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Der Sheriff und sein Erbe

Von Adrian Franke
Peyton Manning und Andrew Luck treffen in den Divisional Playoffs aufeinander
© getty
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Clutch-Faktor:

Nur allzu gerne wird Manning in bester Stammtischparolen-Manier als bester Regular-Season-QB und gleichzeitig als Playoff-Versager abgestempelt. Doch hier soll es nicht nur um die Crunchtime der Postseason gehen: Manning gelangen bislang 52 Game-Winning-Drives und 41 Fourth-Quarter-Comebacks in seiner Karriere und legte in dieser Saison in der Red Zone los wie die Feuerwehr.

Über die ersten zwölf Wochen brachte er hier unfassbare 78 Prozent seiner Pässe an den Mitspieler und verzeichnete ein QB-Rating von 97 - Ligaspitze. Doch dann fiel Tight End Julius Thomas (13 Catches, 9 TDs in der Red Zone) aus und Mannings Zahlen fielen dramatisch: Über die letzten fünf Spiele der Regular Season fanden nur 39 Prozent seiner Pässe in der Red Zone den Mitspieler, das QBR fiel auf 18.

Anstatt die zweit-effizienteste Red-Zone-Offense zu haben (wie von Week 1-12), standen die Broncos in dieser Kategorie plötzlich nur noch auf Rang 24. "Jede Red-Zone-Gelegenheit hat ihre eigene Story und die will niemand hören. Alle wollen nur sehen, ob du einen Touchdown oder ein Field Goal bekommst", betonte Manning während des Saisonendspurts: "Wir müssen Wege finden, das hinzubekommen. Ich muss uns dabei helfen, in die Endzone zu kommen - ob mit Julius oder ohne ihn."

Luke Kuechly: Dominator in Lederhose

Comeback-Kid Andrew Luck

Doch auch die Colts haben hier ihre Probleme, aus nur 53 Prozent ihrer Red-Zone-Chancen springt am Ende ein Touchdown heraus - über die letzten drei Regular-Season-Spiele fiel die Zahl gar auf 45,5 Prozent.

Erstaunlicherweise war Indianapolis hier in dieser Saison zuhause (50 Prozent) schwächer als auswärts (56,7 Prozent). Luck verzeichnete darüber hinaus nur 2,8 Yards-pro-Pass-Versuch, steht in dieser Saison gleichzeitig aber bei 23 TDs und nur einem Pick in der Red Zone (QBR von 97,9).

Geht es um den Clutch-Faktor, kann Luck noch mehr glänzen. Schon jetzt hat er 12 Game-Winning-Drives sowie neun Fourth-Quarter-Comebacks auf dem Konto, sieben Comeback-Siege gelangen ihm trotz eines Rückstandes von mindestens zehn Punkten in der zweiten Halbzeit. Am meisten im Gedächtnis ist seine Gala in den Vorjahres-Playoffs gegen die Kansas City Chiefs - womit wir bei der Postseason wären.

Wem gelingt die Wiedergutmachung?

Während es für Manning möglicherweise die letzte Chance sein könnte, seine Kritiker Lügen zu strafen und die zweite Vince Lombardi Trophy einzufahren, muss Luck hier insgesamt, auch nach der Gala gegen die Bengals, noch deutlich an sich arbeiten: In seinen bisher vier Playoff-Spielen verzeichnete er zwar im Schnitt 359,5 Passing Yards (kein Spiel unter 250 Yards), auswärts aber wartet er noch auf seinen ersten Sieg (zwei Pleiten).

Darüber hinaus geben die Interceptions den Kritikern Nahrung. In der vergangenen Saison warf Luck sieben Picks in zwei Playoff-Spielen, was letztlich im deutlichen Aus gegen die Patriots mündete - nur sein irres Comeback gegen Kansas City hatte die Colts zuvor gerettet.

Für beide Teams und für beide Quarterbacks besteht in den Playoffs Wiedergutmachungsbedarf. Die nächste und gleichzeitig die vorerst letzte Chance darauf wird es am Sonntagabend geben.

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