben und es gibt dort wohl kaum eine bessere Situation für Clowney. Er wird täglich von J.J. lernen können. Auf dem Feld werden sich die Abwehrreihen in erster Linie auf Watt fokussieren und JC darf sich dann im Eins-gegen-Eins austoben. Die daraus resultierenden Big Plays werden ihn zu einem eindeutigen Defensive Rookie of the Year machen - auch weil der härteste Kontrahent, Khalil Mack, bei der Gurkentruppe aus Oakland spielen muss.
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Stefan Petri (SPOX): Hast du gerade die These aufgestellt, dass Oakland so viel schlechter sein wird als die Texans? Dieser These widerspreche ich zwar nicht "vehement", melde aber auf jeden Fall Zweifel an. Ganz ehrlich: Watt und Clowney, aber sonst...? Von Derek Carr halte ich im Umkehrschluss einiges, also vielleicht geht da was im Verbund mit den verpflichteten Veteranen. Deshalb sehe ich Khalil Mack auch vorne: Klar, er hat nicht die YouTube-Highlights wie Clowney, aber der ist für mich in Jahr eins doch eher ein One-Trick-Pony und wird es mit einer Menge guter Left Tackles zu tun bekommen. Die Defenses werden zudem ganz genau darauf achten, dass sie von Clowney nicht veräppelt werden - und wenn er mal zum QB kommt, dann hat Watt wahrscheinlich schon längst Prima Nocte angemeldet. Man darf auch nicht vergessen, dass Clowney in der Preseason eine Gehirnerschütterung davongetragen hat, kein gutes Zeichen also. Im Verbund mit einem miesen Texans-Team geht die Krone deshalb an Mack, wenn auch nur knapp.
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